Bochum. VfL-Kapitän Anthony Losilla leistete sich jüngst ungewohnte Schwächen. Gegen die Bayern will der Routinier Bochum zur Bestleistung anspornen.
Zu den Aufgaben von Anthony Losilla beim VfL Bochum zählt auch, die unangenehmen Dinge auszusprechen.
Zum Beispiel, dass dem Fußball-Bundesligisten ein ungemütlicher Wochenend-Ausklang drohen könnte. „Wenn wir so im Strafraum verteidigen, wie wir das in den letzten beiden Spielen getan haben, werden wir nicht nur ein oder zwei Gegentore kassieren“, sagt der 36-Jährige. Denn am Sonntagabend (17.30 Uhr/DAZN) kommt ja der FC Bayern München ins Bochumer Ruhrstadion, dessen Star-Ensemble schon Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg in den ersten beiden Spielen dieser Saison acht Treffer eingeschenkt hat.
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VfL Bochum: Null Punkte nach zwei Spielen
Losilla möchte auf diese Weise seine Mitspieler vor dem Treffen mit dem übermächtigen Branchenriesen nicht verunsichern. Der Kapitän will eher anspornen, den Münchenern alles entgegenzusetzen, was sein Team zu bieten hat: Leidenschaft, gemeinsames Verteidigen, unermüdliches Anlaufen, schnelles Umschaltspiel. So wie es im Februar gelungen war, als der VfL die Bayern mit 4:2 überrumpelte. In den ersten Spielen dieser Saison klappte dies aber nur teilweise.
Immer mehr schwindet daher die Euphorie des Klassenerhaltes. Gegen Mainz 05 (1:2) und bei der TSG Hoffenheim (2:3) wäre zwar deutlich mehr drin gewesen, nun jedoch steht der VfL ohne Punkte am Tabellenende. „Man kann nur die richtige Einstellung zeigen – und hoffen, dass die Bayern gleichzeitig einen schlechten Tag erwischen“, sagt Losilla. „Wir müssen mit Spaß in dieses Spiel gehen. Mit einem Sieg gegen die Bayern rechnet niemand. Wir haben nichts zu verlieren.“
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Ausgerechnet der Anführer des Teams, der seine erste Bundesliga-Saison so souverän aussehen ließ, als sei es schon seine 15., leistete sich im Spiel gegen Hoffenheim ungewohnte Schwächen. Bei der Ecke, die zum 2:3 führte, verlor er seinen Gegenspieler aus den Augen. Zuvor verursachte er durch einen unbedachten Zupfer einen Foulelfmeter – in beiden Situationen aber musste Losilla ausbügeln, was andere vorher falsch gemacht hatten.
Anthony Losilla: Seit acht Jahren beim VfL Bochum
Ein Grund, warum Losilla beim VfL so geschätzt wird, ist die Eigenschaft, mit Kritik bei sich selbst zu beginnen. „Nur so kann ich mich noch weiterentwickeln“, meint der Franzose. Fehler wie die in Hoffenheim „können jedem passieren, auch mir als Kapitän. Jetzt muss ich zeigen, dass man trotz Fehlern wieder aufsteht und nach vorne schaut.“ So wie er es seit inzwischen acht Jahren beim VfL immer wieder tut. Und daher darf Anthony Losilla auch weiterhin die unangenehmen Dinge aussprechen.