Bochum. Sieben bis acht Profis fallen beim VfL Bochum gegen Bayern aus. Nur einer der zuletzt Fehlenden könnte es noch schaffen. Mousset ist nicht dabei.

Kräftige Oberschenkel hat er, der neue Mann des VfL Bochum. Sie sind gut zu sehen, da Lys Mousset offenbar gerne zumindest ein Hosenbein höher zieht. Gestern war es mal das linke, mal das rechte Bein der kurzen Trainingshose. Der 26-jährige Franzose, am Montag vom VfL Bochum verpflichtet für die kommenden zwei Jahre, absolvierte am Dienstagnachmittag das erste Mannschaftstraining mit seinen neuen Kollegen.

In Le Havre, bei seinem Heimatverein, hat sich der Stürmer fit gehalten. Aber ein Mannschaftstraining auf Bundesliga-Niveau oder Testspiele hat er nicht absolviert in den letzten Monaten. Zudem hat er in der Vorsaison aus Verletzungsgründen selten gespielt.

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Für eine Beurteilung von Form und Fitness, so Trainer Thomas Reis, „muss ich mir das erstmal noch ein paar Tage ansehen“. Klar ist für den Coach bereits, dass Lys Mousset für den Kader des VfL Bochum am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim Spiel gegen den übermächtig anmutenden FC Bayern München noch keine Rolle spielen wird, spielen kann. „Das schließe ich aus, das käme zu früh“, sagte Reis.

Mousset bringt gute Dynamik mit

Seine „gute Dynamik, seinen starken Körper“ habe man schon erkennen können bei der nur knapp einstündigen Einheit mit Ball, ehe es für die Profis im Kraftraum weiterging. „Aber er ist noch nicht spielfähig für die Bundesliga.“

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Wenn er so weit sei, sieht ihn der Coach als „anderen Spielertypen“, ähnlich wie seinen Vorgänger Jürgen Locadia, „vorne im Zentrum“. Zum Beispiel, wenn es darum ginge, mal höher zu agieren, früher zu pressen. Eine Herangehensweise, die man gegen Bayern natürlich ohnehin nicht wählen wird.

Gerrit Holtmann könnte es noch in den Bayern-Kader schaffen

Personell ist dabei kaum Besserung in Sicht: Gegen Hoffenheim blieben zwei Kaderplätze frei, nur Tarsis Bonga war aus sportlichen Gründen nicht dabei, alle anderen Profis waren verletzt. Und von ihnen könnte im Idealfall auch nur einer zurückkehren. „Vielleicht kann es Gerrit Holtmann noch schaffen“, sagte Reis.

Der Außenstürmer klagt über Knieprobleme seit vergangenen Freitag. Läuft es nach Plan, könnte der 27-Jährige am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Stafylidis, Horn und Osterhage könnten nächste Woche eine Option werden

Christopher Antwi-Adjei (muskuläre Probleme) indes wird auch am Sonntag noch fehlen. Ebenso wie die Linksverteidiger Danilo Soares, Konstantinos Stafylidis und Jannes Horn. Horn könnte zwar in dieser Woche ins Training zurückkehren, ein Einsatz käme dann aber noch zu früh nach seinem Muskelfaserriss. Bei Stafylidis (muskuläre Probleme) und dem ebenfalls weiterhin fehlenden Mittelfeldmann Patrick Osterhage (Knieprobleme) setzt Reis auf die nächste Woche. Vorher ist mit ihnen im Mannschaftstraining nicht zu rechnen.

Danilo Soares (Hüftprobleme) absolvierte am Dienstag immerhin, allerdings auch nicht zum ersten Mal, individuelle Übungen mit Ball. Weiterhin ist offen, wann der Brasilianer wieder zu einem Fixpunkt im Spiel des VfL Bochum werden kann.

Auch für Goralski kommt ein Einsatz voraussichtlich noch zu früh

Ob Jacek Goralski gegen Bayern erstmals im Kader steht? Reis hätte den polnischen Nationalspieler nur allzu gerne als defensiven Stabilisator im Zentrum dabei. Riskieren aber wird er nichts, und der Trainer klingt eher so, dass auch das Bayern-Spiel noch zu früh kommt für den 29-jährigen Sechser. Seit vergangener Woche ist Goralski wieder im Mannschaftstraining nach seiner Augen-Operation. Man merke ihm den Rückstand noch an, so Reis. „Noch ist es so, dass er sich bei den kleineren Spielformen wohler fühlt als bei den großen.“ Inklusive Goralski und Mousset drohen dem VfL damit sieben bis acht Spieler gegen den Rekordmeister wegzubrechen.

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Ganvoula zog sich eine Rippenprellung zu

Mit Silvere Ganvoula fehlte gestern sogar ein weiterer Spieler. Der Stürmer hat sich nach einem Zweikampf mit Ozan Kabak eine Rippenprellung zugezogen, soll aber am Mittwoch wieder zum Team stoßen. Für Reis war die Szene in der Nachspielzeit und im Strafraum ein Foul – der Pfiff aber blieb aus.

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Letztlich muss der Trainer also weitgehend auf die Elf und den Kader von Hoffenheim setzen. Dass es gegen Bayern selbst in Bestbesetzung schwer wäre, ist kein Geheimnis – die personelle Situation macht die Aufgabe eigentlich zu einer unlösbaren. Eigentlich. „Auch die Bayern werden mal ein Spiel verlieren“, sagte Reis. „Wir wissen, dass sie in sehr guter Form sind. Wir müssen Mentalität dagegen setzen, dürfen ihnen keine Räume bieten, müssen weniger Fehler machen als zuletzt. Es wird nicht einfach, aber nichts ist unmöglich.“