Bochum. 0:7. 4:2. Die Duelle des VfL Bochum gegen den FC Bayern in der Vorsaison waren historisch. Für drei VfL-Profis gibt es ein „echtes“ Wiedersehen.

Als Trainer Thomas Reis vor knapp einem Jahr, an einem Sonntagmorgen, ein A-Jugendspiel des VfL Bochum beobachtete, stand ihm die Wut noch ins Gesicht geschrieben. Während die meisten VfL-Zuschauerinnen und Zuschauer das 0:7 beim FC Bayern als mehr oder minder normalen Betriebsunfall gegen einen übermächtigen Gegner recht locker zur Kenntnis nahmen, war Reis über die Art und Weise der Pleite stinksauer – und kündigte grummelnd Konsequenzen an.

Leroy Sane, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und ein Eigentor von Vasileios Lampropoulos bescherten dem FCB damals die 4:0-Pausenführung, Nach dem Wechsel legten Robert Lewandowski, Kimmich und Eric Choupo-Moting nach – und Bochum war damit sogar noch gut bedient.

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Die Konsequenzen nach dem 0:7 halfen auf dem Weg zum Klassenerhalt

Die Konsequenzen gab es weniger personell als im Gefüge. Seine in der 2. Liga oft dominante Mannschaft verstand den Weckruf, machte die Räume in den kommenden Partien unterm Strich enger, stand kompakter und verinnerlichte mehr und mehr, dass defensive Stabilität der Schlüssel zum Erfolg ist.

Das 0:7 ist bis heute die höchste Niederlage des VfL Bochum in seiner langen Bundesliga-Geschichte, und doch kam sie im Nachhinein betrachtet vielleicht zur rechten Zeit.

Als ganz Fußball-Europa auch über den VfL Bochum sprach

Das Rückspiel, neben dem 4:3 in Dortmund das Highlight der Saison schlechthin, belegte dies auf geradezu unnatürliche Art. Der VfL spielte den FCB nach einem 0:1 in der ersten Halbzeit an die Wand. Christopher Antwi-Adjei, Jürgen Locadia per Strafstoß, Cristian Gamboa und Gerrit Holtmann erzielten vier Tore in einer Halbzeit. Eine Schmach für die Bayern, die sie in der Liga jahrzehntelang so nicht mehr erlebt hatten. Ein Fest für den VfL, über das ganz Fußball-Europa sprach.

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Thomas Reis hat beide Partien längst abgehakt. Rückblicke ergeben im Vorfeld auf das nächste Duell Monate später selten Sinn und machen gar keinen Sinn, wenn es eine fast komplett neue Mannschaft mit dem Rekordmeister aufnehmen muss.

Startelf-Vergleich I: Nur Riemann und Losilla spielten in München und in Hoffenheim

Vergleicht man die Start-Aufstellungen mit der Startelf des VfL zuletzt beim 2:3 in Hoffenheim, gibt es nur wenige Profis mit selbst erlebten 0:7/4:2-Erinnerungen. Beim 0:7 in München und bei der Partie nun in Hoffenheim waren nur zwei VfL-Spieler jeweils von Beginn an auf dem Rasen: Torwart Manuel Riemann und Kapitän Anthony Losilla. Noch zum aktuellen Kader der damaligen VfL-Startelf zählen Konstantinos Stafylidis, Danilo Soares, Gerrit Holtmann (alle zuletzt verletzt) und Vasileios Lampropoulos (Bank).

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Großer Umbruch bei Bochum – ganz anders als bei den Bayern, rein personell betrachtet. Bis auf Niklas Süle und Lewandowski zählen alle damaligen Startelf-Spieler weiterhin zum starken Kader des FCB.

Startelf-Vergleich II: Nur Gamboa und Losilla spielten gegen Bayern und in Hoffenheim

Beim 4:2-Triumph des VfL gegen den FCB im Februar dieses Jahres fehlte Riemann (krank), im Tor stand Michael Esser. Und damit waren wiederum nur zwei Spieler auf dem Feld, die jüngst auch in Hoffenheim loslegten: Cristian Gamboa, der Torschütze zum 3:1, und wiederum Anthony Losilla.

Zum heutigen Kader zählen neben Esser noch die Bayern-Bezwinger Soares, Patrick Osterhage, Antwi-Adjei und Holtmann (alle zuletzt verletzt). Vom aktuellen Team eingewechselt wurden im Februar zudem Erhan Masovic, Konstantinos Stafylidis und Takuma Asano.