Sinsheim. VfL-Trainer Thomas Reis ärgert sich nach dem 2:3 bei der TSG Hoffenheim über zwei weitere Gegentore nach Standards. Jetzt kommen die Bayern.

Von einem Muster zu sprechen, verbietet sich. Es sind ja erst zwei Spieltage in dieser Saison absolviert. Nach dem 2:3 (2:2) des VfL Bochum bei der TSG Hoffenheim aber bleibt dennoch festzuhalten, dass das Team von Trainer Thomas Reis wieder verloren hat, weil der Gegner nach Ecken traf. Beim 1:2 gegen den FSV Mainz fiel der Siegtreffer nach einer Ecke, am Samstag gegen Hoffenheim waren es die Tore zum 2:2 (23.) und 2:3 (88.). „Und täglich grüßt das Murmeltier“, sagte Reis nur dazu.

VfL Bochum: Unaufmerksamkeiten kosten Punkte

Hoffenheim spiele die Standardsituationen teilweise sensationell, sagte Reis später. Das aber ist eben nur ein Teil der Wahrheit. Reis war der Meinung, dass trotz der guten Ausführung und Umsetzung der Standards beide Tore zu verteidigen gewesen wären. „Beim zweiten Tor hätte ich mir gewünscht, dass man eher rausrückt. Oder den Spieler, der den Ball reinspielt, zu blocken.“

Anthony Losilla war es, der den Zeitpunkt verpasste, vor dem Treffer zum 2:3 durch Munas Dabbur rechtzeitig herauszurücken. Der Hoffenheimer Angreifer kam am Fünfmeterraum frei zum Kopfball – es war eine weitere Unaufmerksamkeit des sonst so zuverlässigen VfL-Kapitäns.

VfL-Torwart Manuel Riemann hält einen Foulelfmeter

Nach einer Stunde Spielzeit hatte er schon Christoph Baumgartner für einen Moment aus den Augen verloren. Losilla konnte dann den Hoffenheimer Angreifer nach dessen Doppelpass mit Andrej Kramaric nur mit einem Foul stoppen. Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Da konnte sich Losilla noch bei Manuel Riemann bedanken, der gegen Kramaric den Strafstoß parierte. Bei den drei Gegentoren hatte der 33 Jahre alte Routinier zwischen den Pfosten nur beim 1:2 (15.) seine Aktien im Spiel, als er einen Schuss von Kramaric nach vorne abprallen ließ und Christoph Baumgartner im Nachschuss traf.

Beim 2:2 durch Ozan Kabak schafften es seine Vorderleute nicht, die Wucht des Hoffenheimer Innenverteidigers zu stoppen. Beim 2:3 war es dann eine Fehlerkette. Das Tor war das dritte nach einer Ecke bei in Summe fünf Gegentoren in den ersten beiden Spielen. „Wir haben zu leichte Fehler gemacht“, sagte Reis. „Ich habe gesagt, es wird eine schwierige Saison. Und wenn wir es weiterhin nicht schaffen, Tore nach Standards zu vermeiden, werden wir immer mal wieder Spiele nach Standard-Gegentoren verlieren.“

„Ärgerlich“ war daher das am häufigsten gebrauchte Wort nach der Niederlage. Philipp Hofmann nutzte es bei seiner Zusammenfassung des Spiels ebenso wie Kevin Stöger, Losilla und Simon Zoller. Der Stürmer versuchte trotz des großen Ärgers über die Pleite noch das Positive zu sehen. „Die Hoffenheimer haben uns nicht schwindelig gespielt. Wenn sie uns bei den drei Gegentoren jedes Mal auf das Karussell gesetzt hätten, hätten wir ein noch größeres Problem.“

VfL Bochum: Nun kommen die Bayern

Positiv aus Bochumer Sicht stimmte immerhin, dass das Team scheinbar spielerisch leicht mit 2:0 in Führung gegangen war. Zweimal war der erneut auffällig agierende Kevin Stöger der Ausgangspunkt für die beiden Tore von Simon Zoller (10./13.) Nach zehn Minuten fand er mit einer punktgenauen Hereingabe den Kopf von Hofmann. Der legte quer auf Zoller, der den Ball nur noch einschieben musste. Drei Minuten später brachte Stöger den Ball direkt auf Zoller, der zum 2:0 traf.

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Es hätte den Bochumern sicher geholfen, wenn sie die Zwei-Tore-Führung länger hätten halten können. Das aber klappte nicht. „Es ist natürlich sehr bitter, wenn du relativ schnell die beiden Gegentore ermöglichst und letztendlich durch Standard-Tore wieder mal ohne Punkte dastehst“, sagte Reis. Über das gesamte Spiel gesehen habe er aber mehr gute Momente gesehen als gegen Mainz. „Daran müssen wir weiter arbeiten. Wir haben zwei Tore geschossen, diese auch gut rausgespielt. Wir sind hier in Hoffenheim auf einen guten Gegner getroffen, der uns spielerisch mit Sicherheit überlegen ist.“ Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) kommt der FC Bayern ins Ruhrstadion. Die Standards des Rekordmeisters sind nicht dessen einzige Offensivstärke.