Bochum. Der VfL Bochum hat mehrere Spieler verkauft, Bella Kotchap war ein Rekord-Transfer. Der Großteil des Geldes fließt aber nicht die Mannschaft.

Der VfL Bochum ist noch auf der Suche nach neuen Spielern für die kommende Bundesliga-Saison, unter anderem wird ein weiterer Innenverteidiger gesucht. Oberflächlich betrachtet könnte man sagen: Er hat die Taschen voller Geld. Der FC Schalke 04 und der FSV Mainz 05 zahlten jeweils für die Wechsel von Maxim Leitsch (3,5 Mio.) und Sebastian Polter (1,5 Mio.). Für Armel Bella Kotchap zahlte der FC Southhampton rund elf Millionen. 16 Millionen Euro – aber der größte Teil davon fließt nicht in die Mannschaft, sondern wird dazu genutzt, um Kredite abzuzahlen sowie in die Infrastruktur zu investieren, vor allem ins Stadion und ins Nachwuchsleistungszentrum an der Hiltroper Straße.

Live-Talk in voller Länge: Bochums Villis spricht über die Planungen

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    „Wir gehen in der Verteilung unserer jetzt vorhandenen zusätzlichen finanziellen Mittel sehr sorgsam um.“ Im WAZ-Live-Talk aus dem Trainingslager in Gais erklärte der Vorstandsvorsitzende des VfL Bochum, Hans-Peter Villis, der Bundesliga-Etat sei von 26 auf 30 Millionen erhöht worden. Über weitere Neue sagt er: „Sebastian Schindzielorz und Ilja Kaenzig sind unterwegs, das Präsidium ist immer mit eingebunden. Wir haben ein Budget freigegeben und haben finanziell auch noch die Flexibilität, um weitere Spieler zu verpflichten.“ Man habe schon „tolle Leute an Bord“ geholt, für die man „etwas tiefer in die Tasche greifen muss als vorher“. Man wolle „signifikant“ in den Kader investieren.

    VfL Bochum will auch in Steine investieren

    Um sich in der ersten Liga zu etablieren sind aber nicht nur Investitionen in Spieler notwendig. „Es soll nicht als Jammern gelten“, sagt Villis. „Wir haben während der Corona-Zeit signifikante Fremdmittel bekommen, um den Verein nicht in Konkurs gehen zu lassen. Irgendwann müssen wir diese Mittel zurückführen.“ Unter anderem geht es dabei um insgesamt 6,8 Millionen Euro, die bis 2024 bei der KfW-Bank zurückzuzahlen sind.

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    Und auch in Steine muss der VfL investieren. „Unser Schmuckkästchen ist in die Jahre gekommen, ist 40 Jahre alt“, sagt Villis über das Bochumer Ruhrstadion. Das Stadion selbst gehört der Stadt, der Anbau mit Geschäftsstelle und Fanshop allerdings dem Verein. Dieser Stadioncenter-Bereich müsse saniert werden, so Villis.

    Pläne, die Castroper Straße zu verlassen, stehen nicht zur Debatte, „aber wir können den Standort optimieren“, sagt Villis. Das müsse man mit der Stadt als Eigentümerin besprechen, sagt der Vorstandsvorsitzende. An der Reihe sind Investitionen in die Übertragungstechnik, um die von der DFL vorgegebenen Rahmenbedingungen zu erfüllen. „Was wir gemacht haben, sind Investitionen gerade im Spielerbereich, im Nasszellenbereich und das kostet viel Geld.“ Auch die in die Jahre gekommene Stadtwerke-Bochum-Lounge (der VIP-Bereich) und der Toilettenbereich müsse erneuert werden. Mehr als eine Millionen Euro beträgt die Summe.

    VfL Bochum: Villis lobt die Nachwuchsarbeit

    Das „Allerwichtigste“ aber, so Villis, seien aber die Investitionen ins Nachwuchsleistungszentrum an der Hiltroper Straße. Er erklärt diese Aussage: „Wir brauchen neue Trainingsplätze, mindestens einen. Wir werden nicht nur in die Trainingsplätze investieren. Auch die ganzen Umkleidekabinen sollen optimiert werden, da kommt eine Containerlösung hin. Die Logistik soll optimiert werden. Unser riesiger Vorteil, auch aus der Vergangenheit kommend, ist, dass wir ein tolles Nachwuchsleistungszentrum haben, in dem auch immer wieder Erstliga-Spieler generiert wurden. Und das wollen wir strategisch beibehalten.“