Gais/Südtirol. Jordi Osei-Tutu ist zurück beim VfL Bochum. Der junge Engländer will mit guten Leistungen in der Bundesliga seinem Traum näher kommen.

Wäre es 2019 nur nach den Verantwortlichen des VfL Bochum gegangen, wäre Jordi Osei-Tutu geblieben. Der junge Engländer kam 2018 als potenzieller Rechtsverteidiger zum damaligen Zweitligisten, überzeugte dann aber vor allem offensiv. Der FC Arsenal aber wollte und holte ihn zurück. Nun, drei Jahre später ist er wieder da und fest bis 2025 verpflichtet. Er will sich mit dem VfL in der Bundesliga beweisen, hat aber noch einen großen Traum.

Osei-Tutu musste nicht lange überlegen, als nun wieder die Anfrage des VfL Bochum kam. „Als ich gehört habe, dass sie mich wollen, war es eine einfache Entscheidung“, sagte er. Er hat sich wohl gefühlt beim VfL, hat den Kontakt mit vielen Spielern gehalten.

„Ich war während der Zeit ständig in Kontakt mit verschiedenen Spielern. Mit Armel Bella Kotchap, Silvere Ganvoula, Danny Blum, Robert Zulj und auch Simon Zoller. Ich habe mir auch die Spiele angesehen.“ Dazu hatte er in den vergangenen drei Jahren auch - leider - immer genug Zeit.

Verletzungen haben Osei-Tutu immer wieder zurückgeworfen

Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück, stoppten ihn in der Entwicklung. „Die vergangenen beiden Spielzeiten waren schwierig“, sagte er. Er habe die Zeit bei jedem der Vereine, an die er vom FC Arsenal ausgeliehen wurde, genossen. „Cardiff ist ein fantastischer Club. Da habe ich sieben Spiele gemacht und dann habe ich mich verletzt und war raus für den Rest der Saison. Das gleiche war es bei Nottingham. Da habe ich drei Spiele gemacht, war dann verletzt, habe den Rest der Saison verpasst. Im Januar bin ich nach Rotherham ausgeliehen worden. Da habe ich 15 Spiele gemacht.“

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Aber nun sei er fit und gesund und hoffe, das Kapitel Verletzungen für ihn damit erledigt sei. Wobei er bereits in dieser Vorbereitung gemerkt hat, dass es sehr schnell damit gehen kann, Spiele zu verpassen. Im Trainingsspiel gegen Sittard bekam er einen Tritt auf den Fuß, verpasste deshalb das Spiel gegen Paderborn und musste mit dem Training pausieren. „Aber jetzt geht es wieder.“ Im Trainingslager in Gais hat er jedenfalls noch keine Minute verpasst.

Spannend sein wird zu sehen, wo und wie Trainer Thomas Reis ihn überwiegend einsetzt. In seiner ersten Zeit beim VfL sollte er zum Außenverteidiger ausgebildet werden, überzeugte dann aber rechts vorne. Nun sagt er zwar, dass er natürlich da spiele, wo der Trainer ihn aufstellt. Geht es nach ihm, spielt er lieber weiter vorne.

Osei-Tutu will seinen Torjubel für den VfL Bochum zeigen

Das er dem VfL da helfen kann, zeigte er vor allem – bis zu seiner Verletzung – gegen Sittard. Da spielte er Rechtsverteidiger, startete von der Position aus aber mehrere Soli. Hätte er diese weiter vorne gestartet, wäre er mehrfach vor dem Tor gewesen. So aber war zumeist knapp hinter der Mittellinie beim vierten Gegenspieler Schluss.

Seinen besonderen Tor-Jubel hat er in der Vorbereitung daher noch nicht zeigen können. Nach seinen fünf Toren, die er in seiner ersten Zeit beim VfL Bochum erzielte, formte er jeweils ein A mit den Fingern. „Das hat aber nichts mit Fußball zu tun“, sagte er. „Einige haben vermutet, dass das A für Arsenal stehen würden. Das ist Familien-Ding, das ist für sie.“

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Gerne würde er in der kommenden Saison diesen Jubel wieder zeigen. Seine Tore könnten dazu beitragen, dass der VfL die Klasse hält und Osei-Tutus Erwartungen an diese Spielzeit erfüllt werden. Zunächst einmal möchte er so gut spielen wie möglich. „Ich versuche die Saison so zu beginnen, wie ich meine erste Saison beim VfL Bochum beendet habe. Mit vielen Toren und Tor-Vorarbeiten. Oberste Priorität aber hat der Klassenerhalt, wir wollen Spiele gewinnen und als Team gut spielen.“

Gelingt das, käme er seinem Ziel wieder etwas näher. Das heißt Premier League. „Dort zu spielen, ist weiter ein Traum für mich. Die Premier League ist neben der Bundesliga eine der besten Ligen weltweit. Ich bin in London aufgewachsen, schon als Kind hatte ich den Traum, dort zu spielen, auch in der Champions League oder bei einer Weltmeisterschaft.“ Zu einhundert Prozent sei es einer seiner Träume, dort zu spielen. „Zunächst einmal aber muss ich mich in der Bundesliga beweisen, bevor ich daran denken kann, dort zu spielen.“