Bochum. Sebastian Schindzielorz wird den VfL Bochum verlassen. Für den Sportchef bietet sich eine vielleicht einmalige Chance. Ein Kommentar.
Am Donnerstagvormittag machte der VfL Bochum auch offiziell, was diese Redaktion bereits am Mittwoch berichtet hatte: Sebastian Schindzielorz wird den Fußball-Bundesligisten nach mehr als vier Jahren als Sport-Geschäftsführer verlassen. Eine bittere Nachricht für den Klub, der als Aufsteiger eine starke Saison gespielt und den Klassenerhalt geschafft hatte - nun aber vor einem Umbruch steht.
VfL Bochum: Schindzielorz leistete bemerkenswerte Arbeit
Der 43 Jahre alte Schindzielorz hatte als Bochumer Kaderplaner seit 2018 eine bemerkenswerte Arbeit geleistet. Die finanziellen Mittel waren im Vergleich zu anderen Vereinen gering, die Kreativität in der VfL-Führungsebene dafür umso höher, wenn es darum ging, eine Mannschaft zu formen - ohne große Namen zwar, dafür aber mit klarer Spielphilosophie und mentaler Stärke.
VfL Bochum: Schindzielorz stehen alle Türen offen
Wer erfolgreich ist, macht sich einen Namen in der Branche. Dass es schon Vertragsgespräche mit anderen Klubs gegeben habe, hatte Schindzielorz in der am Donnerstag veröffentlichten Vereinsmitteilung verneint. Der VfL Wolfsburg, mit dem Schindzielorz 2009 als Spieler Deutscher Meister geworden ist, soll aber Interesse haben. Dort wird im Januar 2023 der Posten von Geschäftsführer Jörg Schmadtke frei - genau dann also, wenn auch Bochums Sportchef auf dem Markt ist.
Hätte Schindzielorz sein Arbeitsverhältnis mit dem VfL nicht gekündigt, wäre sein Vertrag an der Castroper Straße um zwei Jahre verlängert worden. Niemand weiß, wo Bochum Ende 2024 stehen wird, ob der Erfolgsweg dann am Ende gewesen sein wird. In diesen Monaten aber stehen Schindzielorz alle Türen offen. Er ist einer, der die Grundlage zum Bundesliga-Aufstieg und Klassenerhalt gelegt hat - so jemand bleibt nicht lange ohne Job.
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VfL Bochum hat Schindzielorz viel zu verdanken
Womöglich ist ein neuer Posten auch lukrativer. Finanziell für Schindzielorz, aber auch was die sportliche Perspektive betrifft. Ein Klub mit Europapokal-Ambitionen ist der nächste logische Schritt für Schindzielorz, der Abschied aus Bochum insofern verständlich, als dass die derzeitige Erfolgsbilanz nur schwer zu übertroffen sein wird.
So oder so: Groll gegen den Noch-Sportchef ist unangebracht. Der VfL Bochum hat ihm viel zu verdanken.