Bochum. Der VfL Bochum hat elf Spieler vor der Partie gegen Arminia Bielefeld verabschiedet. Die Fans feierten Robert Tesche und Herbert Bockhorn.

Um 20.17 Uhr wurde es schon vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie des VfL Bochum gegen Arminia Bielefeld besonders laut im Ruhrstadion am Freitagabend, vor dem letzten Heimspiel des Aufsteigers in dieser Saison.

Robert Tesche, der Spieler der Zweitliga-Meistersaison, wurde nach vier Jahren beim VfL verabschiedet. Als letzter der elf Profis. Eine Auszeichnung, kein Zufall. „Robert Tesche Fußballgott“ riefen die Fans. Und, wie schon in Dortmund: „Ohne Tesche wärn wir gar nicht hier.“

Pantovic könnte in Bochum bleiben

Der VfL Bochum verabschiedete seine elf Spieler, deren Verträge nach der Saison auslaufen. Den einen oder anderen aber, sagte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz ebenso wie Trainer Thomas Reis, könnte man in Bochum trotzdem wiedersehen in der nächsten Saison. Milos Pantovic zum Beispiel.

Ferner verabschiedet vom VfL, im Stadion in Person des Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Villis, seines Stellvertreters Martin Kree sowie der Geschäftsführer Ilja Kaenzig und Sebastian Schindzielorz, wurden Saulo Decarli, Tom Weilandt (gehen beide sicher), Jürgen Locadia, Danny Blum, Herbert Bockhorn (sie gehen wahrscheinlich), Vasilios Lamropoulos (offen) sowie die Leihspieler Elvis Rexhbecaj, Konstantinos Stafylidis (könnte bleiben) und Eduard Löwen. Auch alle VfL-Teamkollegen applaudierten vor dem Anpfiff – neun von ihnen spielbereit kurz vor dem Anpfiff. Pantovic und Rexhbecaj standen von den Verabschiedeten in der Startelf.

„Eine super Zeit beim VfL Bochum“

Auch Herbert Bockhorn wurde von den Fans gefeiert. Sie riefen lauthals seinen Namen. Vermutlich werden sich die Wege aber endgültig trennen nach dem letzten Saisonspiel bei Union Berlin am 14. Mai. „Wir haben den Aufstieg und dann den Klassenerhalt geschafft, es war bis hierhin eine super Zeit beim VfL“, sagte der Außenverteidiger, der offensiv seine Stärken, defensiv aber noch Probleme hat, nach einem Training in dieser Woche gegenüber dieser Redaktion. Aber, so Bockhorn: „Wie es weitergeht, kann ich noch nicht sagen, das ist offen in alle Richtungen. Wir haben noch zwei Spiele. Natürlich ist es mir wichtig, dass ich in der nächsten Saison mehr Spielzeit habe.“

Die bekam er beim VfL zuletzt kaum, auch wenn er in Dortmund als linker Außenverteidiger eine gute Leistung zeigte. „Da ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte der Ex-Dortmunder zu seinem Auftritt, dem 4:3-Sieg, dem Klassenerhalt vor über 80.000 Fans. Gegen Bielefeld war Bockhorn im Kader, saß aber zunächst nur auf der Bank. Stamm-Linksverteidiger Danilo Soares kehrte in die Startelf zurück.

Von Huddersfield Town gekommen

In der Zweitliga-Meistersaison zählte Bockhorn, der im Spätsommer 2020 vom englischen Klub Huddersfield zur Castroper Straße kam und zuvor für Borussia Dortmund II am Ball war, im Saisonfinale noch zum Stamm, spielte 17 Mal von Beginn an (insgesamt 27 Einsätze). In dieser Saison kam Bockhorn auf 17 Einsätze, allerdings nur sechs Mal von Beginn an

Bis zum siebten Spieltag, dem 0:3 in Leipzig, spielte der auch offensiv einsetzbare Rechtsverteidiger immer, drei Mal auch von Beginn an. Dann zog er sich im Testspiel einen Muskelfaserriss zu, der VfL sortierte sich neu, Bockhorn kam kaum noch zum Zug, nach der Winterpause zählte er drei Mal sogar nicht zum Kader. Nur gegen Frankfurt, Mönchengladbach und Dortmund durfte er von Beginn an spielen. „Wir haben unser großes Ziel erreicht“, bilanzierte Bockhorn. „Für mich hätte die Saison aber sicherlich besser laufen können.“

Warum? „Ich bin ganz gut reingekommen, hatte dann Corona und habe mich leider nach dem Spiel in Leipzig verletzt. Andere haben sich in den Vordergrund gespielt, dann rutscht man in die zweite Reihe. In solch einer Phase gilt es dann, dran zu bleiben und seine Chance zu nutzen, wenn sie kommt. Ich denke, in Dortmund habe ich meine Leistung gebracht.“