Dortmund. Bochums Torhüter Manuel Riemann hat in dieser Saison so manches Highlight verpasst. Nun kostete er den Derbysieg und den Klassenerhalt voll aus.

Während seine Teamkollegen vom VfL Bochum noch immer mit den Fans im Signal-Iduna-Park den 4:3-Triumph beim BVB und den Klassenerhalt feierten, gab Sebastian Polter beim TV-Sender Sky sein erstes Interview. Und kündigte nach seinem Treffer zum 1:0, seinem unermüdlichen Einsatz beim Spektakel am Samstagnachmittag vor über 81.000 Fans den nächsten Kampf an. Bei der Party. „Manuel Riemann ist sicher in der Rangliste der Feierbiester unter den Top Drei“, meinte der Stürmer lachend. „Ich werde auch beim Feiern kämpfen und alles geben. Am wichtigsten ist heute, dass die jungen Spieler uns nicht den Rang ablaufen.“

Sonntag können die Profis nach dem Klassenerhalts-Tanz in den Mai ausschlafen, auch am Montag noch – wenn sie denn Milos Pantovic‘ Ziel nicht erreichen sollten. Der Mittelfeldmann, der den entscheidenden Elfmeter zum großen Sieges-Glück in der 86. Minute verwandelt hatte, nahm sich viel vor für die Party nach der Partie. „Mal sehen, wie lange wir jetzt mit dem Feiern durchhalten. Ich glaube, am Dienstag ist wieder Training. Vielleicht schaffen wir das“, sagte er grinsend. Geplant, bestätigte auch der 25-Jährige, war all das nicht. „So arrogant zu sagen, dass wir in Dortmund gewinnen und den Klassenerhalt klar machen, waren wir nicht.“

Bochums Keeper Riemann: "Fiege ist besser"

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Wenig später stand Feierbiest Riemann nach den ersten paar Bier am Bus, der sich nach Bochum aufmachte, wo die Feier am Stadion und wohl im Bermuda-Dreieck weitergehen sollte. Einen von einem Fan geschenkten Schal trug er – dafür hatte er einen Anhänger mit seinem Trikot noch glücklicher gemacht als ohnehin schon. „Ich habe keine Worte dafür, das ist unfassbar“, sagte Riemann stolz, glücklich, voller Emotionen noch. „Ich durfte letztes Mal nicht im Tor stehen, als wir aufgestiegen sind, ich war beim Highlight gegen München nicht dabei“, so Riemann, der jeweils verletzt bzw. wegen Corona gefehlt hatte. „Das war heute das dritte Highlight, endlich konnte ich mal dabei sein. Es war immer mein Traum, vor so einer Kulisse hier zu spielen. Bei diesem ganz besonderen Derby, mit unseren Fans im Rücken heute hier zu gewinnen, das ist unbeschreiblich. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir hier gewinnen können.“ Und der 33-Jährige machte seinem Party-Ruf alle Ehre: „Heute ist noch alles drin. Feuer frei.“ Brinkhoffs-Pils hatte er da ja „noch nicht so viele“ intus, sagte er gut eine Stunde nach Spielschluss lachend, „Fiege ist besser.“

Die zwei Elfmeter für den BVB waren für ihn „keine“, aber es war jetzt auch egal: „Das ist der Unterschied noch zum Anfang der Saison, sowas wirft uns nicht um. Diese Saison ist unglaublich. Wir sind eine Einheit, geben alles auf dem Platz. Mit unserem Etat, mit ganz vielen Spielern, die auch in der 2. Liga schon dabei waren, haben wir die Liga gehalten. Da muss man vor der Mannschaft den Hut ziehen.“

Auch Anthony Losilla, der schon auf dem Rasen weit vorne war beim spontanen Feiern, schwärmte einmal mehr auch von den Fans. „Ich habe keine Worte für heute. Die Fans haben uns die ganze Saison über so überragend unterstützt, jetzt können wir endlich mal zusammen feiern. Die erste Saison in der Bundesliga war einfach fantastisch.“