Bochum. Das DFB-Sportgericht hat Thomas Reis für ein Spiel gesperrt. Der Trainer hat dem Team des VfL Bochum einen Bärendienst erwiesen. Ein Kommentar.
Dem Vierten Offiziellen? Dem Spieler Konstantinos Stafylidis? Wem die Scheibenwischer-Geste auch gegolten haben mag, spielt nun keine Rolle mehr. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Thomas Reis, den Trainer des VfL Bochum, für ein Spiel gesperrt. Die Argumentation des Verbandes: Unsportliches Verhalten bleibt unsportliches Verhalten.
Reis hat akzeptiert, dass er die Partie um den vorzeitigen Klassenerhalt am Sonntag gegen den FC Augsburg von der Tribüne des Ruhrstadions aus verfolgen muss. Das Innenraumverbot beginnt eine halbe Stunde vor Anpfiff und endet 30 Minuten nach Abpfiff. Kontakt darf er in dieser Zeit zu seiner Mannschaft nicht aufnehmen.
Selbst einem der fairsten Trainer der Bundesliga kann so ein Ausrutscher, der sicherlich auch aus der Emotion heraus entstanden ist, passieren. Der 48-Jährige ist alles andere als ein Heißsporn. Der Bochumer Coach ist in seiner Amtszeit bis zur Roten Karte in Freiburg (0:3) ja nie unsportlich aufgefallen. Nicht mal verwarnt wurde er von einem der Unparteiischen.
Schnell hatte Reis daher auch erkannt, dass die Scheibenwischer-Geste respektlos gegenüber seinem Spieler Stafylidis gewesen war. Daraufhin hatte sich der VfL-Trainer vor seiner Mannschaft beim Griechen entschuldigt – ein Zeichen von Größe.
Richtig aber dürfte Thomas Reis ärgern, dass er seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen hat. Im wichtigen Spiel gegen Augsburg steht Bochum plötzlich ohne Cheftrainer da. Die Profis müssen den Fehler nun gemeinsam ausbügeln.