Bochum. Abstiegskampf kennt Elvis Rexhbecaj. Das hat er schon mit Köln erlebt. Beim VfL Bochum ist er eine feste Größe. Ungewiss ist seine Zukunft.
Beim 1. FC Köln denken sie gerne an Elvis Rexhbecaj zurück. Der Mittelfeldspieler hat mit dazu beigetragen, dass die Kölner in der vergangenen Saison den Klassenerhalt schafften. Im Derby gegen Gladbach erzielte die beiden Kölner Tore beim 2:1-Sieg. Gerne hätten die Kölner mit Rexhbecaj verlängert. Der aber kehrte zum VfL Wolfsburg zurück, ließ sich für diese Saison an den VfL Bochum ausleihen. Auch in Bochum überzeugt er. Wo er in der nächsten Saison spielen wird, ist aber noch unklar.
Als in der Vorsaison für die Kölner nach der Relegation gegen Holstein Kiel der Klassenerhalt geschafft war, verabschiedete sich Rexhbecaj wieder Richtung Wolfsburg. Das ist sein Verein, da hat er in der Jugend gespielt, da hat er den Sprung zu den Profis geschafft.
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Die Kölner hätten ihn gerne weiterverpflichtet. Am Ende war Rexhbecaj zu teuer, war die Ablösesumme zu hoch. Nach dieser Saison könnte es ähnlich ablaufen. Die Bochumer würden ihn gerne verpflichten, Rexhbecaj ist Stammspieler, überzeugt mit Einsatz und Einstellung. In Wolfsburg hat er noch einen Vertrag bis 2023.
Theoretisch ist eine weitere Leihe möglich
Theoretisch wäre auch eine weitere Leihe möglich. Eine feste Verpflichtung könnten sich ähnlich wie die Kölner wohl auch die Bochumer nicht leisten. Hohe Ablösesummen oder Gehälter soll es auch bei einem Klassenerhalt nicht geben: „Wir sind solide aufgestellt. Dabei soll es bleiben“, hatte Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL, bereits mehrfach betont.
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Rexhbecaj selber hat nun auch schon mehrfach gesagt, dass er sich über seine Vertragssituation und die nächste Saison keine Gedanken mache. Aber er kennt das Geschäft, die Fragen, die kommen. „Die Frage nach der nächsten Saison kam bei Köln in der vergangenen Saison dann auch“, sagte er nun erneut in dieser Woche nach einer Trainingseinheit. „Die nächste Saison ist aber noch kein Thema. Wir haben zu viel zu tun, um andere Gespräche zu führen.“
Das Spiel gegen die TSG Hoffenheim steht an. „Hoffenheim hat eine gute Mannschaft mit hoher Qualität“, sagt VfL-Trainer Thomas Reis dazu. Erneut wird er Rexhbecaj im Mittelfeld aufbieten. Rexhbecaj ist einer von wenigen Akteuren, die eigentlich immer spielen – so sie den fit sind und nicht gesperrt. Dazu gehören nur noch Torwart Manuel und Kapitän Anthony Losilla.
Corona hatte Rexhbecaj noch nicht
Ein Spiel hat Rexhbecaj nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt verpasst. Corona hat ihn noch nicht zu einer Pause gezwungen. Glück sei das wohl, sagt Rexhbecaj. „Aber ich bin ja nicht der einzige, der noch keine Corona hatte.“ Er mache aber nichts anders als die anderen.
Macht er dann aber wohl doch. Bei seiner intensiven Spielweise, wäre es kaum verwunderlich, würde er häufiger ausfallen. „Ich mache viel Regeneration“, sagt Rexhbecaj. „Vor dem Training, nach dem Training. Das habe ich mir angewöhnt, mein Körper braucht das.“
So wie der VfL Bochum ihn in dieser Saison. Zu diesem Zeitpunkt scheinen die Attribute, die er ins Spiel bringt – hohe Laufbereitschaft, Grundaggressivität, Zweikampfhärte, eine gewisse Emotionalität – noch einmal wichtiger zu sein.
Rexhbecaj spielt seit zwei Jahren gegen den Abstieg
Die Bochumer haben zwei Spiele in Reihe verloren. Für Rexhbecaj hat sich in den vergangenen zwei Jahren gefühlt nichts verändert. Er spielt dauerhaft gegen den Abstieg. „Das war ja die ganze Zeit so, dass wir nicht den ganz sicheren Abstand zu den Abstiegsplätzen hatten“, sagt er. „Es waren immer sechs oder neun, nie 15 oder 20 Punkte. Wir konnten noch nie sagen, wir sind schon durch.“
Aber Team und Trainer hätten schon vor der Saison gewusst, dass es voraussichtlich bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt gehen werde. „Wir haben jetzt sechs Punkte Vorsprung und haben alles in eigener Hand. Wir müssen jetzt nichts Wildes oder Verrücktes machen“, sagt Rexhbecaj. „Wir müssen weiter das machen, was wir die ganze Saison bisher gemacht haben. Wir müssen uns auf uns konzentrieren.“
Die letzten zwei Spiele seien ja auch nicht schlecht gewesen. „In Frankfurt haben wir bis zu den Gegentoren wirklich gut gespielt, haben uns dann durch die zwei Gegentore den Schneid etwas abkaufen lassen. Gegen Gladbach hat uns das Tor gefehlt. Wenn Yann Sommer nicht im Tor gestanden hätte, wäre es vielleicht gefallen. So haben wir zwei Spiele verloren, die wir nicht verlieren mussten. Aber wir müssen wieder nach vorne schauen und weitermachen.“
Das Team habe eine gute Woche gehabt. „Wir hatten ein paar freie Tage und noch einmal die Möglichkeit etwas abzuschalten, die Beine hochzulegen. Jetzt haben wir sieben Spiele, alle hintereinander weg, jetzt werden wir sehen, wer am Ende Stand hält.“