Bochum. Der Trainingsplatz beim VfL Bochum füllt sich. Nur noch acht Profis fehlten. Ein Wackelkandidat vor dem Hoffenheim-Spiel bleibt Maxim Leitsch.
Die Liste von Spielern, die beim VfL Bochum beim Training fehlen, ist wieder deutlich kürzer geworden. Im Test gegen Hercales Almelo konnte Trainer Thomas Reis 17 Spieler nicht einsetzen. Am Montag beim Auftakt für die Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim hat sich die Liste nun halbiert. Etliche Spieler waren nach überstandener Corona-Infektion wieder dabei. Längst können aber noch nicht alle wieder voll mittrainieren. Maxim Leitsch zum Beispiel.
Als der junge Innenverteidiger zusammen mit Danny Blum auf dem Leichtathletikplatz am Vonovia Ruhrstadion erscheint, ist das erste Mannschaftstraining der Woche gerade beendet. Es gibt ein großes Hallo. Da unterscheidet sich dann ein Bundesliga-Fußball-Team nicht von einem Kreisliga-Fußball-Team.
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Besonders Leitsch bekommt einige launige Sprüche zu hören. Deutlich aber ist auch zu sehen, dass sich die Bochumer Profis freuen, ihren Mitspieler wieder auf dem Trainingsplatz zu sehen. Das macht ihnen Hoffnung, dass er am Samstag wieder mit dabei sein kann. Leitsch ist Stammspieler, Stabilisator in der Viererkette. Zuletzt war er gegen Fürth sogar Torschütze.
Leitsch hat immer wieder längere Ausfallzeiten
Zu ihm gehört aber auch, dass er in der Vergangenheit oft mit gesundheitlichen Problemen gefehlt hat. In dieser Saison fehlte er bereits an den Spieltagen zwei bis einschließlich zwölf mit Oberschenkelproblemen. Zuletzt fehlte er zwei Spiele wegen einer Corona-Infektion. In der Vorsaison verpasste er nur eine Partie, in der Saison davor aber verpasste er mehr als die Hälfte der Spiele.
„Ich glaube“, sagt Spielführer Anthony Losilla, „er ist bisher in seiner Laufbahn schon länger ausgefallen, als ich in meiner ganzen Laufbahn.“ Das wird genauso sein. Nicht jeder Fußballer ist mit so einem Körper wie der inzwischen 36-jährige Losilla gesegnet und lebt auch entsprechend in Vor- und Nachbereitung so für den Sport.
Leitsch und Blum starten dann bald mit Co-Trainer Frank Heinemann in eine Extra-Einheit. Es ist bei Leitsch eine weitere Belastungssteuerung nach Corona. Bei Blum ist es eine, nachdem er wiederholt mit muskulären Problemen ausgefallen war. Kurz vor Spielbeginn bei der Partie bei Eintracht Frankfurt hatte er signalisiert, dass es nicht gehen würde.
Holtmann und Lampropoulos machen Laufeinheit
Bei beiden hat Reis die Hoffnung, dass sie im Wochenverlauf, „vielleicht ja sogar schon am Dienstag“, wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können. Dann würden nur noch Gerrit Holtmann und Jürgen Locadia fehlen. Während Holtmann am Montag zumindest schon zusammen mit Vasilios Lampropoulos eine Lauf-Einheit absolvieren konnte, fällt Locadia weiter aus. Sein Einsatz gegen Hoffenheim ist mehr als fraglich.
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Ansonsten fehlen an diesen Montag nur noch die Nationalspieler: Armel Bella Kotchap, der noch zur U21 zum EM-Quali-Spiel nach Israel nachgereist ist. Takuma Asano, der mit Japan noch ein WM-Quali-Spiel spielen wird. Christopher Antwi-Adjei, der das mit Ghna gegen Nigeria macht. Dazu ist Luis Hartwig bei der U20, Tjark Ernst bei der U19.
„Mal sehen“, sagt Reis, „ob am Donnerstag alle da sind.“ Der Donnerstag ist der Tag, an dem er wenn möglich Elf gegen Elf im Stadion spielen lässt. Es ist auch der Tag, zwei Tage vor dem Bundesliga-Spiel, an dem Spieler mit dabei sein sollen, wenn sie denn für einen Einsatz in Frage kommen wollen.
Konkurrenzkampf auf jeder Position
Reis geht davon aus, nein er hofft fast, dass er diesmal wieder einige Spieler in Bochum lassen kann. Denn das hieße, dass nahezu alle Akteure fit sind und Reis wieder eine Auswahl treffen kann. Die Bochumer haben in dieser Saison bisher oft davon profitiert, dass sich kein Spieler ausruhen konnte. Auf jeder Position gab und gibt es jetzt wieder einen Konkurrenzkampf.
Auch auf den Außenverteidigerpositionen. Am Montag kann Reis wieder das angestammte Duo Cristian Gamboa und Danilo Soares auf diesen Positionen in einer Spielform aufbieten. Da auch Konstatinos Stafylidis nach überstandenen Knieproblemen und Herbert Bockhorn fit sind, hat Reis hier genauso die Wahl für das Hoffenheim-Spiel wie bei den Außenangreifern.
Die Abwesenheit von Asano und Antwi-Adjei sowie das Fehlen von Blum nutzt mit Tarsis Bonga in dieser Einheit ein Spieler die Chance sich zu zeigen, der noch keine große Rolle in dieser Saison gespielt hat. Gleich mehrfach setzt er sich in direkten Duellen gegen Soares durch, sorgt mit seinen Hereingaben für Gefahr vor dem Tor.
Bonga empfiehlt sich mit guten Trainingsleistungen
„Bei mir ist nie ein Spieler komplett abgeschrieben“, sagt Reis dazu. „Jeder kann sich immer wieder aufs Neue empfehlen. Tarsis Bonga macht es ordentlich im Moment. Er könnte eine Option für das Hoffenheim-Spiel werden.“
Reis muss zunächst eben auch abwarten, in welcher Verfassung die Nationalspieler zurückkommen. Sollten Asano und oder Antwi-Adjei angeschlagen in Bochum aufschlagen, könnte es für sie knapp werden.
Weit besser sieht es bei Leitsch aus. Beim Test gegen Almelo hatte er noch gefehlt, nun ist er kurz davor zurück ins Mannschaftstraining. Sollte er fit bleiben, könnte Reis gegen Hoffenheim wieder eine eingespielte Viererkette aufbieten. Mit Gamboa und Soares auf Außen sowie Leitsch und Erhan Masovic in der Innenverteidigung.