Bochum. Gamboa ist der siebte Coronafall beim VfL Bochum binnen einer Woche. Leitsch könnte gegen Gladbach dabei sein. Ein Stürmer macht neue Sorgen.
Am Dienstag deutete es sich an, am Mittwoch gab es Gewissheit: Auch VfL Bochums Rechtsverteidiger Cristian Gamboa ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und fällt für das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Freitag (20.30 Uhr/DAZN) aus.
Es gehe ihm gut, der VfL hofft auf einen weiterhin milden Verlauf, teilte der Klub mit. Gamboa ist nach Maxim Leitsch, Luis Hartwig, Danilo Soares, Michael Esser, Milos Pantovic und Robert Tesche der siebte Spieler des VfL, den der Verein binnen einer Woche, seit Mittwoch, 9. März, als positiv getestet vermeldet hat. Gegen Gladbach fallen definitiv Pantovic, Tesche und Gamboa sowie Blum (Wadenprobleme) und Zoller (noch nicht einsatzfähig nach Kreuzbandriss) aus.
Leitsch konnte sich am Mittwoch freitesten
Bei allen von Covid-19 betroffenen Spielern soll der Verlauf weitgehend symptomfrei gewesen sein, lediglich bei Leitsch gab es anfänglich leichte Symptome, die aber abgeklungen sind. Daher ist er wohl, anders als der zeitgleich vermeldete Luis Hartwig, auch noch nicht wieder im Training. Es gibt aber noch Hoffnung, dass er am Freitag zumindest im Kader stehen kann.
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Leitsch konnte sich nach WAZ-Informationen mit negativen Ergebnissen bereits freitesten. Am Mittwoch stand die ja unter anderem auch von der Deutschen Fußball-Liga zwingend vorgeschriebene medizinische Untersuchung nach einer Freitestung an. An diesem Donnerstag steigt das Abschluss-Training vor dem Duell mit Mönchengladbach – sollte Leitsch dabei sein, wäre er ein Kandidat zumindest für den Kader.
Trainer Reis plant vorerst ohne Leitsch und ohne Soares
Trainer Thomas Reis plant vorerst aber, Stand Mittwoch, ohne Leitsch: Sollte er am Donnerstag mittrainieren können, „müssen wir auch sehen, in welchem körperlichen Zustand er ist“, sagt Reis. Seit dem Spiel gegen Fürth (2:1) hat Leitsch nicht mehr trainiert. Mit Erhan Masovic, Armel Bella Kotchap und Vasilios Lampropoulos stehen drei Innenverteidiger zur Verfügung, die in dieser Saison schon oft überzeugt haben.
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Ebenfalls unwahrscheinlich ist ein Einsatz von Danilo Soares, der sich womöglich noch freitesten könnte. Vor seiner Coronainfektion allerdings klagte er bereits über muskuläre Probleme im Oberschenkelbereich, verpasste also das komplette Training in der Vorwoche und bisher in dieser Woche. Reis rechnet daher erst einmal nicht damit, dass Soares am Freitag zu 100 Prozent fit sein wird, fit sein kann.
Sollte er genesen sein, könnte er aber vielleicht, wie Leitsch, zumindest auf der Bank Platz nehmen. Zu erwarten ist, dass Herbert Bockhorn, Armel Bella Kotchap, Erhan Masovic und Konstantinos Stafylidis wie in Frankfurt die Viererkette bilden. Alternativ ist Vasilios Lampropoulos ein Kandidat.
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Trainer Reis bleibt mutig: Fundament bröckelt, Löcher werden aber gestopft
„Wir haben bisher Rückschläge als Mannschaft immer gut weggesteckt“, bleibt Reis trotz der vielen Ausfälle mutig. „Unser Fundament bröckelt zurzeit zwar etwas, aber wir werden die Löcher stopfen. Wir wollen gegen Gladbach ein gutes Ergebnis erzielen, egal wer spielt.“
Dabei kann der Trainer, der im Gegensatz zu seinem Gladbacher Kollegen Adi Hütter (Corona) wie gewohnt aus seiner Coaching Zone heraus sein Team dirigieren kann, wieder auf Torwart Michael Esser setzen. Die Nummer zwei kehrte wie erhofft am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück, Talent Luis Hartwig ist bereits seit Dienstag dabei.
Fast keine Alternativen mehr auf der Bank - Locadia bricht das Training ab
Zu den 18 Feldspielern, die an den letzten zwei Tagen trainieren konnten, zählen die sportlich bisher keine Rolle spielenden Saulo Decarli, Tarsis Bonga, Hartwig und der in der Liga noch nicht einsatzfähige Simon Zoller – sollten Soares und Leitsch ausfallen, hat Reis auf der Bank kaum noch bundesligaerprobte Alternativen.
Auch Jürgen Locadia erhöhte die Personalsorgen am Mittwoch. Wegen Schmerzen im Hüftbereich, wegen der er bereits die zweite Pokal-Halbzeit gegen Freiburg und das letzte Heimspiel gegen Fürth verpasst hatte, brach der Stürmer das Training vorzeitig ab.
Damit ist endgültig nicht nur klar, dass der zuletzt formstarke Sebastian Polter beginnt. Sondern auch, dass Locadia keine Option für eine denkbare Startelf-Doppelspitze ist oder auf den Flügel ausweicht. Auf den offensiven Außenbahnen spricht einiges für das Duo Christopher Antwi-Adjei und Gerrit Holtmann. Alternativ ist Takuma Asano einsatzbereit.