Bochum. Dass der VfL Bochum so heimstark ist, liegt auch an den Fans. Nach dem 0:1 gegen Leipzig aber hat Trainer Reis einen Hinweis für sie.

Nach dem Bundesliga-Spiel gegen Leipzig ist beim VfL Bochum vor dem DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg. Viel Zeit, um sich über die Niederlage gegen RB zu ärgern haben die Bochumer nicht. Bereits am Mittwoch (20.45 Uhr) geht es unter Flutlicht im Vonovia Ruhrstadion um den Einzug ins Halbfinale. Trainer Thomas Reis setzt dabei auch wieder auf die Unterstützung von den Rängen. 10.000 Fans sind zugelassen. Er hofft aber, dass die Fans diesmal auf eine bestimmte Forderung verzichten.

In den Heimspielen agiert der VfL weiterhin etwas stärker als auswärts. Die Fans tragen mit dazu bei. Die Unterstützung von den Rängen hat das Team von Thomas Reis schon zu einigen außergewöhnlichen Leistungen getragen. Auch gegen Leipzig stimmte die Unterstützung. So waren sofort nach dem Rückstand die Anfeuerungen wieder da. Aber im Spielverlauf hatte Reis auch Rufe von einigen Fans gehört, die ihm nicht gefielen.

„Uns macht stark“, sagte er, „dass wir als Gemeinschaft funktionieren und jeder weiß, dass er einen Teil zum Erfolg beiträgt. Daher fand ich es nicht gut, sondern eher unglücklich, dass einige Fans die Einwechslung von Jürgen Locadia gefordert haben.“

Gegen ein Top-Team absolut konkurrenzfähig

Das sei nicht im Sinne des Spielers, der gerade auf der Position spiele. „Das hat mir nicht gefallen“, sagte Reis. „Natürlich kann es sein, dass sie es nicht so gemeint haben, dass ich Sebastian Polter auswechseln soll und dafür Jürgen Locadia bringen. Aber mit Sebastian Polter haben wir zuletzt zwei Spiele noch gedreht. Es ist nie so, dass es ein Spieler nicht verdient hätte, zu spielen.“

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Er habe die Mannschaft nach dem Spiel ausdrücklich gelobt. „Taktisch hat bei uns gegen Leipzig viel funktioniert. Wir hatten deutlich mehr Chancen als die Leipziger. Wir waren gegen ein Top-Team der Bundesliga absolut konkurrenzfähig. Am Ende verlieren wir, weil wir nicht in der Lage sind, das Tor zu treffen. Wir waren einmal unachtsam, Leipzig hat Qualität und Nkunku schießt dahin, wo man als Stürmer in dieser Situation schießen muss, flach ins lange Eck. Wir haben zwei ähnlich gute Möglichkeiten und schießen zweimal ins Fangnetz.“

Das Ergebnis gegen Leipzig sei daher maximal ärgerlich. „Jetzt haben wir im Pokal die Chance ins Halbfinale zu kommen und in der Liga haben wir sehr gute Chancen auf den Klassenerhalt. Dafür lohnt es sich, alles zu investieren. Das hat meine Mannschaft gegen Leipzig getan.“

Der Spannungsbogen flacht nicht ab

Der Spannungsbogen flacht in dieser Woche bei den VfL-Profis nicht ab. „Die Niederlage gegen Leipzig war ärgerlich“, sagte Reis. „Aber wenn du mit dieser Einstellung, dieser Bereitschaft, dieser Art Fußball zu spielen, in das Pokalspiel gehst, hast du auch gegen Freiburg eine Chance.“

Freiburgs Art Fußball zu spielen, habe sich nicht verändert. „Sie werden es besser machen wollen als zuletzt in der Liga gegen uns“, sagte Reis. „Aber ganz klar: wir wollen eine Runde weiterkommen.“

Hilfreich wäre dabei, wenn die Bochumer mal wieder in Führung gehen würden. Sie haben zwar zweimal gegen Berlin und Stuttgart gezeigt, dass sie nach Rückständen zurückkommen können. „Aber eine Führung würde unserem Spiel entgegenkommen“, sagte Reis. „Und, na klar, solche Spiele mit diesen Gegnern in diesen Wettbewerben, das macht auch Spaß.“

Leipzig hat den VfL aus dem Rhythmus gebracht

Auch dann, wenn die Mannschaft aus den Spielen lernt und es in den folgenden Spielen besser macht. Dass das so ist, hat die Bochumer Mannschaft in dieser Saison erneut bestätigt. Die Leipziger zeigten diesmal aber, was Erfahrung ausmachen kann.

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„Sie bleiben nach Zweikämpfen liegen, nehmen das Tempo raus, bringen uns aus dem Rhythmus“, sagte Reis. „Fairplay ist wichtig, aber ich habe meiner Mannschaft auch gesagt, dass sie in mehreren Situationen hätte weiterspielen sollen. Da müssen wir demnächst anders auftreten, müssen auch daraus lernen und uns vielleicht in bestimmten Situationen nicht so naiv verhalten. Ganz klar aber: wenn ein Spieler schwer verletzt ist, muss das Spiel unterbrochen werden.“

Personell sieht es für das Pokalspiel gut aus. Stand jetzt gibt es bis auf Simon Zoller keine Ausfälle. Auch Vasilios Lampropoulos könnte bald wieder ein Kandidat für den Kader sein. Vielleicht schon am Wochenende gegen Greuther Fürth. „Er hat zuletzt weniger trainieren können“, sagte Reis. „Gegen Stuttgart hat er gefehlt, weil die Geburt seines ersten Kindes kurz bevorstand. Jetzt ist das Kind da, es ist ein Junge, alle sind wohlauf. Aber er hat zuletzt wenig trainiert. Wir führen ihn jetzt wieder an die Mannschaft heran.“