Bochum. Die Bilanz spricht gegen den VfL Bochum. Trainer Thomas Reis freut sich trotzdem auf das Heimspiel am Sonntag gegen RB Leipzig.

Sechs Spiele, sechs Niederlagen, nur zwei Tore geschossen --die Bilanz des VfL Bochum gegen RB Leipzig ist wenig erbaulich. Allein Anthony Losilla und der mittlerweile für Schalke spielende Simon Terodde konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Trainer Thomas Reis sehnt dennoch das Kräftemessen mit dem Tabellenvierten vor 10.000 Fans in Bochum herbei: "Die Freude ist riesengroß, weil wir ein anderes Spiel zeigen können als im Hinspiel", sagt Reis vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). Lediglich der Einsatz des angeschlagenen Flügelspielers Gerrit Holtmann ist fraglich.

Schweigeminute wegen Ukraine-Krieg

Im Hinspiel gab es ein 0:3 nach drei späten Gegentoren. Davor ging Bochum im Pokalachtelfinale in Leipzig sang- und klanglos unter (0:4). Was Reis allerdings Mut macht: Die Entwicklung der Mannschaft. In der Hinrunde trotzte der VfL Borussia Dortmund ein 1:1 ab. Jüngst blamierte Bochum den FC Bayern mit 4:2. "Im Hinspiel haben wir noch Lehrgeld bezahlt", blickt Reis auf das Auswärtsspiel in Leipzig zurück. "Es wird eine tolle Partie. Wir wollen mit einem tollen Ergebnis die Englische Woche beginnen." Am Mittwoch wartet schon das nächste Heimspiel im DFB-Pokalviertelfinale gegen den SC Freiburg. Am Samstag gastiert Schlusslicht Greuther Fürth an der Castroper Straße.

Mit 29 Punkten ist der VfL Bochum voll im Soll. Mit einem Sieg gegen Leipzig würde der Aufsteiger den Mittelfeldplatz festigen. Für das Heimspiel sind nach einem erfolgreichen Antrag bei der Stadt 10.000 Zuschauer zugelassen. Aufgrund des Ukraine-Krieges wird es voraussichtlich vor Anpfiff eine Schweigeminute geben. Das hat die Deutsche Fußball-Liga den Klubs empfohlen.

VfL Bochum: Konkurrenzkampf zwischen Locadia und Polter

Offen ist noch, ob Reis auf Flügelspieler Gerrit Holtmann setzen kann. Der 26-Jährige musste beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart kurz nach dem Seitenwechsel mit muskulären Problemen aufsgewechselt werden. Unter der Woche konnte er mit der Mannschaft trainieren. Reis will allerdings noch die Samstag-Einheit abwarten: "Gerrit ist ein Spieler, der auch vom Kopf her fit sein muss."

VfL-Stürmer Sebastian Polter holte gegen Stuttgart den entscheidenden Elfmeter heraus.
VfL-Stürmer Sebastian Polter holte gegen Stuttgart den entscheidenden Elfmeter heraus. © DPA

Reis bieten sich zum Auftakt der Englischen Woche jede Menge Alternativen. Abgesehen von Holtmann und Simon Zoller, der nach seinem Kreuzbandriss an seinem Comeback arbeitet, sind alle Spieler einsatzbereit. Insbesondere im Sturm entbrennt ein Konkurrenzkampf zwischen Jürgen Locadia und Simon Polter. Winterzugang Locadia bekam in den letzten vier Spielen den Vorzug, Polter, bester Torschütze des VfL (sieben Treffer), musste zunächst zusehen. Er fordert die "maximale Einsatzzeit". "Es ist klar, dass ich in jedem Spiel von Anfang an spielen will", sagte er der WAZ.