Stuttgart. Der VfL Bochum hat in letzter Minute einen Punkt aus Stuttgart entführt. Eduard Löwen verwandelte den Foulelfmeter zum 1:1-Endstand.

Es war die entscheidende Szene des Spiels. In der Nachspielzeit grätschte Stuttgarts Konstantinos Mavropanos, wo er nie hätte grätschen müssen, gegen den clever einlaufenden Sebastian Polter und traf den Stürmer des VfL Bochum. Im Strafraum. Ein für den VfB Stuttgart so unnötiger wie klarer Elfmeter. Eduard Löwen, wie Polter nach einer Stunde eingewechselt, schnappte sich den Ball. Und blieb ganz cool, traf unten rechts zum 1:1. Ein wichtiger Punkt für den VfL Bochum im Kampf um den Klassenerhalt. „Er hat einen richtig guten rechten Fuß. Er hat die Verantwortung übernommen und das Ding reingemacht“, lobte VfL-Kapitän Anthony Losilla den Torschützen.

VfL Bochum: Eduard Löwen der fünfte Elfmeterschütze

Kurios: Löwen ist bereits der fünfte Elfmeterschütze des VfL Bochum in dieser Saison. Torwart Manuel Riemann verschoss gegen Hoffenheim. Polter traf gegen Dortmund und verschoss in Mainz. Milos Pantovic traf im Pokal gegen Mainz, Jürgen Locadia gegen die Bayern. Und nun: Eduard Löwen.

Vorgesehen war er nicht, erklärte VfL-Trainer Thomas Reis nach dem emotionalen 1:1 in Stuttgart - das waren Locadia und Pantovic. Beide waren schon ausgewechselt. Löwen wollte schon in Mainz schießen - diesmal durfte er. Auch von seinen Mitspielern gab es kein Veto. "Ich war froh, dass die Mannschaft einverstanden war", sagte Löwen. "Alle waren damit einverstanden und haben mir gesagt, dass ich ihn reinmache. Das hilft in so einer Situation. Ich bin froh, dass der Elfmeter reingegangen ist und wir noch einen Punkt geholt haben."

Florian Müller, Torhüter des VfB Stuttgart, konnte den Ausgleich des VfL Bochum nicht verhindern.
Florian Müller, Torhüter des VfB Stuttgart, konnte den Ausgleich des VfL Bochum nicht verhindern. © firo

Löwen stand beim Elfmeter einem alten Bekannten gegenüber. VfB-Torwart Florian Müller und der Bochumer Mittelfeldspieler kennen sich schon seit der Jugend. Beide gehörten im vergangenen Sommer zum deutschen Olympia-Kader. Daher glaubte der Stuttgarter Torhüter an einen strategischen Vorteil. "Er schießt die Elfmeter normalerweise immer in die rechte Ecke - vom Torwart aus gesehen. Dass er die Nerven hatte, in die andere Ecke zu schießen, hat mich überrascht", befand Müller.

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VfL Bochum: Eduard Löwen entscheidet kurzfristig

Der Bochumer Torschütze räumte ein, dass er sich vor dem entscheidenden Elfmeter aufgrund seines Gegenübers nicht sicher war, in welche Ecke er schießen sollte. "Ich kenne Florian Müller schon seit der Jugend. Ich habe bei Kaiserslautern gespielt, er in Saarbrücken. Er kennt meine Ecke, in die ist er auch gesprungen. Ich habe mich für die andere entschieden. Ich hätte mich aber auch täuschen können. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich beim Anlaufen noch nicht wusste, wo ich hinschießen sollte. Das passierte kurzfristig", erklärte Löwen. Sein Erfolgsrezept vor dem Elfmeter: "Ich habe versucht, mir so wenig Druck wie möglich zu machen. Ich war ganz ruhig in dieser Situation."