Berlin. Dank einer deutlich besseren zweiten Hälfte hat der VfL Bochum beim 1:1 einen verdienten Punkt bei Hertha BSC geholt. Die Noten.

Manuel Riemann: In der 2. Bundesliga war Manuel Riemann schon Kapitän des VfL. Dass er das Team beim Spiel in Berlin auf das Feld im Olympiastadion führte, war seine Premiere in der Bundesliga. Trainer Thomas Reis hatte gesagt, dass Riemann die Kapitänsbinde nicht brauche, um eine gute Leistung zu bringen. Verdiente sich einen Vorbereitungspunkt, sein 14. langer Ball führte über Locadia zu Polter und dem 1:1. Hatte ansonsten wenig zu tun, zeigte aber, dass es wichtig ist, Bälle festzuhalten. Note: 2

Cristian Gamboa: Der Mann aus Costa Rica hatte den Vorzug vor dem Mann aus Griechenland, Konstantinos Stafylidis, bekommen. Trainer Reis musste die Entscheidung nicht bereuen. Gamboa lieferte solide Arbeit auf seiner Seite, hatte aber auch viel zu tun. Myziane Maolida griff immer auch über seine Abwehrseite mit an. Nicht immer konnte Gamboa alles verhindern, er versuchte es aber, der Einsatz stimmte. Aber das muss man auch erwarten können. Note: 3

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Armel Bella Kotchap: Er hat sich wieder fest gespielt im Team des Aufsteigers. Auch wenn Erhan Masovic nicht wegen Corona ausgefallen wäre, hätte Reis Bella Kotchap wohl nicht aus dem Team genommen. Verzichtet mehr und mehr auf Holperer und Stolperer, war beim 0:1 aber auch nicht nah genug am Torschützen Belfodil. Note: 2,5

Maxim Leitsch: Er bleibt eine feste Größe, die feste Größe in der Bochumer Innenverteidigung. Auch gegen Berlin gewann er etliche Zweikämpfe durch sein Tempo. Auch er war beim ersten Gegentor aber in der Luft nicht präsent genug. Das ist ein Problem, das nicht neu ist im Bochumer Spiel. Ebenso nicht neu ist, dass Leitsch im Spielaufbau noch deutlich genauer werden muss. Note: 2,5

Danilo Soares: Der Mann fühlt sich wohl in der Bundesliga. Auch gegen Berlin war er in der Defensive kaum zu überwinden, dazu setzte er wichtige Akzente nach vorne. Spielte einen guten Ball in den Strafraum, Polter und Locadia verpassten. Note: 2

Elvis Rexhbecaj: Bisweilen sieht es so aus, dass Rexhbecaj besonders dann gut spielt, wenn er früh das Publikum des Gegners gegen sich aufgebracht hat. Die 3000 Berliner Fans hatten schnell ihren Buhmann ausgemacht. Rexhbecaj wurde bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Er nahm das auch diesmal als Anschubhilfe für eine solide Leistung im Mittelfeld. Note: 3

Robert Tesche: Es bleibt eine ungewöhnliche Saison für den Routinier. Durch den coronabedingten Ausfall von Anthony Losilla rückte er ins Team. Trainer Reis entschied sich, ihm, wie er es aus der 2. Liga gewohnt war, einen Partner an die Seite zu stellen. Das machte es für Tesche nur wenig besser. Ihm war die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken. Hatte viele einfache Ballverluste im Mittelfeld. Es ist nicht die Saison des Routiniers. Note: 4,5

Takuma Asano: Erst am Mittwoch war er von der Länderspielreise mit Japan zurückgekehrt. Zwei Siege hatten die Japaner geschafft und sind auf einem guten Weg, sich für die WM zu qualifizieren. Asano hatte in beiden Spielen nur eine Viertelstunde gespielt. Dass er in die Startelf rutschte war die vielleicht noch etwas größere Überraschung im Vergleich zur Rückkehr zur Doppelsechs. Das aber war der Tatsache geschuldet, dass Eduard Löwen kurzfristig mit Corona ausfiel. Asano versuchte sich einzubringen, war aber fast nur Mitläufer, denn Gestalter. Note: 4,5

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Milos Pantovic: Der Mann, der Tore aus weiter Entfernung schießen kann und in dieser Saison auch schon mit dem Kopf getroffen hat, hat seinen Platz im Bochumer Team gefunden. Er bleibt der kreative Arbeiter im Team und hatte auch diesmal immer mal wieder eine gute Idee. Übersah einmal, dass Schwolow zu weit vor dem Tor stand, verpasste auch später einmal den Abschluss, als er bei einem Konter auf Locadia spielen wollte. Note: 3

Gerrit Holtmann: Der Torschütze des Jahres 2021 versuchte einmal ein ähnliches Solo zu starten, wie seinerzeit im Sommer gegen Mainz. Nun aber ist noch Winter und auch die Berliner werden das Solo oft genug gesehen haben. Holtmann blieb beim dritten Gegenspieler hängen. Deutlich war zu sehen, dass die Berliner sich auf Holtmanns Tempo vorbereitet hatten. Note: 3,5

Jürgen Locadia: Der einzige Winterzugang des VfL scheint das Rennen um die Besetzung der Sturmmitte vorerst gegen Sebastian Polter gewonnen zu haben. Daran wird sich wohl auch zunächst wenig ändern. Mit Locadia hat Bochum einen mitspielenden Angreifer mehr auf dem Platz. Bereitete den Ausgleich mit einem strammen Schuss vor, den Schwolow nur abklatschen lassen konnte. Note: 2,5

Sebastian Polter (ab 46.): Den Platz in der Startformation hat er an Jürgen Locadia verloren. Dass es aber auch funktioniert, wenn beide Stürmer auf dem Platz stehen, zeigte sich kurz nach dem Wechsel und Polters Einwechslung. Er kam für Asano und machte mit seiner dritten Ballberührung das 1:1. Tat dem Bochumer Spiel mit seiner körperlichen Präsenz gut. Note: 3

Patrick Osterhage (ab 46.): Oft hat Reis schon gesagt, dass die Bochumer noch viel Freude an ihm haben werden. Reis brachte ihn zur zweiten Hälfte für den schwachen Tesche und bekam, was er wollte: mehr Tempo im defensiven Mittelfeld. Auch das half dem Bochumer Spiel. Note: 3

Christopher Antwi-Adjei kam in der 71. Minute für Holtmann – keine Note.

Tarsis Bonga kam in der 88. Minute für Locadia – keine Note.