Bochum-. Gerrit Holtmann traf beim 2:2 gegen den 1. FC Köln. Auch zwei weitere Profis des VfL Bochum verdienten sich eine gute Note. Die Einzelkritik.
Manuel Riemann: Halten konnte der Bochumer Torwart im ersten Abschnitt keinen Ball. Beim 1:1 durch Hübers nach einer Ecke hatte er die Hand am Ball, die aber hätte einen halben Meter größer sein müssen, um eine Abwehrchance zu haben. Beim 1:2 durch Anthony Modeste hätte Riemann knapp drei Meter groß sein müssen, um den Lupfer abzuwehren. Riemann konnte auch im zweiten Abschnitt nicht über sich hinauswachsen, hatte aber weiter wenig bis gar nichts zu tun. Faustete mehrmals, wo er vielleicht den Ball hätte fangen können. Note: 3
Danilo Soares: Der Brasilianer bleibt neben Anthony Losilla der Mann im Bochumer Team mit dem höchsten Sicherheitsfaktor. Hatte sein Seite im Griff, löschte bisweilen auch Kölner Konter mit Tempo und Technik. Zog in der Schlussphase auch einmal aus der Distanz ab. Note: 2
Maxim Leitsch: Der Mann ist einer der schnellsten Innenverteidiger der Liga. Trainer Thomas Reis findet ihn auch gut, weil er einen guten linken Fuß für den Spielaufbau hat. Bei der Ecke, die zum Ausgleich führte, nutzte im weder Tempo noch guter linker Fuß. Leitsch sprang nicht noch genug, über Umwege kam der Ball zu Timo Hübers, dem Kölner Innenverteidiger. Der ist nicht ganz so schnell wie Leitsch, hat vielleicht auch nicht so einen guten linken Fuß, ist aber jetzt Torschütze in der Bundesliga. Note: 3
Armel Bella Kotchap: Einen Ball schlug er direkt ins Aus, einen langen Pass spielte er dahin, wo nur Kölner waren. Versuchte ansonsten den Weg über Manuel. Wirkte nicht so sicher und unbekümmert wie in den ersten Spielen der Rückrunde, spielte solida. Ist halt jung, da sind Formschwankungen zu erwarten und zu erklären. Hat sich vielleicht dann doch mit Italien beschäftigt. Von da hieß es in der Woche, solle dem VfL ein Angebot vorliegen. Mit einer Leistung wie gegen Köln schreibt sich Bella Kotchap vorerst aber nicht in weitere Notizbücher. Note: 3
Konstantinos Stafylidis: Kehrte ins Team zurück und spielte Rechtsverteidiger. Auf der linken Abwehrseite, für die Stafylidis ausgebildet ist, ist Danilo Soares noch einmal stärker. Stafylidis aber hat sich auch längst mit der rechten Seite angefreundet, verteidigt auch da zumeist ruhig und griffig. Macht auch die Wege nach vorne mit und macht es Trainer Reis schwer, für welchen Außenverteidiger er sich rechts entscheidet. Note: 3
Anthony Losilla: In einer Szene wurde einmal deutlich, dass er es gegen ganz schnelle Spieler in dieser Liga schwer hat, trotz seiner Erfahrung. Hatte da Glück, dass nichts passierte. Sorgte ansonsten mit seiner Erfahrung für Ruhe im Bochumer Spiel. Note: 3
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Elvis Rexhbecaj: Gleich in einer der ersten Aktion des Spiels, foulte er in der Luft Anthony Modeste. Versuchte genau wie gegen Wolfsburg, seinem zweiten ehemaligen Verein, erst gar nicht, sich für den Freundschaftspreis zu bewerben. Bekam später zu spüren, dass auch seine ehemaligen Kölner Mitspieler im Zweikampf keine Rücksicht nehmen. Jonas Hector trat ihm auf die Achillessehne. Rexhbecaj agierte gewohnt bissig, immer auch mal wieder mit guten Ideen für tiefe Pässe. Note: 3,5
Milos Pantovic: Nach fünf Minuten hatte er die erste Bochumer Chance, wählte aber falsche Ecke des Tores. Er spielte den vorletzten Pass vor dem Bochumer 1:0, spielte aber auch den Fehlpass vor dem 1:2 auf Kainz. Gefiel mit den von Trainer Reis geforderten Tiefenläufen, hatte auch weitere gute Ideen, die der Bochumer Offensive guttaten. Ging nach etwas mehr als einer Stunde. Note: 3,5
Gerrit Holtmann: Sein Tempo bleibt schwer zu verteidigen. Das wurde bei seinem 1:0 klar, als er von keinem Kölner mehr einzuholen war und den Pass von Jürgen Locadia durch die Beine von FC-Torwart Schwäbe ins Tor schoss. Wechselte zunächst immer mal wieder mit Pantovic die Seite, blieb dann fast ausschließlich rechts. Dort kam er nur selten an Louis Schaub vorbei, wenn es ihm aber gelang, resultierte daraus nahezu immer Torgefahr. Note: 2
Eduard Löwen: Nach einer halben Stunde gewann er Laufduell gegen Florian Kainz, musste dabei fast bis zur Grundlinie zurück. Hat sich im Zweikampf verbessert, dafür waren seine Freistöße deutlich schlechter als zuletzt. Hatte gegen Mainz im Pokal sein erstes Pflichtspieltor für den VfL geschossen und hätte gegen Köln sein zweites direkt nachlegen müssen. Schoss den Ball, den Pantovic ihm nach etwas mehr als 50 Minuten passgenau zuspielte, aus sechs Metern über das Tor. Note: 3
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Jürgen Locadia: Machte seine erste Vorarbeit für ein Tor beim VfL, zwang zudem Kölns Torwart Schwäbe zu einer Fußabwehr. Ist besser ins Bochumer Spiel eingebunden, als zuletzt Sebastian Polter war. Mit Locadia im Sturmzentrum ist mehr Kombinationsfußball möglich. Musste nach 56 Minuten raus, hatte offenbar muskuläre Probleme. Hat nun in der Länderspielpause etwas Zeit, um wieder fit zu werden. Ist aber bisher die erhoffte Verstärkung. Note: 2
Sebastian Polter (ab 56.): Muss sich derzeit hinter Jürgen Locadia bei der Besetzung der Mittelstürmerposition anstellen. Wirkte aber erneut frischer als zuletzt, war immer anspielbar, kam aber wieder nicht zu einem Abschluss, war am 2:2 beteiligt. Note: 4
Cristian Gamboa und Takuma Asano kamen nach 66 Minuten für Stafdylidis und Pantovic. Asano machte sein erstes Pflichtspieltor für den VfL. Dennoch beide ohne Note.
Christopher Antwi-Adjei und Patrick Osterhage kamen nach 82 Minuten für Holtmann und Rexhbecaj – ohne Note