Bochum. . Der VfL Bochum schaut mit Sorgen auf die Entwicklung der Corona-Pandemie. Zusätzliche Maßnahmen will der Verein aber trotzdem nicht treffen.
Das Auftaktspiel der Rückrunde war für Sebastian Schindzielorz weit weg. Nicht nur räumlich, sondern auch insgesamt. Der Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum hat schließlich eigene Aufgaben zu lösen. An diesem Sonntag empfängt der Bundesliga-Aufsteiger den Tabellennachbarn VfL Wolfsburg. Es geht um den Start in die zweite Saisonhälfte, um den ersten Sieg nach zuletzt zwei Niederlagen, um wichtige Punkte im engen unteren Drittel der Tabelle. Und doch war der corona-geschwächte Rekordmeister FC Bayern vor dem Spiel gegen Wolfsburg Thema in Bochum. Wie gefährlich ist die neue Variante? Bringt das Virus früher oder später auch den Aufsteiger aus dem Tritt?
Über die Lage in München wollte Schindzielorz nicht sprechen: „Die Situation bei den Bayern kann ich nicht beurteilen“, sagte er kurz und knapp. Den eigenen Kader sieht er aber für Ausfälle gerüstet. Auf jeder Position bestehe schließlich die Chance, adäquat zu wechseln. Schon am Sonntag tritt dieser Fall ein. Konstantinos Stafylidis fällt wegen einer Corona-Infektion aus, Cristian Gamboa wird stattdessen auf der rechten Seite verteidigen. Ein adäquater Ersatz.
VfL Bochum: Die Situation beim FC Bayern ist alarmierend
Die Situation bei den Bayern ist aber dennoch alarmierend, auch für den VfL Bochum. Bislang ist der Verein nicht nur durch die Krise gekommen, er hat während dieser Ausnahmesituation sogar den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Corona-Fälle hatten bislang nur einen geringen Einfluss auf das sportliche Geschehen. Ein Testspiel im Trainingslager in Südtirol musste abgesagt werden. Die erste Bundesliga-Saison startete aber ohne Probleme und verlief bislang weitgehend störungsfrei. Mitte Dezember wurde Eduard Löwen positiv getestet und musste isoliert werden. Jetzt Stafyilidis.
Wie gut würde der VfL Bochum gleich mehrere Coronafälle verkraften? In der Tat ist der Kader breit, was daran liegt, dass der VfL keine zweite Mannschaft hat. Doch nimmt die Qualität naturgemäß innerhalb des Kaders ab. Und der Klassenerhalt dürfte trotz der teils mitreißenden Hinrunde zum Kraftakt werden – auch ohne Corona. Mit 20 Punkten liegt der VfL Bochum im Soll. Um das erneut zu erreichen, braucht der VfL Bochum allerdings auch eine störungsfreie zweite Halbserie.
Zusätzliche Maßnahmen will der VfL trotz der sich ausbreitenden Omikronvariante nicht ergreifen. „Zu erhöhen gibt es da eigentlich relativ wenig, weil wir den Standard in den letzten Wochen hochgehalten haben. Aber wir haben nochmal dafür sensibilisiert und appellieren an jeden einzelnen, Risikosituationen aus dem Weg zu gehen“, sagt Schindzielorz. Man könne nicht alles ausschließen und verhindern: „Die Jungs verhalten sich tadellos.“
VfL Bochums Sebastian Schindzielorz: Corona wird einen Einfluss auf die Ergebnisse haben
Der kommende Gegner Wolfsburg hat momentan gleich drei coronabedingte Ausfälle. Aster Vranckx und Didi Lukébakio haben sich mit dem Virus infiziert, der Ex-Bochumer Daniel Ginczek befindet sich als Kontaktperson in Quarantäne. Wolfsburg-Trainer Florian Kohfeldt ist wegen der vielen Ausfälle bei den Bundesliga-Klubs beunruhigt. So viele Spieler ersetzen zu müssen sei für „für alle Trainer schwer zu akzeptieren. In einer großen Anzahl sind Spieler unverschuldet nicht dabei. In der Häufung ist das schwierig“, sagte der 39-Jährige am Freitag. „Diese Häufung sollte nicht zu häufig vorkommen, sonst ist der Wettbewerb in Gefahr. Das muss man aus sportlicher Sicht so klar sagen.“
Auch Sebastian Schindzielorz vom VfL Bochum geht davon aus, dass die neue Virus-Lage den Wettbewerb beeinflusst. „Das Thema Corona wird schon einen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Wenn sieben, acht Stammspieler ausfallen, kann das kein Verein kompensieren. Das ist schon ein Faktor für die nächsten Wochen.“