Bochum. Eduard Löwen hat Corona, fehlt gegen Dortmund. Beim VfL Bochum müssen andere Akteure die Standards bringen. Markus Gellhaus hat die Ideen dazu.

Einige Fans des VfL Bochum haben noch einmal deutlich gemacht, worauf es ihrer Meinung nach beim Derby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund ankommen wird. Am Trainingsplatz der VfL-Profis hängten sie ein Banner auf: „Mit Kampf und Leidenschaft zum Derbysieg.“ Das sind zwei Grundtugenden, die zu einem Erfolg der Bochumer beitragen können. Ein anderer Faktor, der zu einem Sieg führen kann, sind erfolgreiche Standards. Sie einzustudieren gehört zum Anforderungsprofil von Co-Trainer Markus Gellhaus.

Zuletzt beim 3:2 gegen Augsburg führten zwei Ecken zu Toren. Eduard Löwen schlug sie. Er hat sich mit dem Corona-Virus infiziert, wird gegen Dortmund und auch in den Partien gegen Bielefeld und Union Berlin fehlen.

„Auch andere Spieler bei uns können gute Standards spielen“, sagt Trainer Thomas Reis dazu. Im bisherigen Saisonverlauf durften auch Danilo Soares, Konstantinos Stafylidis, Milos Pantovic und Elvis Rehxbecaj Freistöße oder Ecken hereinbringen.

Auch Pantovic könnte gegen den BVB Ecken hereinbringen

Einer dieser vier könnte das auch gegen Dortmund machen. Soares, Stafylidis und Rexhbecaj werden mit großer Sicherheit in der Startformation stehen, sie haben aktuell einen Stammplatz. Pantovic könnte für Löwen ins Team kommen.

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Das Training der Standards gehört fest in den Trainingsplan der Bochumer. Auch wenn es nicht in jeder Woche stattfindet. Gegen Dortmund wollen die Bochumer ebenfalls gefährliche Standards spielen. Markus Gellhaus hat sich mit Dortmund beschäftigt und Ideen entwickelt.

Hallo Herr Gellhaus. Thomas Reis hat nach dem Sieg in Augsburg erneut Ihre Arbeit erwähnt, dass Sie für die Standards zuständig sind, die gegen Augsburg zu zwei Toren geführt haben. Ist das mehr Arbeit oder Phantasie, die Sie zu den verschiedenen Varianten bei Ecken und Freistößen führt?

Das ist irgendwo ein Mix aus allem. Natürlich hat man eine Idee, wenn man sieht, wie der Gegner verteidigt, was man eventuell dagegensetzen kann, um erfolgreich zu sein. Aber am Ende ist entscheidend, wie die Jungs das umsetzen. 50 Prozent sind schon erreicht, wenn der Ball genau da hinkommt, wo er hinkommen soll. Da sind wir mittlerweile auf einem ganz guten Weg. Man kann sicherlich gewisse Dinge vorgeben, die Jungs müssen es auf dem Platz umsetzen.

Warum kommen die Bälle jetzt dahin, wo sie hinsollen?

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Das war vorher auch schon der Fall. Es ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren: es geht ums Timing, ums Einlaufen und so weiter. Es ist nicht so, dass die Bälle gar nicht kamen. Aber jetzt ist es so, dass sie häufiger dahin kommen, wo sie hinsollen.

Die Nationalmannschaft hat einen Trainer nur für Standardsituationen. Es findet auch bei den Trainern eine immer größere Spezialisierung statt.

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Ja, das wird auch immer mehr werden, in allen Bereichen. Von der Athletik angefangen bis hin zu speziellen Abläufen im Spiel. Ob es nun die Defensivarbeit ist oder die Offensivarbeit. Es wird ja immer mehr. Man sieht auch, dass bei allen Vereinen die Anzahl der Mitarbeiter immer mehr zunimmt, weil die Spezialisierung in Teilbereichen voranschreitet.

Zu Beginn der Spiele sitzen Sie immer mit Kopfhörern am Spielfeldrand und tauschen sich mit den Trainerkollegen aus, die auf der Tribüne sitzen. Gibt es einen festgelegten Zeitpunkt, an dem Sie die Kopfhörer abnehmen?

Nein. Am Anfang des Spiels findet mehr Austausch statt, weil ich da nach oben die Verbindung suche, um abzugleichen, ob ich mit meiner Perspektive das gleiche sehe wie die Jungs von oben. Das wird mit zunehmender Dauer des Spiels immer weniger, weil dann deutlich ist, wie der Gegner spielt, wo Schwachpunkte sind, wo sich Räume ergeben, worauf wir aufpassen müssen. Das wird mit unserem Video-Analysten oben abgesprochen. Aber wenn Fragen im Laufe des Spiels auftauchen, der Gegner sein System umstellt, Spielerwechsel die Spielweise verändern oder ähnliches, dann trete ich wieder mit den Jungs auf der Tribüne in Kontakt. So gesehen ist es ein ständiger Austausch, der zu Beginn des Spiels etwas intensiver ist als im Laufe des Spiels.

Nächste Woche geht es nach Ostwestfalen. Der VfL Bochum spielte am Dienstag bei Arminia Bielefeld. Wie machen sie das? Ihre Familie wohnt ja da?

Ich werde auf jeden Fall die Reise zurück nach Bochum mit antreten. Die Zeit bis zum nächsten Spiel ist in einer Englischen Woche knapp, da gibt es in allen Bereichen viel zu tun.