Bochum. Danny Blum kann beim VfL Bochum den Unterschied ausmachen. Der schnelle Stürmer kehrt gegen Augsburg in den Kader zurück. Dafür fehlt ein Talent.

Thomas Reis hat das Abschlusstraining noch abgewartet. Das macht er immer so, und dass er das auch diesmal so halten würde, hatte der Trainer des VfL Bochum bei der Pressekonferenz vor dem Spiel beim FC Augsburg  am Samstag (15.30 Uhr/Sky) noch einmal betont. Dabei ging es nicht um die T-Frage, die Torwart-Frage, die ist geklärt. Manuel Riemann ist nicht fit genug, Michael Esser spielt. Es ging um die B-Frage. Kann Danny Blum spielen?

Das vorab: Ja, er kann. Und ja: Er steht auch im Kader, er ist mit nach Augsburg gefahren. Aber von der Beantwortung der Blum-Frage hing ab, ob ein anderer Spieler nicht mit nach Augsburg fährt. 20 Spieler inklusive zweier Torhüter kann Reis für jedes Bundesligaspiel nominieren.

Er hat in dieser Saison auch schon mal nur 18 Akteure mitgenommen. Gegen RB Leipzig war das. Reis setzte damit ein Zeichen. Er machte damit klar, dass sich jeder Spieler im Kader seinen Platz in der Startelf aber eben auch im Spieltagskader Woche für Woche über das Training erarbeiten kann – und muss.

Ausreichend Alternativen für jede Position

Ist Reis nach einer Trainingswoche der Meinung, dass sich eben nur 18 Spieler entsprechend engagiert haben, nimmt er eben nur 18 Spieler mit. Diesmal liegt der Fall anders. Wenn er gedurft hätte, hätte Reis diesmal vielleicht auch mehr als die 20 möglichen Spieler mitgenommen.

Reis musste sich entscheiden. Das wichtigste Auswahlkriterium ist stets, dass er möglichst für alle Positionen einen Ersatz dabei hat. Im Zweifel und für alle Fälle geht es also darum, ausreichend Abwehrspieler, Mittelfeldspieler und Angreifer im Kader zu haben.

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So kommt es, dass Reis diesmal, und genauso sagt er das, „für dieses Spiel“, auf Armel Bella-Kotchap verzichtet. Vorausgesetzt, Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos fangen in der Innenverteidigung an, hat Reis mit Maxim Leitsch ja noch einen weiteren Innenverteidiger im Kader.

Blum kann den Unterschied machen

Als weitere Abwehrspieler kommen Cristian Gamboa und Herbert Bockhorn dazu. Als möglichen Ersatz für das derzeit gesetzte Mittelfeld-Trio Anthony Losilla, Elvis Rehxbecaj, Eduard Löwen hat Reis diesmal Milos Pantovic und erstmals wieder nach längerer Verletzungspause Robert Tesche dabei.

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Einige Wechselmöglichkeiten gibt es auch diesmal für den Angriff. Gerrit Holtmann, Sebastian Polter und Takuma Asano werden wohl auch in Augsburg starten. Von der Bank bringen kann Reis dann: Christopher Antwi-Adjei, auch Milos Pantovic, Silvere Ganvoula, der es zuletzt nach seiner Einwechslung gegen Freiburg gut gemacht hat, und eben Danny Blum.

Der schnelle Stürmer hatte zuletzt erneut mit muskulären Problemen gefehlt. Ist er fit, kann er mit seinen Aktionen, bisweilen reicht ihm auch eine Aktion, für den Unterschied sorgen. So traf er in dieser Saison schon früh im Spiel gegen Eintracht Frankfurt, Bochum gewann mit 2:0, und spät im Spiel mit einem sehenswerten Freistoß bei Borussia Mönchengladbach, Bochum verlor dennoch mit 1:2.

Weinzierl will am VfL Bochum vorbeiziehen

Mit einer Einwechslung von Blum hat Reis immer die Möglichkeit, die Statik eines Spiels noch einmal zu verändern. Wohl genau wegen dieser Möglichkeit, ist Blum wieder mit dabei. Er könnte wichtig werden im Spiel bei einem Gegner, der nach einem schlechten Saisonstart seinen Aufwärtstrend vor allem im eigenen Stadion fortsetzen will.

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„Wir wachsen als Team immer mehr zusammen und lernen dazu, dass wir die FCA-Identität immer besser auf den Platz bringen“, sagte Augsburgs Angreifer Michael Gregoritsch. Er ist der Augsburger Spieler mit VfL-Bochum-Vergangenheit. Von 2014 bis 2015 spielte er für Bochum. „Wir haben zehn Punkte aus den letzten vier Heimspielen geholt“, sagte er. „Und wir wollen genau da weitermachen.“ 

Auch Trainer Markus Weinzierl ist nach immerhin sieben Punkten aus den vergangenen vier Spielen mit zuletzt dem Heimsieg gegen Bayern München (2:1) und dem Remis bei Hertha BSC (1:1) guter Dinge. „Es stimmt mich sehr positiv, wie die Jungs in den letzten Spielen aufgetreten sind. Ich sehe wieder eine Identität und dass sich die Mannschaft voll reinhaut.“

Augsburg hat einige personelle Probleme

In der Tabelle stehen die Augsburger mit 13 Punkten auf dem Relegationsplatz. Bochum hat als Tabellen-13. drei Punkte mehr. „Wenn wir gewinnen“, sagt Weinzierl deshalb, „sind wir vor Bochum. Um das zu schaffen, brauchen wir aber die gleiche Intensität, wie Bochum sie zeigt.“

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Personell hat Weinzierl einige Probleme: „Felix Uduokhai absolviert Teile des Mannschaftstrainings, bei Alfred Finnbogason kommt ein Einsatz wahrscheinlich noch zu früh. Ansonsten haben wir noch ein paar kleine Wehwehchen, da müssen wir abwarten. Reece Oxford wird auch noch ausfallen.“