Bochum. Giovanni Federico entschied das bislang einzige Spiel des VfL Bochum in Augsburg. Er spricht über ein Kühlschrank-Erlebnis und lobt den Ex-Klub.

Zum ersten Mal kommt es in der Fußball-Bundesliga zum Duell zwischen dem FC Augsburg und dem VfL Bochum. Am Samstag tritt der Aufsteiger bei den Schwaben an (15.30 Uhr/Sky). Einmal gastierte Bochum in seiner Klubgeschichte schon in Augsburg. Am 31. Januar 2011 trafen sich die beiden Mannschaften in der 2. Bundesliga. Die Gäste gewannen mit 1:0. Giovanni Federico erzielte das entscheidende Tor. Der 41-Jährige erinnert sich.

Herr Federico, im Winter 2011 waren Sie mit Bochum in Augsburg zu Gast. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Montagabend?

Giovanni Federico: Es war bitterkalt. Wir sind vor dem Anpfiff die Treppen zum Rasen runter gelaufen. Es kam mir vor, als ob ich in einen Kühlschrank hineinsteige. Der Platz war sehr holprig, darunter hat das Spiel gelitten. Am Ende hat uns das aber nicht gestört.

Sie haben kurz vor Schluss das Siegtor erzielt.

Federico: Mirkan Aydin hat auf der rechten Seite mehrere Augsburger ausgespielt. Für mich war es dann kein Problem, seine Vorlage zu verwerten. Doch den Treffer haben wir unsere Erfolgsserie ausgebaut. Es war der siebte Sieg in Folge. In diesem Zeitraum haben wir den Grundstein für unsere Relegations-Teilnahme gelegt. Leider sind wir damals an Borussia Mönchengladbach gescheitert.

Zehn Jahre später konnte Bochum endlich wieder einen Aufstieg bejubeln. Was gefällt Ihnen an der aktuellen Mannschaft?

Federico: Die vergangenen Wochen haben mich echt beeindruckt. Bochum kann finanziell mit den meisten Gegnern eigentlich nicht mithalten. Aber die Mannschaft tritt sehr diszipliniert auf und hat dadurch schon viele wichtige Siege geholt. Mit der Unterstützung der Fans bei Heimspielen läuft es besonders gut. Aber auch am Samstag in Augsburg ist was drin. Ich tippe auf ein 1:0 für Bochum. Und die Saison wird der Klub im unteren Mittelfeld abschließen mit genügend Abstand zu den Abstiegsplätzen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Klub?

Federico: Ich bin mittlerweile als Spielerberater tätig und betreue vorwiegend junge Fußballer. Deshalb ist der Draht zum Nachwuchsleistungszentrum und dessen Leiter Alexander Richter besonders gut. Aber auch mit den Verantwortlichen bei den Profis stehe ich im Kontakt. Ich betreue den Ersatztorwart Paul Grave und außerdem den Linksverteidiger Moritz Römling, den Bochum an Türkgücü München ausgeliehen hat.

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Sie haben noch für einen weiteren Klub im Ruhrgebiet gespielt. Wie verfolgen Sie die Entwicklung bei Borussia Dortmund?

Federico: Ich bin für zwei Traditionsmannschaften im Einsatz – für Bochum und auch den BVB. Deshalb schaue ich bei den Dortmunder Spielen genauer hin, zumal mein ehemaliger Mitspieler Sebastian Kehl da in der Verantwortung ist. Es ist schön zu sehen, dass die Dortmunder in dieser Saison mit den Bayern mithalten können. Auf das Topspiel am Samstagabend freue ich mich schon riesig. Es wäre super, wenn der BVB das Spiel gewinnen kann. Dadurch würde die Spannung in der Bundesliga wieder steigen.

Mit der Rückkehr von Erling Haaland dürften die Chancen für den BVB steigen. Bedauern Sie, dass Sie mit so einem Profi nicht zusammengespielt haben?

Federico: Erling Haaland ist ein Ausnahmefußballer. So ein Spieler wertet die ganze Bundesliga auf. Aber ich beschwere mich nicht. Während meiner Dortmunder Zeit hießen die Angreifer Alexander Frei, Diego Klimowicz, Nelson Valdez oder Mladen Petric. Es war auch ein Genuss, mit diesen Spielern in einer Mannschaft zu stehen.