Bochum. Der VfL Bochum fährt gegen den SC Freiburg den nächsten Heimsieg ein. Beim 2:1 avancieren zwei Spieler zu den Matchwinnern. Die Einzelkritik.
Milos Pantovic hat es wieder gemacht. Der Joker, gegen Hoffenheim aus rund 60 Metern erfolgreich, traf mit einem Kunstschuss von der Mittellinie zum 2:1 für den VfL Bochum gegen den lange Zeit spielstärkeren, überlegenen SC Freiburg. Mit viel Einsatz und einem ganz starken Rückhalt im Tor feierte Bochum den dritten Heimsieg in Serie. Die Noten zum Spiel.
Manuel Riemann: War rechtzeitig fit geworden und gleich in Minute zwei gegen Lucas Höler präsent. Fing den Kopfball von Kevin Schade sicher, wehrte Schüsse aus spitzem Winkel ab – und lenkte Nico Schlotterbecks Schuss kurz vor der Pause mit einem Reflex an den Pfosten. Beim 0:1 war Riemann machtlos – und dann mehrmals der Retter des 1:1-Zwischenstandes. So bei der Klasse-Parade gegen Höler in Minute 62 und beim Schuss von Günter in Minute 74. Und in der Nachspielzeit rettete er vereint mit seinen Abwehrkollegen erneut den knappen Sieg – und wurde von seinen Kollegen nach dem Schlusspfiff geherzt und gedrückt. Note: 1
Konstantinos Stafylidis: Klärte in höchster Not in Minute 45 gegen den Schuss von Jeong, hatte seine rechte Seite gegen Grifo meist ganz gut im Griff, konnte offensiv aber nicht so viele Akzente setzen wie zuletzt. Note: 3
Erhan Masovic: Zu Beginn mit einem Wackler gegen Höler, auch später nicht fehlerfrei. Aber auch mit einigen guten Abwehraktionen. Eine durchschnittliche Leistung. Note: 3
Vasilios Lampropoulos: Kluges Stellungsspiel, gute Zweikampfführung, ein Stabilisator des Abwehrzentrums, das Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Note: 2,5
Danilo Soares: Der Brasilianer hatte zu Beginn ungewohnte Probleme und Fehler, ging aus dem häufigen Duell mit Schade mal als Sieger, mal als Verlierer hervor. Patzte fast entscheidend in Minute 61, doch Riemann parierte glänzend. War hinten so gefordert gegen das Freiburger Pressing, das er nach vorne diesmal nur wenig Impulse setzen konnte. Hielt immer mit viel Einsatz dagegen. Note: 3
Anthony Losilla: Musste das deutlich tiefer als sonst stehende Zentrum gegen die forschen, attackierenden, immer wieder schnell kombinierenden und Positionen wechselnden Freiburger ordnen. Der Kapitän ging in den Zweikämpfen voran, war aber mitunter auch einen Schritt zu spät. Sah daher nach 32 Minuten die Gelbe Karte und musste höllisch aufpassen, als aggressiver Sechser nicht die Ampelkarte zu sehen. Löste diese Aufgabe im Stile eines 35-jährigen Routiniers. Eroberte vor dem Ausgleich gedankenschnell den Ball, blockte in höchster Not. Note: 2,5
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Elvis Rexhbecaj: Rannte wie gewohnt viel, kämpfte, war aber fast nur defensiv beschäftigt und konnte offensiv wenig bewirken. Konnte Kopfball-Torschütze Lienhart beim 1:0 der Gäste ebenso wenig am Treffer hindern wie Masovic. Nach 82 Minuten ausgewechselt. Note: 3,5
Eduard Löwen: Suchte anfangs die Orientierung, kam dann etwas besser ins Spiel. Hatte mit einem abgefälschten Schuss die einzige „halbe“ Chance des VfL in Durchgang eins. Konnte offensiv nur wenig bewirken, hat sich aber bei den Standards, die oft gut und scharf in den Strafraum kamen, stark verbessert. Sein Einsatz stimmte bis zum Schlusspfiff. Note: 3,5
Takuma Asano: Der kleine Japaner war flink und eifrig, manchmal sogar übereifrig unterwegs, er war zudem auch defensiv stark gefordert. Er hatte einen schweren Stand gegen SC-Dauerbrenner Günter. Es fehlte ihm wie Holtmann offensiv auch die Unterstützung aus dem Zentrum, das nicht energisch nachrückte für den zweiten Ball. Technisch einer der Stärksten beim VfL – und sogar mit einer Kopfballchance. Note: 3
Gerrit Holtmann: Probierte es mit seinem Tempodribbling immer wieder, setzte nach, bot sich an. Nicht alles gelang, war aber ein Unruheherd für Freiburgs Defensive. Bereitete mit feinem Pass das 1:1 von Polter vor. Nach seiner Leisten-OP und entsprechend Trainingsrückstand nach 65 Minuten ausgewechselt. Note: 3,5
Sebastian Polter: Auch gegen Freiburg wollte dem Stürmer in der ersten Halbzeit fast nichts gelingen. Traf beim Versuch, Bälle zu blocken oder zu halten, oft die falsche Entscheidung. Bei den Flügelangriffen nicht gut genug positioniert im Zentrum. Und dann war er da: Nach Pass von Holtmann vollstreckte der 30-Jährige im Rutschen von halbrechts ins linke Eck zum 1:1. Nach 74 Minuten ersetzte ihn Ganvoula. Dank des Volltreffers und seines Einsatzes. Note: 3
Milos Pantovic (eingewechselt in Minute 65 für Holtmann): Gegen Hoffenheim traf er aus knapp 60 Metern ins leere Tor – und wiederholte dieses Kunststück fast. Diesmal überwand er Freiburgs Keeper Flekken nach Ganvoulas Ballgewinn mit einem Heber-Schuss von der Mittellinie. Das Stadion flippte aus. Pantovic, Ganvoula und Co. auch. Schon wieder ein Tor des Monats! Vergab dann noch das 3:1. Daher „nur“ Note 1,5
Silvere Ganvoula (eingewechselt in Minute 75 für Polter): Der Kongolese drückte sofort aufs Tempo, legte Asano per Kopf auf, provozierte energisch den Ballverlust vom wegrutschenden Lienhart vor Pantovics Kunstschuss ins Glück. Wegen der Kürze der Zeit ohne Note, aber offensichtlich auf einem guten Weg.
Ferner eingewechselt: Maxim Leitsch, Christopher Antwi-Adjei (beide 85.) für Asano und Rexhbecaj. Ohne Note.