Bochum. Der VfL Bochum ist im eigenen Stadion eine Macht. Am Samstag bezwang der Aufsteiger Überraschungsteam SC Freiburg mit 2:1 (0:0).
Gegen einen nominell so starken Gegner hatte der VfL Bochum in dieser Bundesligasaison im Ruhrstadion noch nicht gespielt. Mit dem SC Freiburg stellte sich der Tabellendritte vor. Der agierte über weite Strecken überlegen, ging auch in Führung, musste dann aber die Bochumer Heimstärke akzeptieren. Aufsteiger Bochumer gewann mit 2:1 (0:0) sammelte die nächsten drei Punkte und Milos Pantovic erzielte wieder ein Tor aus großer Entfernung. Der Wahnsinn ist im Ruhrstadion Programm.
VfL Bochum: Manuel Riemann rechtzeitig fit
Bei der Aufstellung gab es beim VfL Bochum keine Überraschung. Wie erwartet kehrte nach seiner Leisten-Operation Gerrit Holtmann für Christopher Antwi-Adjei ins Team zurück. Ansonsten war es die gleiche Aufstellung wie zuletzt beim 0:1 gegen Bayer Leverkusen.
Im Tor stand Manuel Riemann. Dass er rechtzeitig fit werden würde, zeichnete sich im Wochenverlauf ab. Er hatte nach dem Leverkusen-Spiel Probleme mit der hinteren Oberschenkelmuskulatur gehabt.
Die Vierkette bildeten wie zuletzt gewohnt Konstantinos Stafylidis rechts, Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos innen sowie Danilo Soares links. Im Mittelfeld bot Reis, auch das wie bewährt, Anthony Losilla, Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen auf. Die Angriffsreihe bildeten zusammen mit Holtmann, Takuma Asano und Sebastian Polter.
Erstmals wieder im Kader war nach langer Verletzungspause Maxim Leitsch. Er fehlte seit dem ersten Saisonspiel, dem 0:1 beim VfL Wolfsburg.
Seitdem hat sich der VfL entwickelt: spielerisch, läuferisch, vor allem was die Ordnung auf dem Platz, die defensive Stabilität anbelangt. Die war auch gegen den SC Freiburg gefordert.
Das Team von Trainer Christian Streich, für ihn war es Spiel 300 als Freiburger Trainer, agierte im ersten Abschnitt leicht überlegen. Die Bochumer standen relativ tief, überließen Freiburg den Aufbau.
Sonderlich attraktiv war das Spiel dadurch nicht, sondern eher umkämpft, relativ zäh. Dadurch entstanden eben nicht viele Torraumsituation. Die besten der wenigen Chancen hatten die Freiburger. Ein Kopfball von Nico Schlotterbeck ging über das Tor, ein Kopfball des auffälligsten Freiburgers Kevin Schade landete bei Riemann.
Der Bochumer Torwart musste in der Schlussminute der ersten Hälfte dann noch einmal einen Ball abwehren. Nach einer Ecke lenkte er den Ball an den Pfosten, den Freiburger Nachschuss blockte Stafylidis.
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Eine Standardsituation brachte dann die Freiburger Führung. Nicolas Höfler schlug einen Freistoß in den Bochumer Strafraum, Philipp Lienhart köpfte zum 1:0 ein (52.) – und weckte damit alle Bochumer, die auf dem Platz und die auf der Tribüne. Es wurde lauter und der VfL besser.
Nur zwei Minuten nach dem Rückstand, eroberte Holtmann einen Ball tief in den Freiburger Hälfte. Polter startete durch, Holtmann passte punktgenau. Allein vor Mark Flekken behielt der zuletzt glücklos und wenig zwingend agierende Stürmer diesmal die Ruhe. Er schob Flekken den Ball zum 1:1 durch die Beine (54.).
Danach aber waren wieder die Freiburger dran. Dreimal musste Riemann kurz danach in schneller Folge halten. Dreimal machte er dabei alles richtig. Einmal gegen Lucas Höler, der alleine vor ihm zum Schuss kam. Einmal gegen Lienhart, der nach Ecke wieder zum Kopfball kam. Einmal gegen Höfler, der von der Strafraumkante schoss.
Das Tor fiel auf der anderen Seite. Erneut zeigte dabei Milos Pantovic, dass er beim VfL Bochum in dieser Saison für die besonderen Momente, die besonders bemerkenswerten und extrafeinen Tore zuständig ist. Er erzielte nach seinem 66-Meter-Tor gegen Hoffenheim sein nächstes Tor des Monats.
Bei einem langen Bochumer Ball rutschte der Freiburger Lienhart aus, der Ball fiel Pantovic vor die Füße. Er nahm den Ball direkt im Mittelkreis mit rechts. Flekken stand ganz weit vor dem Tor, der Ball senkte sich zum 2:1 ins Netz (82.).
VfL Bochum am Samstag zum FC Augsburg
Die 20.000 Fans waren begeistert und feierten bis zum Schluss. So viele Fans werden beim nächsten Heimspiel ausgerechnet gegen Borussia Dortmund am 11. Dezember, wohl nicht im Ruhrstadion sein. Etwas anderes ist bei derzeitigen Entwicklungen bei der Coronapandemie kaum zu erwarten. Stand jetzt ist zum Beispiel noch nicht klar, ob Fans des VfL beim nächsten Spiel, dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am nächsten Samstag, 4. Dezember zugelassen sind.