Bochum. Im Trikot des VfL Bochum war er einst Torschützenkönig, nun ist Thomas Christiansen als Nationaltrainer Panamas nach erneutem Sieg auf WM-Kurs.

Sie haben die WM-Qualifikation schon sicher: Deutschland, Dänemark, Brasilien, Frankreich und Belgien. Die Niederlande, Spanien und Argentinien ebenfalls. Allesamt Nationen, deren Aufspielen bei der WM 2022 in Katar nicht überrascht. Auf gutem Weg in die Endrunde auch: Panama. Das ist wirklich eine Überraschung, für die ein ehemaliger Profi des VfL Bochum sorgt: der einstige Bundesliga-Torschützenkönig Thomas Christiansen.

VfL-Fans erinnern sich gerne zurück: Im Jahr 2003 wurde Thomas Christiansen als Held in Bochum gefeiert. Mit 21 Toren wurde er damals Torschützenkönig in der 1. Bundesliga. „Ich denke sehr gerne an meine Zeit dort zurück. Beim VfL habe ich meine erfolgreichste Saison als Profi gespielt, war 2003 gemeinsam mit Giovanne Elber Bundesliga-Torschützenkönig“, sagte der heute 48-Jährige einmal im Interview mit dieser Zeitung. „Ich verfolge den VfL noch immer weiter per Internet.“ Nun ist er seit Juli 2020 Nationaltrainer von Panama und möchte mit dem vermeintlichen Fußball-Zwerg nach dem WM-Debüt 2018 in Russland zum zweiten Mal zum Turnier der Weltbesten.

Karriereende nach dem Weggang vom VfL Bochum

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Einen großen Schritt Richtung Katar gab es in den vergangenen beiden Spielen: In der Nacht auf Mittwoch besiegte Panama El Salvador mit 2:1. Nach dem 0:1-Rückstand in der Anfangsminute (!) drehte das Team von Christiansen die Partie durch zwei Treffer binnen zwei Minuten (50. + 52.). Es war fast so spektakulär wie wenige Tage zuvor gegen Honduras. Da lag Panama 0:2 zurück und gewann in einer dramatischen Schlussphase schließlich noch 3:2 durch Tore in den Minuten 77, 80 und 85. Damit liegt Panama mit 14 Punkten auf dem vierten Rang der Tabelle in Nord-/Mittelamerika, dem Play-off-Platz. Der Dritte Mexiko hat ebenfalls 14 Punkte und das Führungsduo Kanada (16) und die USA (15) sind durchaus noch in Reichweite. Weiter geht es im Januar, gespielt wird um die WM-Plätze noch bis März.

Für Thomas Christiansen ist Panama beiweitem nicht die erste Trainerstation. Vereinstrainer war er auf Zypern (AEK Larnaka und APOEL Nikosia) sowie in England (Leeds United) und Belgien (Union Saint Gilloise). „Ein Land zur WM zu führen ist das, wovon wir alle träumen“, hatte Christiansen bei seiner Vorstellung gesagt. Als Spieler war ihm eine WM-Teilnahme nie vergönnt, zwei Spiele absolvierte der Mann mit der dänischen und der spanischen Staatsbürgerschaft für Spanien im Jahr 1993. Nach seinem Wechsel vom VfL Bochum zu Hannover 96 beendete er dort wenig später nach einem zweiten Ermüdungsbruch im rechten Schienbein 2006 seine aktive Karriere. (Gold)