Bochum. Drei Änderungen in der Startelf des VfL Bochum könnte es gegen Hoffenheim geben. Ganvoula ist erneut nicht im Kader. Die Stürmersuche läuft.

Es war ein im Nachgang historischer Sieg, dieses 2:1 des VfL Bochum gegen die TSG Hoffenheim am 13. Februar 2010. Es war bis zum 21. August 2021, bis zum 2:0 gegen den FSV Mainz 05 der letzte Bundesliga-Sieg des VfL. Am Samstag kommt es erstmals seit mehr als elf Jahren zum Wiedersehen im Vonovia Ruhrstadion, wenn Aufsteiger Bochum die etablierten Hoffenheimer empfängt.

Alle Karten für VfL-Fans sind vergriffen. Sollte Hoffenheim sein Kontingent (1000) ausschöpfen, ist das Stadion mit 20.000 Fans ausverkauft.

Sestak und Dedic trafen beim bis August 2021 letzten Bundesliga-Sieg des VfL Bochum

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Stanislav Sestak und Zlatko Dedic trafen vor gut elf Jahren für den VfL, der mit 25 Punkten nach 22 Spieltagen den Klassenerhalt sicher zu haben schien. Doch es folgten nur noch drei Remis und jede Menge Pleiten. Bochum stieg ab im Mai 2010. Und erst im Mai 2021 wieder auf.

Die Vorzeichen sind klar: Hoffenheim, seit dem Aufstieg 2008 erstklassig am Ball, ist der Favorit, Bochum wittert seine Chance als bisher heimstarkes Team, das zuletzt gegen Frankfurt und Augsburg im Pokal die Fans mitriss. Und umgekehrt.

Blum legte gegen Frankfurt los und Holtmann in Mönchengladbach

Gegen die Eintracht feierte Danny Blum sein Startelf-Debüt und traf früh zur Führung. In Mönchengladbach setzte Trainer Thomas Reis dann zunächst auf Gerrit Holtmann, wie sein Konkurrent ein Linksfuß, der bevorzugt über Linksaußen angreift, wobei Bochums Flügelstürmer ihre Positionen während einer Partie immer mal wieder tauschen. Wer beginnt gegen Hoffenheim?

Vermutlich: Danny Blum. Trainer Reis ließ sich freilich auf der öffentlichen Pressekonferenz naturgemäß nicht in die Karten schauen. „Vielleicht spielen auch beide“, sagte er. Wenn aber, wie zu erwarten ist, Takuma Asano als rechter Angreifer und Sebastian Polter als Stoßstürmer im Team bleiben, wird einer der beiden zunächst auf der Bank Platz nehmen. In diesem Fall, sagte Reis, „ist es für einen VfL Bochum Gold wert, einen dieser Spieler einwechseln zu können“.

Blum oder Holtmann? Das sagt Trainer Thomas Reis

Für Blum von Beginn an spreche eine „höhere Effektivität“, erklärte Reis, „dafür nimmt er sich während der Partie mehr Auszeiten“ als Holtmann. Für Holtmann spreche sein Tempo, „er ist noch dynamischer als Danny“. Gegen ihn sprechen seine Schwächen beim letzten Pass, im Abschluss, zuletzt signifikant in Mönchengladbach zu sehen.

Als sicher gilt, dass Konstantinos Stafylidis als Rechtsverteidiger beginnt, weil Cristian Gamboa in ein kleines, nachvollziehbares Kräfte-Loch gefallen sei, erklärte der Trainer sinngemäß. Nach langer Verletzungspause zeigte Gamboa zwei starke Leistungen, in Mönchengladbach erwischte er einen gebrauchten Tag. Im Gegensatz zu Stafylidis, der diesmal übrigens nicht für die griechische Nationalmannschaft nominiert wurde. Zudem ist wie berichtet mit Milos Pantovic zu rechnen für Eduard Löwen.

Der Kader bleibt unverändert – Bockhorn noch nicht und Ganvoula erneut nicht dabei

Klar ist, so viel verriet der Trainer, dass er auf den gleichen 20-Mann-Kader setzt wie in den letzten drei Partien. Das heißt: Herbert Bockhorn muss sich noch gedulden. Der Rechtsverteidiger ist nach seinem Muskelfaserriss erst in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und soll nächste Woche, bei einem Testspiel am Mittwoch, weiter herangeführt werden.

Das heißt auch: Silvere Ganvoula bleibt erneut außen vor. Am Mittwoch hatte Reis noch angedeutet, dass er mehr Zusatzschichten erwarte auch von Ganvoula. Am Freitag sah er zwar Fortschritte in der Trainingsleistung des Stürmers. Gereicht für eine Nominierung hat das aber noch nicht. Soma Novothny hat weiter die Nase vorn.

Vier bis fünf VfL-Spieler sind auf Länderspielreise

Er wolle und werde nie einen Spieler abschreiben, jeder habe die Chance, sich im Training wieder anzubieten, betonte Reis erneut. „Silvere ist näher herangerückt, da muss er weiter machen“, versicherte Reis. Allerdings wird sich der kongolesische Nationalspieler Ganvoula in den nächsten zwei Wochen nicht in Bochum empfehlen können, da er ebenso auf Länderspielreise ist wie Takuma Asano (Japan), Armel Bella-Kotchap (Deutschland U21), Tjark Ernst (Deutschland U19) und wahrscheinlich Cristian Gamboa (Costa Rica). Bei Gamboa gäbe es noch ein paar Formalitäten (Visum) zu klären, so Schindzielorz.

VfL Bochum sieht sich nach einem neuen Stürmer um

Eine Wette darauf, dass Ganvoula wie aus dem Nichts in Leverkusen, nach der Länderspielpause am 20. November, wieder zum Kader gehören wird, ist also hochgradig riskant. Die Zeichen stehen eher auf Trennung. Der VfL sucht längst eine neue Offensivkraft, die im Winter geholt werden und nach der Verletzung von Simon Zoller dem derzeit gesetzten Sebastian Polter Konkurrenz machen soll.

Wer dann, im Winter, den Klub verlässt, ist offen. Neben Ganvoula sind Saulo Decarli, Tarsis Bonga, Tom Weilandt, Raman Chibsah oder auch Luis Hartwig (auf Leihbasis) Kandidaten. Bisher, sagt Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, sei es aber noch „ruhig“ in punkto Anfragen für VfL-Spieler.

Elvis Rexhbecaj setzt gegen Hoffenheim auf Sieg

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Zunächst gilt die Konzentration dem Spiel gegen Hoffenheim: Bei einem Heimsieg würde der VfL das erste knappe Drittel der Saison mit 13 Punkten abschließen. Eine Bilanz, die hochgerechnet wohl zum Klassenerhalt reichen würde. „Wir brauchen wieder einen guten Tag, müssen aggressiv in den Zweikämpfen sein“, sagt Mittelfeldrenner Elvis Rexhbecaj. Er ist einer der vier VfL-Profis, die bisher bei jedem Bundesliga-Spiel in der Startelf waren neben Anthony Losilla, Danilo Soares und Manuel Riemann.

Rexhbecajs Einsatzfreude und Laufstärke soll auch gegen Hoffenheim wieder zum Erfolg beitragen - idealerweise in Verbindung mit einer Steigerung im Abschluss. „Hoffenheim hat viel Kreativität“, sagt der am vergangenen Montag 24 Jahre alt gewordene Leihspieler vom VfL Wolfsburg. „Aber wir wollen wieder ein gutes Heimspiel absolvieren und gewinnen.“

Teams und Fakten: Wer spielt, wer fehlt?

VfL Bochum: Riemann - Stafylidis, Lampropoulos, Masovic, Soares - Losilla - Pantovic, Rexhbecaj - Asano, Polter, Blum

Reserve: Esser - Bella-Kotchap, Gamboa, Löwen, Chibsah, Osterhage, Antwi-Adjei, Holtmann, Novothny

Für Blum könnte auch Holtmann und für Pantovic Löwen spielen

Es fehlen:Leitsch, Tesche (beide muskuläre Probleme), Hartwig (Aufbautraining), Bockhorn (nach Muskelfaserriss), Zoller (Kreuzbandriss)

TSG Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Vogt - Akpoguma, Geiger (Baumgartner), Samassekou, Raum- Rudy - Bebou, Kramaric

Alternativen: Pentke, Nordtveit, Richards, Baumgartner, Gacinovic, Skov, Stiller, Adamyan, Bruun Larsen, Dabbur, Rutter. Dennis Geiger war unter der Woche angeschlagen (Entzündung am Fuß), sein Einsatz ist fraglich. Für ihn könnte Christoph Baumgartner, mit drei Treffern bester TSG-Torschütze, in die Startelf kommen als Zehner. Sebastian Rudy würde dann eine Reihe tiefer spielen.

Es fehlen: Bicakcic (nach Kreuzbandriss), Hübner (nach Knöchel-OP), John (Schulterverletzung), Kaderabek (Sprunggelenkverletzung)