Bochum. Der Doppelpacker zeigte eine seiner besten Leistungen im VfL-Trikot. Insgesamt viermal die Note 2 nach dem Pokal-Krimi gegen den FC Augsburg.
Michael Esser: Es war der erste Einsatz für ihn in dieser Saison in einem Pflichtspiel. In der Meisterschaft ist Manuel Riemann gesetzt. Der Pokal gab Trainer Thomas Reis die Möglichkeit, der Nummer 2 einen Einsatz im Wettkampf zu geben. Früh im Spiel hielt er einen Ball von Andre Hahn aus kurzer Distanz, war danach gut im Spiel, ohne das Spiel seiner Vorderleute mit gezielten Abschlägen, wie sie Manuel Riemann schlagen kann, anzutreiben. Konnte vor dem 2:2-Ausgleich einen Schuss aus der Nahdistanz nicht festhalten. Dafür verhinderte er in der Verlängerung die Augsburger Führung, als er einen Schuss von Gregoritsch um den Pfosten lenkte. Wurde zwei Minuten vor Ende der Verlängerung ausgewechselt. Manuel Riemann kam. Note: 3
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Konstatinos Stafylidis: Der gebürtige Grieche kam für Cristian Gamboa ins Team. Stafylidis ist gelernter Linksverteidiger, spielte aber auch in dieser Saison auf der rechten Abwehrseite. So gut wie gegen Augsburg agierte er bisher aber nicht. Die Abläufe als Linksverteidiger kenne er am allerbesten, hatte er unlängst noch in einem Interview gesagt. Die Abläufe als Rechtsverteidiger hat er sich inzwischen auch draufgeschafft. Im Zweifel gilt es Zweikämpfe zu gewinnen. Im Zweifel gewann Stafylidis gegen Augsburg seine Zweikämpfe. Er führte sie hart und intensiv, kam aber nahezu ohne Foul aus. Bereitete zudem das 1:0 von Milos Pantovic mit einer scharfen Hereingabe vor. Durfte dann auf die linke Seite wechseln, als Danilo Soares nach einer Stunde ausgewechselt wurde. Schoss fast alle Standards. Note: 2
Erhan Masovic: Trainer Reis bescheinigte dem jungen Innenverteidiger zuletzt immer, dass der mit einem Ruhepuls von 35 spielen würde, so abgeklärt und unaufgeregt wirkte er stets. Diesmal machte er einen nicht ganz so abgeklärten Eindruck, ohne extrem unsicher zu wirken. Hat schon bessere Spiele für den VfL gemacht – allerdings nicht im Pokal. Das Spiel gegen Augsburg war sein erstes in diesem Wettbewerb für den VfL. War beim 1:2 nicht entscheidend bei Reece Oxford. Note: 3.5
Armel Bella-Kotchap: In der Meisterschaft hat er den Platz in der Innenverteidigung nicht mehr sicher. Zuletzt spielten Masovic und Vasilios Lampropoulos, Bella-Kotchap bekam eine Denkpause und damit Zeit, um über gute Arbeit im Training wieder ins Team zu finden. Hatte im ersten Abschnitt eine Zweikampfqoute von 75 Prozent. Spielte, als hätte die Hinweise des Trainers verstanden. Note: 3
VfL Bochums Anthony Losilla hat mindestens vier Lungen
Danilo Soares: Der Linksverteidiger ist inzwischen 29 Jahre alt. Wäre er etwas jünger und mit dem VfL Bochum etwas eher in der Bundesliga angekommen, wäre er vielleicht ein Kandidat für die Selecao, die brasilianische Nationalmannschaft. Auch gegen Augsburg bespielte er die komplette linke Seite. In seinem Vorwärtsdrang wurde er nur dadurch gebremst, dass er Gerrit Holtmann oder Christopher Antwi-Adjei da vor sich hatte. Verteidigte vor dem Ausgleich der Augsburger nicht konsequent genug und wird auch deshalb wohl weiter auf die Einladung zur Selecao warten müssen. Note: 3
Anthony Losilla: Komplett überrascht hätte es nicht, hätte der Spielführer in dieser englischen Woche mit drei Spielen eine Pause bekommen hätte. Er ist der Alterspräsident des Teams. Überraschend war es dann aber genauso wenig, dass Losilla spielte und durchspielte. Der Mann scheint mit seinem Landsmann Ngolo Kante verwandt zu sein. Dem defensiven Mittelfeldspieler des FC Chelsea bescheinigte unlängst Benjamin Pavard, dass der „sechs Lungen“ habe. Losilla hat mindestens vier und dazu inzwischen die Ruhe und Übersicht, die das Alter bisweilen mit sich bringt. Die Abkürzungen auf Platz kennt er inzwischen alle. Auch gegen Augsburg aufmerksam als Sechser. Note: 2
Elvis Rexhbecaj: Unauffällig aber wirksam. So ließ sich die Leistung der Leihgabe aus Wolfsburg auch diesmal mit zwei Worten zusammenfassen. Gut und giftig wären zwei weitere, lauf- und zweikampffreudig zwei andere. Rexhbecaj ist der Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive: Unaufällig aber nicht wegzudenken, wenn auch längst nicht so stark wie zuletzt. Note: 4
Milos Pantovic: Auf Nachfrage erzählte Pantovic in dieser Woche, dass er die Kommentare in den sozialen Netzwerken zu seiner Person schon lange nicht lese. Da gebe es zu viel Negatives. Nach diesem Spiel könnte er das mal wieder machen. Da könnte viel Positives stehen. Kam für Eduard Löwen in die Startformation, machte das 1:0 als Endabnehmer einer einstudierten Ecke und das 2:0 nach einem Sololauf. Zeigte eine seiner besten Leistungen im VfL-Trikot und damit erneut, dass Trainer Reis ihn immer bedenkenlos bringen kann. Bester Bochumer. Note: 2
Christopher Antwi-Adjei: Bildete zusammen mit Gerrit Holtmann diesmal zunächst die Flügelzange. Ist nicht ganz so schnell wie Holtmann, arbeitet dafür etwas mehr und in den Zweikämpfen zupackender zurück. Blieb insgesamt blass. Note: 4
Gerrit Holtmann sorgt für ein Raunen beim VfL Bochum
Gerrit Holtmann: Wenn der schnelle Außenangreifer an den Ball kommt, geht immer ein Raunen durch das Stadion. Die Fans hoffen, dass Holtmann wieder ein Solo wie gegen Mainz startet. Das machte er diesmal nicht. Dafür entdeckte er die Schüsse aus der zweiten Reihe für sich. Die konnten sich auch sehen lassen und hätten einen Einschlag im Tor verdient gehabt. Note: 2
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Sebastian Polter: Ablagedienst Polter. Der Mittelstürmer hatte selbst nur wenige Aktionen vor dem Tor, versuchte aber immer anspielbar zu sein und Bälle zu sichern. Beschäftigte seine Gegenspieler und machte viele, sogenannte „Opferläufe“, also Läufe, bei denen er für seine Nebenleute Raum schafft. Hatte aber auch in der Verlängerung Kraft und Luft für Angriffsaktionen und klärte im eigenen Strafraum bei Augsburger Ecken. Note: 3
Cristian Gamboa, Takuma Asano, Danny Blum, Vasilios Lampropoulos und Manuel Riemann wurden eingewechselt - ohne Note.