Bochum. Durch den 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt springt der Bundesligist auf Platz 14. Trainer Reis findet allerdings auch den wunden Punkt.

Die Schreie rasten wie ein Herbststurm durchs Bochumer Stadion. Flügelspieler Christopher Antwi-Adjei hatte jede Menge Platz und rannte alleine aufs Frankfurter Tor zu. Zwischen ihm und dem sicheren 2:0 stand nur noch Eintracht-Torwart Kevin Trapp. Der Keeper hielt auch diesen Schuss. Die Schreie verstummten. Mal wieder.

Zwei Minuten später erlöste Sebastian Polter die Fans des VfL Bochum und steckte zum 2:0-Heimsieg ein. Sein Jubel vor den Anhängern wird in Erinnerung bleiben, ebenso wie der leidenschaftliche Kampf vor 19.510 Zuschauern.

Trainer Thomas Reis ärgert sich über die Konter

Doch in das Fazit von Trainer Thomas Reis mischte sich auch Kritik nach dem Arbeitssieg und der "phantastischen Atmosphäre". Er machte der Mannschaft ein Kompliment für das Geleistete, fand aber den wunden Punkt an diesem denkwürdigen Sonntagabend. "Ich habe mich dann geärgert, dass wir die Konter nicht konsequent zu Ende gespielt haben."

Durfte noch über den Sieg jubeln: Elvis Rexhbecaj vom VfL Bochum.
Durfte noch über den Sieg jubeln: Elvis Rexhbecaj vom VfL Bochum. © DPA

In der 86. Minute wäre Bochums Chancenwucher um ein Haar bestraft worden, doch Daichi Kamada traf mit seinem Schlenzer nur den Außenpfosten. Schon zuvor hätten die Gastgeber alles klar machen können. In der 69. Minute legte der eingewechselte Gerrit Holtmann quer auf Takuma Asano. Doch der fleißige Angreifer konnte den Ball nicht erreichen und rutschte vorbei. Kurz darauf war der japanische Nationalspieler der Vorlagengeber, spielte auf Stürmer Sebastian Polter. Doch Lucas Tuta-Silva Melo konnte den Chip-Versuch unterbinden. In der 84. Minute vergab Elvis Rexbhecaj aus bester Position die nächste Chance - die Quittung bekam Bochum nicht, stattdessen durfte der Revierklub den zweiten Saisonsieg in Folge feiern.

Auch Gladbach sucht nach seiner Form

In dieser Woche wird es allerdings wieder darauf ankommen, wie effektiv der VfL Bochum vor dem Tor ist. In der zweiten Runde des DFB-Pokals empfängt der Klub am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) den bislang schwachen Bundesligisten FC Augsburg. Eine machbare Aufgabe. Am Sonntag geht es zum nächsten Achterbahn-Klub. Wie Frankfurt findet auch Borussia Mönchengladbach momentan nicht seine Form. Es könnte eine erfolgreiche Woche für den VfL werden, wenn er seine Chancen nutzt.

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"Genau das ist das, woran wir arbeiten müssen, tagtäglich", sagte Torschütze Sebastian Polter mit Blick auf die ausgelassenen Chancen gegen Frankfurt bei DAZN. Die Mannschaft habe zuletzt besser verteidigt, auch gegen Frankfurt wieder kompakter gestanden, aber: "Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir vogelwild die Konter gespielt. Da müssen gerade wir Offensivspieler die Konter besser ausspielen und den Sack früher zumachen." Wegen des Plus an Torchancen bezeichnete Gästetrainer Oliver Glasner in der Pressekonferenz den Sieg als verdient. Bochum kam auf 19 Torschüsse, davon 7 aufs Tor, Frankfurt 14 (6).

Zwei Spiele in Folge gewonnen, dazu zweimal zu Null gespielt -- das dürfte dem VfL Bochum dennoch Selbstvertrauen geben für den Stresstest in dieser Woche.

Anm. d. Red.: Der Artikel wurde um den Zusatz "in Folge" im vierten Absatz korrigiert.