Fürth. Greuther Fürth steht nach dem 0:1 gegen den VfL Bochum schon mit dem Rücken zur Wand. Der Druck auf Aufstiegstrainer Stefan Leitl steigt.

Schon vor dem Kellerduell hatte Fürths Trainer Stefan Leitl den Klassenerhalt als „Riesensensation“ bezeichnet - nach dem ernüchternden 0:1 (0:0) gegen Mitaufsteiger VfL Bochum und der Fortsetzung der Horror-Heimserie in der Fußball-Bundesliga ist wohl eher ein Wunder für den Verbleib des Kleeblatts im Oberhaus nötig. Bereits am achten Spieltag steht Fürth mit dem Rücken zur Wand, der Druck wird immer größer - auch auf Leitl.

Greuther Fürth: Rachid Azzouzi muss ins Phrasenschwein einzahlen

Längst macht sich Ratlosigkeit rund um den Ronhof breit. Gegen wen der Tabellenletzte denn überhaupt noch gewinnen wolle, wenn nicht gegen Bochum, wurde Sportchef Rachid Azzouzi am Tag nach der nächsten Pleite gefragt. „Die Frage“, räumte er am Sonntag im Sport1-Doppelpass ein, „stellen wir uns auch“. Doch es nütze „ja nichts, wir werden alles daransetzen, den Bock umzustoßen“. Dafür musste Azzouzi drei Euro ins berühmte Phrasenschwein einzahlen.

Auch Leitl bemühte nach dem 21. Bundesliga-Heimspiel ohne Sieg (16 Niederlage, fünf Remis) die üblichen Durchhalteparolen. „Es ist der achte Spieltag. Es liest sich schlecht, das hatten wir so auch nicht erwartet. Das machen wir nicht klein, aber wir werden jetzt nicht unruhig. Wir werden weiter kämpfen, um den großen Traum zu verwirklichen“, sagte der 44-Jährige tapfer, wohl wissend, dass sein Team höheren Ansprüchen in dieser Form nicht genügt.

Dennoch: Auch Kapitän Branimir Hrgota wehrte sich gegen allzu negative Schlagzeilen. „Zu sagen, dass wir gegen keinen gewinnen können, ist falsch“, betonte er vor den Auswärtsspielen bei RB Leipzig und in Freiburg.

Auch interessant

Den Verlust von Leistungsträgern wie David Raum oder Anton Stach konnte die SpVgg nicht kompensieren. Bei einem Etat von 17,5 Millionen Euro - so wenig hat kein Erstligist zur Verfügung - waren die Lücken nicht gleichwertig zu schließen.

„Alle wissen, wie schwer es ist, mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Bundesliga zu bestehen“, sagte deshalb auch Leitl: „In der Summe reicht es eben nicht, um zu punkten.“ Dennoch, so Azzouzi, werde man in Fürth „jetzt nicht nervös“.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf das Wunder und bei nur einem mageren Pünktchen eine schnelle Wende. Dafür hinterfrage er sich natürlich auch selbst, sagte der Kleeblatt-Coach: „Das ist doch ganz klar. Ich deute auch nicht mit dem Finger auf andere.“

Greuther Fürth: Leitl kündigt Besserung an

An Kritik an seiner biederen Mannschaft kam er dennoch nicht vorbei, nachdem auch Bochum die Schwäche der SpVgg bei Standards durch Anthony Losilla (80.) eiskalt ausgenutzt hatte.

Leitl monierte eine „ärgerliche Fehlerkette. Wir sind jetzt an einem Punkt: Recht viel schlechter kann es bei Standards nicht werden.“. Doch auch da, ergänzte er trotzig, „werden wir uns verbessern“. (sid)