Bochum. Die bisherigen Auswärtsaufgaben in der 1. Liga waren schwer für den VfL Bochum. Nun geht’s zum Mitaufsteiger Fürth. Leicht wird die Aufgabe nicht.

Viel schwerer hätten die bisherigen Auswärtsaufgaben für den VfL Bochum in der Bundesliga kaum sein können. Mit Wolfsburg, Leipzig und Bayern München ging es gegen drei Champions-League-Teilnehmer, dazu kam die Partie bei den formstarken Kölnern. Tabellarisch könnte dagegen die nun für das Team von Trainer Thomas Reis anstehende Aufgabe nicht leichter sein. Es geht zum Ligaletzten Greuther Fürth. Es immerhin das erste Mal in dieser Spielzeit, dass die Bochumer nicht Außenseiter sind.

Oder wie Reis vor dem Bundesliga-Kellerduell zwischen Greuther Fürth und VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) sagt: „Es gibt keinen klaren Favoriten.“ Am achten Spieltag treffen die beiden Aufsteiger das erste Mal in wieder neuer Umgebung aufeinander.

Beide Mannschaften seien nach ihrem Aufstieg in die Bundesliga noch in der „Findungsphase“, sagte Reis bei der Spieltagspressekonferenz. „Wir müssen schauen, dass wir schnell in der Liga lernen und Fehler, die wir in den bisherigen Spielen gemacht haben und die zu den Niederlagen geführt haben, nicht mehr machen. Wir sind weiterhin in einem Entwicklungs- und einem Lernprozess.“

Bochum hofft auf den ersten Auswärtssieg

Immerhin trifft sein Team nun auf einen Gegner, bei dem auch noch nicht alles rund läuft und in Summe die gleichen Probleme hat: eigene Fehler werden kompromisslos bestraft, eigene Chancen auf Tore werden zu oft nicht genutzt. „Wir müssen schauen“, sagte Reis, „dass wir das im Moment dann für uns ausnutzen, um für uns den nächsten Schritt zu gehen.“ Das heißt: erster Auswärtssieg.

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Die bisherige Bochumer Auswärtsbilanz ist allerdings schlecht. Der Aufsteiger konnte weder aus München, Leipzig, Wolfsburg oder Köln zumindest einen Punkt mitnehmen. „Aber das war glaube ich auch dem geschuldet, dass wir tolle Gegner hatten, sehr schwierige Gegner“, sagte Reis.

Mit Fürth warte nun ein Gegner auf Augenhöhe. Der VfL steht vor dem achten Spieltag auf Platz 17 und hat drei Punkte Vorsprung vor Greuther Fürth, das mit einen Punkt Schlusslicht der Bundesliga ist und noch auf einen Sieg wartet.

Bockhorn und Tesche fallen definitiv aus

„Jetzt fahren wir nach Fürth und wollen möglichst gut abschneiden, das heißt Punkte mitnehmen“, sagte Reis, der darauf hofft, dass sein Team das Spiel beim Mitaufsteiger mit dem nötigen Selbstvertrauen angeht und vor allem die Zweikämpfe annimmt. „Wir müssen vor allem die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen.“

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Mit Herbert Bockhorn und Robert Tesche fallen zwei mögliche Stammkräfte aus. Die fünf Spieler aber, die in den vergangenen beiden Wochen mit ihren Nationalteams unterwegs waren, scheinen alle einsatzfähig zu sein.

„Takuma Asano, Tjark Ernst, Armel Bella-Kotchap und Konstantinos Stafylidis sind schon da“, sagte Reis am Donnerstagmittag. Silvere Ganvoula erwartet Reis am Donnerstagnachmittag in Bochum. „Wir haben in jedem Fall noch eine Trainingseinheit am Freitag“, sagte Reis. „Danach wissen wir, wie die Spieler auch ihre Reisestrapazen überstanden haben. Danach entscheiden wir, wer mit in den Kader kommt.“

Im Angriff ruht die Hoffnung auf Polter

Dass Armel Bella-Kotchap und Takuma Asano in jedem Fall dabei sein werden, scheint sicher. Bella-Kotchap dürfte wohl zusammen mit Erhan Masovic die Innenverteidigung bilden. Bei Asano lässt sich Reis alle Optionen offen. „Er kann ja mehrere Positionen spielen.“ Möglich ist, dass Asano wie zuletzt in Leipzig zentral angreift. Möglich aber ist auch, dass Asano über den Flügel kommt und Sebastian Polter in der Mitte stürmt.

Der wartet zwar seit dem zweiten Spieltag, als er gegen Mainz das 2:0 erzielte auf ein Tor, Reis aber lobt ihn dennoch. „Natürlich warte ich auch darauf, dass er wieder trifft. Aber er stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Wir müssen noch mehr für ihn arbeiten, der entscheidende Pass muss kommen und dann muss er sich für seinen Einsatz belohnen. Ich habe die Hoffnung, dass gegen Fürth die eine Serie, also die mit Spielen ohne Tor endet, und eine neue Serie, die mit Spielen mit Toren, startet.“

Ansonsten könne er nur sagen, sagte Reis, dass die Stimmung im Team trotz des schwachen Saisonstarts sehr gut sei. „Wir freuen uns auf dieses Spiel, in dem es diesmal keinen Favoriten gibt.“