Leipzig/Bochum. Die Einstellung seiner Teamkollegen passte Manuel Riemann nach dem Rückstand gar nicht. Im TV-Interview spricht der Bochumer Torwart Klartext.

Torwart Manuel Riemann vom VfL Bochum hat nach der 0:3-Niederlage bei RB Leipzig Kritik an seinen Teamkollegen geäußert. „Wir verlieren das Spiel nach einer Standardsituation“, sagte der 33 Jahre alte Schlussmann bei Sky und blickte auf das zwischenzeitliche 0:1. „Da ist egal, ob der Gegner 45, 100 oder 200 Millionen einwechselt. Bei Leipzig laufen vier Spieler nach, die den Ball über die Linie stolpern und von uns steht genau keiner da. Das ist einfach zu wenig“, ärgerte sich Riemann.

Nach Meinung des Torwarts habe dieses schwache Abwehrverhalten „nichts mit Naivität“ zu tun. Riemann: „Bei einer Ecke, weiß ich, dass ich mein eigenes Tor verteidigen muss – aber offenbar nicht alle. Keine Ahnung.“

VfL Bochum: Torwart Riemann kritisiert die Einstellung seiner Teamkollegen

Nachdem die Bochumer beim Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen lange das 0:0 gehalten hatten, kassierte das Team innerhalb von nur neun Minuten drei Gegentreffer - die Niederlage war damit besiegelt. „Das ist genau das Problem“, sagte Riemann. „Wir kriegen mal wieder ein Tor nach Ecke und ganz ehrlich: Bei zehn Spielern, vielleicht auch nur acht, geht der Kopf nach unten.“

Bochums Torwart Manuel Riemann ist verzweifelt.
Bochums Torwart Manuel Riemann ist verzweifelt. © getty Images

Auch wie das zweite und dritte Tor der Leipziger gefallen war, ärgerte Riemann: „Das verstehe ich einfach nicht. Was dürfen wir Leipzig auf gar keinen Fall für Möglichkeiten geben? Genau, dass sie mit offenem Blick auf unser Tor zulaufen und in der letzten Linie den Ball erwarten, der reingechipt wird. Und so sind beide Tore entstanden.“

Bochums Torwart Riemann: "Müssen anfangen, es auch umzusetzen"

Riemann, der mit einigen Paraden eine noch deutlichere Niederlage seiner Bochumer verhindern konnte, betonte zudem, dass auch Trainer Thomas Reis ebendiese Defizite des VfL schon mehrfach angesprochen hat. „Das sagt der Trainer schon so lange. Aber wir müssen langsam anfangen, es auch umzusetzen – oder besser schnell.“

Besser werden soll die Bochumer Defensivleistung schon im kommenden Ligaspiel bei Greuther Fürth. Aufgrund der anstehenden Länderspielpause hat der VfL bis dahin allerdings noch zwei Wochen Zeit. (fs)