Bochum. Simon Zoller war am Freitag bei seinen Teamkollegen. Losilla glaubt an seine Stärke. Blum und Ganvoula zählen zum Kader des VfL Bochum in München.
Simon Zoller war vor Ort am Freitagmittag. Bei seinem Verein VfL Bochum, bei seinen Teamkollegen. Der Stürmer wünschte ihnen viel Erfolg in München, bevor sich die 20 Profis sowie Trainer Richtung Flughafen begaben nach der Abschluss-Einheit in Bochum und vor der Partie beim FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Zoller fuhr nicht mit.
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Der Stürmer hat sich wie berichtet am Mittwoch im Training einen Kreuzbandriss zugezogen. Er soll „in Kürze“, so der Verein, also vermutlich Anfang nächster Woche operiert werden. Er fällt monatelang aus, vielleicht sogar für die gesamte Saison.
Tausende Fans wünschen Simon Zoller gute Besserung
Viel Mitgefühl von den Usern in den sozialen Netzwerken, tausende Genesungswünsche landeten nach der veröffentlichten Diagnose seit Donnerstagnachmittag auf digitalem Weg bei Simon Zoller. Der 30-Jährige bedankte sich auf seinen social-media-Kanälen.
„Es schmerzt mich sehr, dass ich mir das Knie so schwer verletzt habe“, schreibt er. „Einerseits, weil ich mich im Moment sehr gut gefühlt habe und andererseits, weil ich meiner Mannschaft und dem Verein nicht helfen kann seine Ziele zu erkämpfen um die Liga zu halten! Wer mich kennt weiß - ICH KOMME WIEDER! Danke für all die Nachrichten und bis bald!“
Das sagt Kapitän Anthony Losilla zum Zoller-Schock
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Auch Anthony Losilla ist vom Kämpfer Zoller überzeugt. „Das ist traurig, vor allem für ihn. Es ist bitter“, sagt der Kapitän. Für Zoller, aber auch für das Team. „Er war gut drauf. Sein Ausfall wird uns weh tun, weil er ein ganz wichtiger Spieler für uns ist. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Aber so ist Fußball. Zolli wird wieder aufstehen und noch stärker zurückkommen. Ich weiß, dass er stark ist.“
Manch ein VfL-Fan dachte nicht nur an Zoller selbst, sondern eben auch ans Team, an die Saison: „Ganz ehrlich, ohne Zolli haben wir in der Bundesliga keine Chance“, schrieb einer auf facebook.
Trainer Thomas Reis hofft auf einen zusätzlichen Motivationsschub
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Die Mannschaft, allen voran Trainer Thomas Reis wollen naturgemäß das Gegenteil beweisen. Fakt ist: Zoller wird fehlen, als Spieler und, vielleicht noch mehr, als Anführer, der andere mitreißt, an dem sich andere orientieren können.
Aber am fünften Spieltag die Saison abschenken will und wird der VfL naturgemäß nicht. „Natürlich war das für alle erst einmal ein Schock“, berichtet Reis von der Stimmung nach der Freitageinheit. „Aber man kann das so oder so verarbeiten. Wir müssen als Mannschaft versuchen, daran zu wachsen, vielleicht einen Schub daraus zu ziehen als Einheit.“
Das sind die Alternativen für Simon Zoller
Konkret bedeutet Zollers Ausfall zunächst: Reis wird nun wohl von Woche zu Woche neu entscheiden müssen, wer für den Angreifer spielt.
Alternativen für die offensive Außenbahn hat er – bald – einige. Zum Beispiel Takuma Asano, wenn er wieder richtig fit ist. In München wird der Neuzugang noch nicht dabei sein nach erst einer Woche im Mannschaftstraining und zuvor drei Wochen Verletzungspause.
Asano hatte sich bei seinem Kurzeinsatz gegen Mainz einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen. Beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Wahlsonntag (26. September, 15.30 Uhr) dürfte der 26-jährige Neuzugang wieder eine Option sein. Zugelassen für das Heimspiel gegen den VfB sind nun sogar 15.500 Fans, der Kartenvorverkauf startet am Montag.
Danny Blum ist erstmals seit April wieder im Kader des VfL Bochum
Eine weitere Alternative ist Danny Blum, wenn er wieder richtig fit ist. Der linke Flügelstürmer mit dem gewissen Etwas, der auch starke Standards schlagen und besondere Tore erzielen kann wie beim Vorjahres-Sieg in Hamburg, zählte zur Reisegruppe, die am Freitag nach München flog. Blum ist damit erstmals in dieser Saison wieder im Kader des VfL.
Der 30-Jährige ist eine Option von der Bank, für die Startelf kommt er wohl noch nicht infrage. Seit dem 26. April, dem 1:3 in Darmstadt, hat Blum wegen seiner Wadenverletzung kein Pflichtspiel mehr bestritten. Im jüngsten Test gegen die Go Ahead Eagles Deventer, seinem zweiten Testspieleinsatz seit der Verletzung und seiner ersten Partie über die volle Distanz, konnte er sich noch nicht aufdrängen.
Antwi-Adjei bleibt eine Option - Pantovic könnte beginnen
Christopher Antwi-Adjei ist auch ein Kandidat. Seine Tempodribblings sorgten nach seinen Einwechslungen bereits für Gefahr. In Wolfsburg zählte er zur Startelf, gegen Köln und Hertha sowie im Pokal in Wuppertal wurde er eingewechselt. Defensiv allerdings hat der 27-Jährige Schwächen, zudem ist er eher links als rechts zuhause, wo Gerrit Holtmann vorerst gesetzt zu sein scheint. Allerdings wechseln die Außenstürmer auch während der Partie immer mal wieder die Seiten. Kurzum: In München dürfte Anwi-Adjei zunächst auf der Bank Platz nehmen.
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Viel spricht dafür, dass beim FC Bayern ein Ex-Bayer den Zoller-Platz einnimmt. Milos Pantovic, der mal einen ganz kurzen Einsatz für die Münchener Profis hatte und im Sommer 2018 vom FC Bayern II nach Bochum wechselte, hat auf dieser Position schon oft gespielt, zuletzt in der zweiten Halbzeit beim Saisonstart in Wolfsburg. Gegen Mainz und Köln stand er als Achter in der Startelf, gegen Hertha kam er nicht zum Zug.
Im Vergleich zu seinen Konkurrenten ist der einsatzfreudige 25-Jährige lauf- und defensivstärker. Darauf kommt es beim individuell ja übermächtig besetzten FCB zuerst an.
Vorstellbar wäre auch der Einsatz von Herbert Bockhorn, der mehr Tempo hat als Pantovic. Oder von Elvis Rehxbecaj auf außen. Dann würden Tesche, Losilla und Löwen im Zentrum spielen.
Silvere Ganvoulas Bedeutung steigt wieder
Im Sturmzentrum ist Sebastian Polter nach Zollers Aus’ gesetzter denn je, solange Silvere Ganvoula seine einstige Form nicht wiederfindet. Ganvoula war nach Polters Verpflichtung nur noch die Nummer drei im Angriffszentrum, jetzt rückt er wieder zur Nummer zwei auf. Und mehr denn je muss Bochum hoffen, dass sich der Kongolese mit dem wuchtigen Körper wieder stärker in Szene setzen kann als in den letzten Monaten. Ganvoula kehrt zunächst einmal nur in den Kader zurück.
Dem weiteren zentralen Angreifer, Soma Novothny, ist kämpferisch sicherlich nichts vorzuwerfen. Für die Bundesliga reicht seine Klasse derzeit aber offenbar nicht. Novothny zählt nach vier Kader-Nominierungen ohne Einsatz diesmal nicht zum VfL-Aufgebot.
Wer spielt im Mittelfeld? Vier Kandidaten für drei Plätze
Offen ist auch, auf wen Thomas Reis im Mittelfeld setzt. Als Sechser konkurrieren der wieder einsatzbereite Kapitän Anthony Losilla, der allerdings zu Wochenbeginn wegen Hüftproblemen nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. Auch deshalb ist es möglich, dass Reis diesmal Robert Tesche auf der Sechs einsetzt. Der laufstarke Elvis Rexhbecaj und der potenzielle Schlüsselspieler Eduard Löwen dürften auf der Acht beginnen. Denkbar ist aber auch, dass Losilla als Achter spielt, dann wohl für Löwen.
Im Tor und in der Viererkette ist mit keinen Änderungen zu rechnen, weil in Maxim Leitsch und Cristian Gamboa zwei Stammkräfte weiterhin ausfallen. Für alle elf Profis freilich gilt, was Reis auch nach dem bitteren 1:3 gegen Hertha BSC wieder betont hat: „Wir benötigen mehr Konsequenz in beiden Strafräumen.“ In München wohl vor allem: im eigenen.
Wer spielt, wer fehlt? Die möglichen Aufstellungen
FC Bayern: Neuer - Pavard, Süle, Hernandez, Davies - Kimmich, Goretzka - Gnabry, Müller, Sane - Lewandowski. Alternativen sind unter anderem Sabitzer, Richards, Upamecano, Musiala, Choupo-Moting. Es fehlen: Coman (nach Herz-Operation), Tolisso (Wadenprobleme)
VfL Bochum: Riemann - Stafylidis, Lampropoulos, Bella-Kotchap, Soares - Tesche (Losilla) - Löwen, Rexhbecaj - Pantovic, Holtmann - Polter.
Reserve: Esser - Decarli, Masovic, Bockhorn, Osterhage, Losilla (Tesche), Antwi-Adjei, Blum, Ganvoula. Losilla könnte auch als Achter spielen für Löwen.
Es fehlen: Asano (Trainingsrückstand), Leitsch (muskuläre Probleme), Zoller (Kreuzbandriss), Gamboa (nach Ellbogen-OP), Hartwig (muskuläre Probeme), Torwart Grave (Schulterverletzung)