Bochum. Das 2:0 des VfL Bochum gegen Mainz sorgte für Begeisterung. Trainer Reis rückt in den Fokus und Torschütze Holtmann in den Flick-Blick?
Der VfL Bochum ist zurück in der Bundesliga. Dort angekommen merken die Mannen von der Castroper Straße, dass das mediale Interesse deutlich gestiegen ist. Am Wochenende war Finanzchef Ilja Kaenzig bei WDR2 zu hören und bei Sky auch zu sehen. Trainer Thomas Reis bekam nach dem Sieg gegen Mainz gleich eine Einladung ins „Aktuelle Sportstudio“. Und Gerrit Holtmann soll vielleicht eine für die deutsche Nationalmannschaft bekommen.
Reis machte seine Sache gut – auch an der Torwand. Genau wie sein Team am Nachmittag gegen Mainz, gewann er das Torwand-Schießen mit 2:0.
„Bochum“ bleibt die Hymne – Buch hat eine Idee
Bochum in der Bundesliga. Das bringt dann auch „Bochum“ von Herbert Grönemeyer“ zurück in die höchste deutsche Spielklasse. Beim Derby gegen die SG Wattenscheid 09 lief das Lied 1992 das erste Mal im Ruhrstadion. Auch bei der Rückkehr des VfL in die Bundesliga, beim ersten Bundesliga-Heimspiel seit elf Jahren, war es die Stadion-Hymne vor dem Anpfiff.
Die Lieder von Dominik Buch werden es vielleicht nicht so weit bringen. Quote aber haben sie auch. Der gebürtige Bochumer ist Schauspieler und Musiker. Er hat gerade in der vergangenen Saison mit „Spieltagssongs“ für Unterhaltung bei den VfL-Fans gesorgt. Nach dem Sieg gegen Mainz kündigte er nun einen weiteren an.
Holtmann als Kandidat für Hansi Flick
Einen weiteren Fan bei den Fernseh-Kommentatoren hat auch Gerrit Holtmann. Fast scheint es allerdings, als würde dem einen oder anderen erst jetzt auffallen, wie schnell Holtmann unterwegs ist. Dabei war er bereits in der Vorsaison der schnellste Spieler in der 2. und 1. Liga.
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Florian Schmidt-Sommerfeld, Kommentator bei Sky, jedenfalls fasste Holtmanns Tempo nach dem Tor gegen Mainz so zusammen: „Das ist so ein Typ, der dürfte in der Tempo-30-Zone nicht sprinten, der würde geblitzt werden.“
Das Tor von Gerrit Holtmann wurde vielerorts mit Toren von Lionel Messi verglichen. Der Argentinier, der nun für Paris spielt, hat solche Tore nach Solo über den halben Platz schon häufiger erzielt.
Ulrich Hartmann, Journalist der Süddeutschen Zeitung, schob Holtmann dann ob der Qualität des Tores gleich mal in Richtung Nationalmannschaft. Zunächst erwähnte er in seinem Text zum Sieg der Bochumer unter dem Titel „Als wäre es Messi“ die ARD-Sportschau: „Die zeigte am Abend den freundlichen Tweet eines Zuschauers, wonach man sich die Wahl zum ,Tor des Monats’ diesmal sparen könne.“
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Hartmann kam zum Ende seines Textes dann auf die Idee, Holtmann wäre ein Kandidat für Hansi Flick. Holtmann habe zwar eine Berufung vom philippinischen Fußballverband vorliegen, hat aber noch kein Spiel für das Heimatland seiner Mutter gemacht.
„Interessant ist nun, ob nicht auch Hansi Flick auf Holtmann aufmerksam geworden sein könnte. Sein Solo müsste dem neuen Bundestrainer auf seiner Suche nach belebenden Individualisten gefallen haben. Bislang letzter deutscher A-Nationalspieler des VfL Bochum war im Jahr 2004 Paul Freier.“
Die bekannteste deutsche „Stadion-Wurst“
Das war eine Zeit, da war Michael Wurst noch nicht Stadionsprecher des VfL Bochum. Er ist aber inzwischen auch schon seit 2007. Er ist die, so schreibt es Daniel Müller bei „Bild online“, die „bekannteste deutsche Stadion-Wurst“.
Natürlich fragte Müller Wurst auch die Frage aller Fragen und verband das gleich mit einer Wette: Packt Bochum den Klassenerhalt? „Ganz sicher“, wird Wurst zitiert. „Hier ist in den letzten Jahren etwas zusammengewachsen. Wir haben Teamgeist und tolle Kicker.“ Darauf verwettet Wurst sogar seine Haare: „Wenn wir in der Bundesliga bleiben, dürfen die Bild-Leser über meine Frisur entscheiden...“
(K)eine Frage der Frisur
Bei der Frage nach der Frisur ist es beim VfL Bochum nicht weit bis zu Jens Fricke. Der Pressesprecher des Bundesligisten ist immer schnell fertig damit. Er hat sich entschieden, keine Haare mehr auf dem Kopf zu tragen. Dafür trägt er gerne Schiebermütze.
Und damit sind wir dann auch endgültig beim 1. FC Köln angekommen, dem nächsten Gegner des VfL Bochum. Der neue Trainer Steffen Baumgart hat nämlich bereits jetzt schon etwas bei den Kölnern geschafft, was auch Thomas Reis in der vergangenen Saison bei den Bochumern gelang. Beide habe ein Kleidungsstück besonders beliebt gemacht.
Bei Reis war es die Coach-Jacke. Auf Anraten seiner Frau zog Reis sie irgendwann an, sie wurde danach extrem im Fan-Shop des VfL nachgefragt.
Baumgart trägt, seitdem er bei den Kölnern arbeitet: Schiebermütze. Die Kopfbedeckung mit seinem Geburtsjahr 72, die Baumgart nach eigener Auskunft trägt, um sich nicht die Haare machen zu müssen, machte er in Köln ebenso zum „Kultartikel“.
Fricke aber, darauf legt er wert, trägt seine Schiebermütze schon deutlich länger. Möglich, dass es am Samstag ein Bild mit zwei Männern mit Schiebermütze geben wird. Fricke hat angekündigt, dass er, weil es demnächst wieder kälter werden soll, in Köln Mütze tragen wird. Baumgart scheint die Mütze ohnehin nicht mehr abzusetzen.