Bochum. Björn Mehnert weiß, dass sein Team gegen den VfL Bochum, Außenseiter ist. Der Trainer des Wuppertaler SV hofft auf eine Pokal-Überraschung.

Im Vergleich zu Thomas Reis hat Björn Mehnert die vermeintlich leichtere Aufgabe. Mehnert ist der Trainer des Wuppertaler SV, dem Gegner des VfL Bochum in der ersten Runde des DFB-Pokals. Mehnert betreut den Außenseiter und kann mit seinem Team nur überraschen. Dafür aber, sagt er, benötige sein Team mehr als einen guten Tag. „Wir brauchen einen sensationellen Tag.“

Auf den hat er allerdings versucht sein Team vorzubereiten. Genau wie Reis hat er das Training so gesteuert, dass das Team zum Pokalspiel in der möglichst besten Form und körperlichen Verfassung ist.„Das Spiel gegen einen Bundesligisten ist ein Highlight-Spiel für uns. Beide Teams werden aber noch nicht bei 100 Prozent sein“, sagt Mehnert. „Die fehlenden Prozent kommen immer erst mit den Pflichtspielen.“

Es wird über die Einstellung gehen und auch darauf ankommen, wie die Teams damit klar kommen, wieder vor Zuschauern zu spielen. Die Bochumer durften das zuletzt bereits im letzten Test gegen den FC Utrecht.

Vier WSV-Spieler fallen definitiv aus

Wuppertal testete gegen Kaan-Marienborn, viele Zuschauer gab es dabei nicht. Auch das Spiel sahen sich die Bochumer an. „Viele Erkenntnisse werden sie da nicht gesammelt haben“, sagt Mehnert. „Wir hatten nur noch 16, 17 Spieler, die einsatzfähig waren.“

Personelle Probleme haben die Wuppertaler auch im Pokalspiel. Gerade in der Innenverteidigung. Mit Christopher Schorch und Durim Berisha fallen zwei Innenverteidiger vorerst aus. Mehnert hofft noch darauf, dass ein weiterer Innenverteidiger bis zum Saisonstart dazu kommt. Ebenfalls nicht dabei sein werden Joelle Tomczak und Isaak Akriditidis.

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Er habe seine Startformation schon im Kopf, sagte Mehnert. „Aber alles will ich nicht verraten und manche Entscheidungen treffe ich erst spät und aus dem Bauch.“ Kevin Pires und Felix Backszat aber werden in jedem Fall spielen. Die beiden besetzen das zentrale Mittelfeld.

VfL Bochum ist eine andere Hausnummer als Duisburg

Auf der Position des Mittelstürmers muss sich Mehnert dagegen zwischen Marco Königs und Roman Prokoph entscheiden. „Auch das kann ich schon verraten“, sagte Mehnert. „Wir werden nicht mit beiden spielen. Dafür sind sie zu ähnliche Typen.“

Mehnert geht nicht davon, dass sein Team 70 Prozent Ballbesitz haben wird. Der VfL Bochum sei im Vergleich zum MSV Duisburg noch einmal eine andere Hausnummer. Gegen den Drittligisten MSV Duisburg setzten sich die Wuppertaler in der Vorsaison im Halbfinale des Niederrheinpokals mit 6:2 durch. Mit einem 2:1 im Finale gegen den SV Straelen war der Einzug in den DFB-Pokal geschafft.

„Um gegen den VfL Bochum bestehen zu können“, sagte Mehnert, „benötigen wir einen richtig gut, nein, einen sensationellen Tag. Bochum kommt mit der Euphorie des Aufstiegs, hat ein eingespieltes Team. Bochum hat schon eine brutale Qualität. Wir haben sie vier Mal beobachtet. Der VfL hat schnelle Spieler auf den Außenbahnen, defensiv und offensiv. Simon Zoller ist sehr beweglich, Torwart Manuel Riemann gehört fußballerisch zu den Besten.“

WSV-Trainer Mehnert kennt VfL-Stadionsprecher Wurst

Eine Chance habe sein Team natürlich dennoch. „Wir müssen einen gesunden Mix aus Anspannung und Spaß finden.“

Mehnert jedenfalls hat Spaß. Auch, weil er mit Michael Wurst, einem der Stadionsprecher des VfL Bochum befreundet ist. „Eine Wette haben wir nicht gemacht. Michael hat mir aber gesagt, dass er gerne ein Pokalspiel im Ruhrstadion vor Zuschauern ansagen würde.“ Damit das möglich ist, müsste Bochum zunächst gegen Wuppertal gewinnen.