Bochum. Am Samstag geht es für den VfL Bochum mit den Pflichtspielen los. Mit dem Spiel gegen den FC Utrecht endete die Vorbereitung. Eine Bilanz.

Mit dem Spiel gegen den FC Utrecht endete für den VfL Bochum die Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison. Trainer Thomas Reis geht ab Montag mit seinem Team in den Spieltagsmodus. Mit gewohnten Abläufen will er möglichst in Ruhe arbeiten und sein Team vorbereiten. Allerdings muss er die Vorbereitung und die letzten beiden Testspielniederlagen aufarbeiten und mindestens einen weiteren neuen Spieler einbauen.

Am Sonntagmittag vermeldete der Bundesliga-Aufsteiger die einjährige Leihe von Konstantinos Stafylidis. Der 27-jährige Grieche kommt von der TSG Hoffenheim. Er ist ein Linksfuß und hat 32 Mal für die griechische Nationalmannschaft gespielt. In der Bundesliga absolvierte er bislang 60 Spiele für Bayer Leverkusen, den FC Augsburg sowie Hoffenheim. Darüber hinaus hat er in Griechenland und England in der jeweiligen ersten Liga gespielt.

Situation in der Abwehr entspannt sich

Entsprechend zufrieden ist Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, mit der Verpflichtung. „Konstantinos Stafylidis erfüllt unser Anforderungsprofil: Er ist top ausgebildet, kennt die Bundesliga, verfügt zudem über internationale Erfahrung und erhöht die Qualität in unserem Kader. Er ist ein Mentalitätsspieler und zudem flexibel einsetzbar, sowohl auf der gesamten Außenbahn als auch im Mittelfeld.“

Mit seiner Verpflichtung entspannt sich die derzeit etwas angespannte personelle Situation auf den Außenverteidigerpositionen. Mit Danilo Soares und Cristian Gamboa hatte Trainer Thomas Reis zuletzt nur zwei gelernte Außenverteidiger im Kader.

Defensiv ist der VfL gut aufgestellt

Wobei die Abwehrreihe nicht das Probleme der Bochumer bildete. Wenn die Vorbereitung und die Testspiele eins gezeigt haben, dann dass der Weggang von Robert Zulj schwer aufzufangen ist. Zumindest dann, wenn wichtige Spieler fehlen wie zum Ende der Vorbereitung Eduard Löwen.

Ab Montag ist er wieder beim Mannschaftstraining dabei. Stafylidis kommt dazu, Elvis Rexhbacaj, der möglicherweise noch vom VfL Wolfsburg ausgeliehen wird, vielleicht auch noch. Auch er könnte dem Aufsteiger in der Offensive weiterhelfen.

Defensiv scheint der VfL Bochum gut aufgestellt – solange sich kein Stammspieler verletzt. Manuel Riemann patzte gegen Utrecht vor dem 0:1, zeigte aber auch, dass er scheinbar unhaltbare Bälle halten kann. Die Viererkette mit Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch ließ wenig zu, überzeugte mit Tempo und vielen guten und gewonnenen Zweikämpfen.

Osterhage überzeugt nach seiner Einwechslung

Robert Tesche und Anthony Losilla versuchten gegen Utrecht im Mittelfeld die Mitte zu schließen. Das klappt eher weniger gut. Milos Pantovic, für den offensiven Part vorgesehen, fehlte etwas die Bindung. Die drei Angreifer Takuma Asano, Simon Zoller und Gerrit Holtmann liefen viel und schnell und kamen auch zu Chancen. Ähnlich wie über einige Zeit in der vergangenen Saison war die Chancenverwertung aber ebenfalls nicht gut genug.

Mit der Aufstellung für den letzten Test hatte Reis deutlich gemacht, wie er die Leistungs-Rangfolge derzeit im Team sieht. Mit Asano spielte nur ein neuer Akteur von Beginn an. Das Team, das den Aufstieg schaffte, scheint – noch – einen kleinen Bonus zu haben.

Das kann sich ändern, wenn ab Montag Eduard Löwen und Stafylidis dazu kommen. Nahe dran an der ersten Elf sind weiterhin Silvere Ganvoula und Christopher Antwi-Adjei. Sie sind aktuell aber nur Kandidaten für die ersten Wechsel. Einen guten Eindruck hinterließ gegen Utrecht nach seiner Einwechslung zudem Patrick Osterhage.

Auch Tarsis Bonga spielt keine Rolle mehr

Keine Rolle spielt neben Tom Weilandt und Baris Ekincier wohl auch Tarsis Bonga mehr. Mit Lars Holtkamp haben die Bochumer bereits einen Spieler, der aktuell keine Chance auf Einsätze hat, an den Bonner SC abgegeben.

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Die Niederlage gegen Utrecht, fasste Reis als „Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt“ zusammen. „Es ist natürlich sehr ärgerlich, wenn man die Generalprobe mit einer Niederlage beendet. Aber wir haben uns bewusst gute Gegner ausgesucht. Utrecht ist eine spielerisch starke Mannschaft, die am Ende auch verdient gewonnen hat. Wir haben es Utrecht aber auch oft zu einfach gemacht, vor unser Tor zu kommen. Wir haben das Zentrum nicht geschlossen bekommen.“

Nicht erst nach diesem letzten Testspiel wissen die Bochumer, woran sie arbeiten müssen. „Unsere Spielweise muss sich ändern“, sagte Reis. „Das wird sie auch in der kommenden Woche. Wir haben jetzt noch eine Woche Training vor dem ersten Pflichtspiel.“

In der Zeit können sich Spieler entsprechend anbieten. Möglich scheint, dass die Formation mit der Reis gegen Utrecht startete, auch die Startformation für das Wuppertal-Spiel sein könnte. Möglich ist aber ebenso, dass mit Löwen und Stafylidis zwei neue Akteure ins Team rücken.