Duisburg. Der VfL Bochum schlägt Borussia Dortmund beim Cup der Traditionen und reist ins Trainingslager. So geht es für beide Vereine weiter.
Am Sonntagabend trudelte der VfL Bochum in Gais ein, keine 4000 Menschen leben in dem kleinen Örtchen in Südtirol. Hier möchte der Aufsteiger das Gerüst für den Klassenerhalt meißeln und das Selbstbewusstsein weiter aufpumpen, das am Samstag durch einen Erfolg über den BVB bereits gestärkt wurde.
Mit 3:1 (0:0) besiegten die Bochumer den großen Nachbarn Borussia Dortmund. Kapitän Anthony Losilla durfte deshalb den etwas eigenwilligen „Cup der Traditionen“, auf dem ein Spieler aus einem kaputten Ball klettert, in die Luft halten. Ein Teil der 4100 Fans skandierte bereits „Die Nummer eins im Pott sind wir“.
Nach Sieg gegen den BVB: VfL Bochum will im Trainingslager an der Offensivarbeit tüfteln
Wobei das Turnier nur aus einem Spiel bestand, da der Gastgeber MSV Duisburg aufgrund von drei Coronafällen kurzfristig absagen musste. Zudem spielten die BVB-Profis nur in Hälfte eins, in der zweiten Halbzeit versuchte sich die schwarz-gelbe U23 aus der Dritten Liga gegen den VfL und kassierte alle drei Gegentore. Soma Novothny (66.), Silvere Ganvoula (69.), der zum Spieler des Tages gekürt wurde, und Herbert Bockhorn (78.) trafen. Dortmunds Marco Pasalic verkürzte (83.) nur noch.
„Die Zuschauer haben natürlich zwei unterschiedliche Hälften gesehen“, räumte Bochums Trainer Thomas Reis ein. Aber: „Drei Tore, Cup gewonnen. Jetzt wollen wir uns im Trainingslager weiter gut auf die Liga vorbereiten.“
Tom Weilandt, Baris Ekincier, Lars Holtkamp (sportlich „aussortiert“) und Eduard Löwen (Olympia) fehlen in Südtirol, die restliche Mannschaft soll nun vor allem an der Offensivarbeit tüfteln. In Italien stehen am Mittwoch gegen den FC Parma und am Samstag gegen den FC Turin Testspiele an. „Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, aber nach vorne müssen wir zulegen“, meinte Rechtsverteidiger Bockhorn, der einen Freistoß in den Winkel streichelte. Torhüter Manuel Riemann erklärte: „Wichtig ist, dass wir das, was wir uns erarbeitet haben, auf dem Platz umsetzen.“
Die Dortmunder hingegen machen sich erst am Freitag auf ins Trainingslager in die Schweiz. Weiterhin steht dem neuen Trainer Marco Rose nur ein kleiner Kreis zur Verfügung, der sich nach und nach auffüllt. Giovanni Reyna ist mittlerweile dazugestoßen. Ebenso Gregor Kobel. Und Erling Haaland.
BVB-Neuzugang Gregor Kobel erlebt gegen den VfL Bochum erstes Spiel
Neuzugang Gregor Kobel stülpte sich am Samstag gegen Bochum zum ersten Mal die Torwandhandschuhe für den BVB über. „Es war ein schönes Gefühl, in diesem Trikot auf dem Platz zu stehen“, berichtete der 23-Jährige. Kobel sei ein positiver Junge, der weiterhelfen werde, meinte Rose. Generell habe seine Mannschaft eine intensive Woche hinter sich. „Wir haben viel gegen den Ball gearbeitet“, erklärte der Trainer.
Leichte Kopfschmerzen dürfte dem 44-Jährigen der Blick auf die Defensive bereiten. Manuel Akanji und Mats Hummels urlauben noch, Hummels plagen zudem Knieprobleme. Nun blieb Namdi Collins (17) gegen Bochum im Rasen hängen, das Abwehrtalent musste ausgewechselt werden. „Er hat wohl eine leichtere Knieverletzung – eventuell bereitet die Kapsel am rechten Knie Probleme. Ich habe gerade noch mit dem Arzt telefoniert, er erwartet keine lange Ausfallzeit“, sagt Michael Zorc dieser Redaktion.
Personalprobleme? BVB-Sportdirektor Michael Zorc verteidigt die Defensive
Der BVB-Sportdirektor verteidigt zudem die Defensive im Kader. „Wir haben im Vergleich zur Rückrunde nicht einen Verteidiger weniger. Es kommen in Dan-Axel Zagadou und Soumaila Coulibaly noch zwei hinzu, wenn sie wieder genesen sind. Emre Can ist auch eine Option. Aber wir müssen natürlich schauen, wie es bei Mats aussieht“. erklärt Zorc. Möglich, dass Borussia Dortmund einen weiteren Verteidiger kauft.