Bochum. Manuel Riemann und Michael Esser haben erstmals gemeinsam beim VfL Bochum trainiert. Riemann erklärt, was er von Zuljs Abgang hält.

Manuel Riemann sah und hörte man die gute Laune immer wieder an beim Trainingsauftakt des VfL Bochum. Der Torwart, der im Saisonendspurt wegen einer Handverletzung fehlte, mischt wieder munter mit. Noch bestreitet er nicht das komplette Programm, fehlte bei den Abschluss-Spielen. Aber Anfang nächster Woche will er wieder „voll da sein. Meine Pause war ja noch drei, vier Wochen länger. Ich habe richtig Bock“, so der 32-Jährige.

Erstmals will er sich in der Bundesliga beweisen. Allerdings hat er neue Konkurrenz bekommen: Michael „Bruno“ Esser (33) absolvierte am Montag seine erste Einheit an der Castroper Straße nach sechs Jahren, als der Keeper aus Castrop-Rauxel zunächst nach Sturm Graz gewechselt war. Danach kam Riemann nach Bochum, und Esser war später für Darmstadt, Hoffenheim und – auch zuletzt – Hannover aktiv. Er bestritt unter anderem 63 Bundesliga- und 54 Zweitliga-Partien.

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Das sagt Trainer Reis zum Konkurrenzkampf im Tor

Trainer Thomas Reis deutete an, dass Riemann einen Vorsprung hat im Kampf um die Nummer eins – wenn er voll belastbar und in Vorjahresform ist. „Das Wichtigste ist erst einmal, dass Manu wieder komplett gesund wird“, sagte Reis auf die Frage nach dem Konkurrenzkampf im Tor. „Vom Gedanken her ist Manu unser Aufstiegstorwart. Wir wissen, was er leisten kann.“

Aber auch Esser sei ein „erfahrener Torwart, der seine Leistung gezeigt hat. Alles weitere werden die nächsten Wochen zeigen. Wichtig ist, dass wir im Tor gut besetzt sind.“ Wichtig sei ihm auch, dass die jungen Torhüter Paul Grave (20) und Tjark Ernst (18) von den beiden Routiniers viel lernen können und langfristig nicht blockiert würden, erklärte der Trainer.

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Wieder im Bochumer Tor: Michael Esser.
Wieder im Bochumer Tor: Michael Esser. © Ralf Ibing /firo Sportphoto

Dass das Saisonziel tabellarisch der Klassenerhalt ist, weiß auch Riemann. Und der 32-Jährige hat eine klare Vorstellung davon, wie das gelingen soll. „Die Bundesliga ist eine Riesen-Herausforderung, aber einfach ist nicht mein Ding. Wir haben eine richtig gute Truppe mit einem richtig guten Zusammenhalt in der Mannschaft. Das sind schonmal zwei von drei bis vier Baustellen, dass wir die Liga halten können.“

Manuel Riemann über den Wechsel von Robert Zulj

Und zwar auch ohne Robert Zulj, dessen Wechsel der Keeper bedauert („Das tut sehr weh“), wenngleich Wechsel im Fußball nun einmal dazugehörten, wie Riemann betont. Zulj war für ihn viel mehr als der 30-Scorerpunkte-Mann. „Er war viel wichtiger als Typ auf dem Platz. Er hat die drei, vier vorne gemanagt, ich habe die vier hinten gemanagt, und in der Mitte hatten wir unsere zwei Motoren, die eh immer von alleine laufen. Robbie und ich haben uns bombastisch verstanden, wir bleiben regelmäßig in Kontakt“, sagte Riemann. Jetzt müssten eben andere in die Bresche springen, einer allein könne ihn nicht ersetzen, „das müssen wir auf zwei, drei Spieler verteilen“, meint Riemann.

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Ohnehin werde sich der Spielstil wohl etwas ändern. „Man kann nicht in die Bundesliga gehen und 90 Minuten vorne drauf gehen wie in der 2. Liga. Aber wir können uns auch nicht 90 Minuten hinten reinstellen und hoffen, dass vorne der liebe Gott ein Tor schießt.“ Es werde, so Riemann, „auf eine gesunde Mischung ankommen“.