Bochum. Robert Zulj hatte Riesenanteile am Aufstieg des VfL Bochum. Mit in die Bundesliga aber geht der Mittelfeldspieler nicht - er wechselt nach Dubai.
Einige Spieler möglichst mit der Einnahme von Ablösesummen ziehen lassen, vier bis fünf Spieler möglichst ablösefrei dazu holen - die Kader-Planungen des VfL Bochum nach dem Aufstieg in die Bundesliga unterscheiden sich nicht von denen vor der gerade beendeten Saison. Dazu gehört auch, möglichst alle Leistungsträger zu halten. Um einen gibt es seit Mittwoch stärkere Gewissheit: Robert Zulj geht wohl zu Al-Nasr nach Dubai. Laut Kicker steht er Wechsel kurz bevor und soll möglicherweise schon heute verkündet werden.
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Über die Gründe kann zunächst nur spekuliert werden, aber sie dürften vor allem finanzieller Natur sein: Nach Sky-Infos würde sich sein Netto-Gehalt im arabischen Emirat verdoppeln. Der Vertrag von Zulj beim VfL läuft noch bis 2023. Darin aber ist auch eine Ausstiegsklausel über 350.000 Euro enthalten. Sportlich wären die Perspektiven des Österreichers beim VfL auch kommende Saison gut: Zulj spielte eine starke Aufstiegssaison, in 31 Spielen traf er 15 Mal, dazu kamen 15 Vorlagen. Zulj war der Regisseur des Bochumer Spiels, er trieb die Mannschaft an und erzielte selbst wichtige Tore. So einen würde Trainer Thomas Reis auch in der neuen Liga wohl kaum auf die Bank setzen.
Schiendzielorz für Stellungnahme nicht zu erreichen
Fest steht nun: Schindzielorz und Trainer Thomas Reis müssen ihre Prioritätenliste nun noch einmal ändern. Zurzeit steht ein schneller, im besten Fall auch torgefährlicher defensiver Mittelfeldspieler ganz oben auf der Liste.
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Dazu muss er möglichst ablösefrei sein. Mit 350.000 Euro aus einem möglichen Zulj-Verkauf kämen die Bochumer auf dem Transfermarkt bei nicht ablösefreien Akteuren wohl auch nicht so weit.
Kaenzig: „Wir müssen kreativer als andere sein“
Ausgebildet wurde Robert Zulj in der Fußballakademie Linz in Österreich. Von RB Salzburg wechselte er 2014 zur Spvgg. Greuther Fürth in die 2. Bundesliga. 2017 ging es zur TSG Hoffenheim in die Bundesliga. Bei der TSG brachte er es auf fünf Bundesliga-Spiele.
Eine Leihe zu Union Berlin verlief in der 2. Liga für ihn auch nicht komplett zufriedenstellend. Im Januar 2020 wechselte er dann zum VfL Bochum.
VfL Bochum: Jung soll ein Kandidat sein
Daran ändert auch nichts die Aussage von Ilja Kaenzig, dem Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum. „Was Geschlossenheit bewirken kann, das hat man jetzt bei Arminia Bielefeld gesehen“, hatte er kurz nach dem Aufstieg gesagt. „Ablösesummen zahlen können wir nicht, wir müssen halt kreativer sein und schneller sein als andere. Diese Strategie hat mein Kollege Sebastian Schindzielorz perfekt umgesetzt.“
Ein Kandidat für die Defensive des VfL Bochum soll zum Beispiel Anthony Jung sein. Der Innenverteidiger, der mit Bröndby IF die dänische Meisterschaft gewann, wäre ablösefrei zu haben. Sein Vertrag bei Bröndby läuft aus.