Bochum. Da gibt es wenig zu diskutieren. Der VfL Bochum hat sich erneut wie ein Spitzenreiter präsentiert. Abgeklärt und effektiv. Die Noten zum Spiel.
So und so oft kommt in dieser Saison gefühlt nur der VfL Bochum zurück. Aus einem unverdienten 0:1-Rückstand machte das Team gegen Jahn Regensburg einen 5:1-Sieg. Da gab es hinterher wenig Anlass zur Kritik. Die Noten zum Spiel
Patrick Drewes: In seinem zweiten Spiel in der Startelf hatte der Riemann-Vertreter wenig zu tun. Beim Gegentor war er ohne Chance, ansonsten strahlte er Ruhe und Sicherheit aus und musste dann noch genau zwei Schüsse halten. Das machte er ohne Probleme. Wurde – wie sonst Riemann - immer wieder als Anspielstation gesucht. Note: 3
Herbert Bockhorn: Diesmal durfte er mal wieder den verletzten Cristian Gamboa vertreten. Machte das, als würde er das bereits die gesamte Saison tun. Fand auch Zeit, um das Spiel nach vorne anzuschieben. VfL-Trainer Reis kann ihn inzwischen scheinbar bedenkenlos auf jeder Außenposition einsetzen, defensiv und offensiv. Holte dann auch noch mit einem schönen Eins-gegen-Eins den Elfmeter heraus, den Silvere Ganvoula zum 5:1 verwandelte. Note: 2
Armel Bella-Kotchap: Seinen Job als Innenverteidiger erledigte er die meiste Zeit gewohnt umsichtig. Beim Gegentor war er allerdings zu weit weg von seinem Gegenspieler. Versuchte den Spielaufbau immer mal wieder mit gechipten Pässen. Das klappte selten – aber immer mal wieder. Als junger Spieler muss man ja noch Steigerungspotenzial haben. Note: 3
Maxim Leitsch: Im Vergleich zu Armel Bella-Kotchap war Leitsch stets der unauffälligere Akteur. Eben auch, weil er nahezu keinen Fehler macht. Steht richtig, läuft richtig, spielt die richtigen Pässe. Das zeichnet sein Spiel schon die gesamte Saison aus. Er ist wie ein guter Impfstoff: unauffällig, aber enorm wirksam. Note: 2
Danilo Soares: Ist längst wieder der alte. In der Defensive sicher, in der Offensive mit guten Ideen. Die Zeit, in der Trainer Reis auf ihn verzichtete, scheint endgültig vorbei. In dieser Form ist Soares links hinten gesetzt und bleibt es auch in den verbliebenen zwei Spielen. Note: 2,5
Anthony Losilla: Tor-Vorbereiter, Gelbe-Karte-Abholer, Laufwunder. Der Kapitän wird gegen den 1. FC Nürnberg in der nächsten Woche fehlen. Losilla sah die bereits zehnte Gelbe Karte. Davor und danach aber machte er mit Robert Tesche die Mitte dicht und schob das Offensivspiel der Bochumer immer wieder an. Bereitete das 4:1 durch Robert Zulj mit großem Einsatz vor. Durfte durchspielen, ist ja im nächsten Spiel gesperrt. Note: 2,5
Robert Tesche: Torschütze, Eigentor-Vorbereiter, Ballschlepper, Ballabfänger. Tesche arbeitet weiter daran, noch zum VfL-Spieler der Saison zu werden. In der vergangenen vier Spielen hat er fünf Tore erzielt. Damit hat er die Bochumer auf seinen Schultern durch die Spiele getragen. Wurde nach dem 3:1 ausgewechselt, weil er sich sonst vielleicht die fünfte Gelbe Karte der Saison abgeholt hätte. Das will beim VfL gerade keiner riskieren. Wie war das noch mal mit guten oder schlechten, jungen oder alten Spielern? Note: 1,5
Robert Zulj: Mit kurzer Verzögerung durfte er dann noch sein Tor bejubeln. Er traf zum 4:1. Da war das Spiel längst entschieden. Nutzte die Freiheiten, die ihm die Regensburger ließen, gerne aus. Spielte viele Robert-Zulj-Pässe, bereitete das 3:1 vor, suchte immer wieder den Doppelpass und bleibt einer der Spieler beim VfL und in der Liga, die nur schwer vom Ball zu trennen sind. Die Verbindung Zulj und „einer der besten offensiven Mittelfeldspieler der 2. Liga“ ist gar nicht mehr auseinander zu bringen. Note: 2
Tarsis Bonga: In seinem ersten Saisonspiel von Beginn an zeigte er, dass er richtig schnell und trickreich unterwegs sein kann. Bei Temperaturen um die 30 Grad war ihm allerdings auch schnell anzusehen, dass es sein erstes Saisonspiel von Beginn an war. Spiele sind durch Training nicht zu ersetzen. Deutete aber an, dass er eine Alternative für die Außenbahn sein könnte. Note: 3,5
Gerrit Holtmann: Auch für die Regensburger war er oft wieder zu schnell. Hat zu seinem Tempo, das er ja immer hat, im Verlauf der Saison eine weitere Qualität dazu bekommen: Er behält vor dem Tor die Ruhe und trifft. Diesmal schob er Regensburgs Torwart Alexander Meyer den Ball zum vorentscheidenden 3.1 durch die Beine. Note: 2
Simon Zoller: Gegen Darmstadt verließ er das Spielfeld mit einem Kopfverband. Gegen Regensburg hatte er nach einer Stunde Spielzeit dann einen Verband um den Oberschenkel. Spielte trotzdem durch und war auch damit wieder ein Vorbild an Einsatzfreude. Kein anderer Spieler der 2. Liga läuft offenbar so gerne und so oft den gegnerischen Torwart und die gegnerische Abwehrreihe an. Erzielte kein Tor, das schmälerte seine Leistung aber kaum. Note: 2,5
Eingewechselt wurden noch Silvere Ganvoula, Thomas Eisfeld, Milos Pantovic, Saulo Decarli und Erhan Masovic – alle ohne Note.