Bochum. Der VfL Bochum bleibt an der Zweitliga-Spitze. Das 0:2 gegen den HSV war eine deutliche Warnung. Fehler werden sofort bestraft. Ein Kommentar
Der Schrei von Simon Terodde musste selbst auf der Castroper Straße gut zu hören gewesen sein. Zwanzigmal hat der Ex-Bochumer für den Hamburger SV getroffen, diesmal ging er leer aus. Die Sieglos-Serie war trotzdem gerissen, das „Sechs-Punkte-Spiel“ zugunsten des Aufstiegsfavoriten ausgefallen. So hört sich Erlösung an.
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Am Ende dieser Saison könnte diese Szene noch einmal gezeigt werden, sollte der HSV auch dank des Sieges über den VfL Bochum aufsteigen. Dass der VfL sich das Best-of dann nicht nur als Zuschauer anguckt, sondern ein Teil dessen ist, kann der Klub immer noch selbst bestimmen.
Niederlage als Alarmzeichen
Der VfL führt die Tabellenspitze an – natürlich. Dennoch war die Pleite gegen den HSV wie Teroddes Siegschrei ein unüberhörbares Alarmzeichen. Stets haben Trainer Thomas Reis und Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz vor dem langen, weiten Weg gewarnt. Während alle vom Aufstieg sprechen, umschiffen sie das Thema beharrlich. Bei der Pressekonferenz vor dem Top-Spiel sprachen sie das Wort nicht einmal aus.
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Das Spiel gegen Greuther Fürth konnte als Fingerzeig gewertet werden, dass sich der VfL nicht kleinmachen muss im Aufstiegskampf. Ebenso ist das HSV-Spiel ein Alarmzeichen dafür, dass im Aufstiegsrennen Nachlassen verboten ist. Der VfL hat gewiss eine kämpferisch ansprechende Leistung gezeigt, seine Qualitäten aber auch vor der Roten Karten gegen Danny Blum nicht demonstriert. Etwas fehlte an diesem Tag.
Blums Rote Karte war ein kompletter Aussetzer ohne Not
Die Hinausstellung von Blum war eigentlich nur der Beleg dafür. Ein kompletter Aussetzer ohne Not, der in einem Spitzenspiel zwangsläufig Folgen nach sich zieht. Fußball kann ein erbarmungsloser Sport sein. Nicht selten entscheiden einzelne Fehler über ein ganzes Spiel. Ein Tabellenführer darf sich naturgemäß die wenigsten erlauben.
Die kommenden zwei Spiele werden sehr genau Auskunft über den weiteren Weg geben. In Düsseldorf wird der VfL zeigen müssen, dass die Niederlage nicht am Selbstbewusstsein des Spitzenreiters kratzt. Eine Woche später hat der VfL die Chance, den nächsten Verfolger zu distanzieren. Noch ist nichts passiert.