Bochum. Spitzenreiter VfL Bochum spielt beim Dritten Greuther Fürth. Für Fürths Trainer Leitl gehen die Bochumer als Favorit in das Topspiel.

Thomas Reis und Stefan Leitl sind sich auch diesmal einig. Der Trainer des VfL Bochum und der Trainer der Spvgg. Greuther Fürth ordnen den Vergleich den beiden Teams diesmal als Topspiel ein. Was bleibt ihnen auch übrig? Der Erste der 2. Bundesliga spielt beim Dritten der 2. Bundesliga. Eine Entscheidung im Rennen um den Aufstieg aber werde an diesem Samstag nicht fallen. „Es ist kein Endspiel“, sagt Leitl, „sondern der 24. Spieltag.“ Vor dem ersten Aufeinandertreffen, das war am siebten Spieltag, hörten sich die beiden Trainer ebenso ähnlich an.

Das sei noch kein Topspiel, hatten Leitl und Reis seinerzeit klar formuliert. Da waren die Bochumer auf Platz zwei, hatten, ebenso wie jetzt, zwei Punkte Vorsprung auf Fürth, das auf Platz fünf lag.

Der erste Vergleich war kein Topspiel

Das Spiel, der erste Vergleich der beiden Team in dieser Saison, bestätigte dass es kein Topspiel war. Zu einem Topspiel gehören immer zwei Teams. Die Bochumer aber hatten an jedem 7. November des vergangenen Jahres ihren vielleicht schwächsten Tag der Saison. Zur Halbzeit lagen sie mit 0:2 zurück. Fürth hatte alles im Griff. Nach dem Wechsel wurde es für die Bochumer kaum besser.

Robert Zulj, den Reis für das Spiel seinerzeit „aus sportlichen Gründen“ aus dem Kader gestrichen hatte, sagte dazu bei der Spieltagspressekonferenz: „Das Hinspiel haben wir verdient verloren. Ich habe mir das von zu Hause anschauen müssen.“ Der räumliche Abstand half ihm allerdings dabei, wichtige Schlüsse zu ziehen. Die wiederum halfen dem Team nach dem Fürth-Spiel, um deutlich besser zu spielen.

Die Wahl fällt zwischen Ganvoula oder Novothny

Nach dem Fürth-Spiel ging es zunächst gegen Hamburg. Die Formation, die Reis in dem Spiel aufbot, vor allem aber die Art und Weise, wie das Team spielte, stellte sich als gewinnbringend heraus. Bochum gewann mit 3:1. Zulj: „Wir haben die Gegner nach dem Fürth-Spiel deutlich höher und intensiver angelaufen.“ Dabei sei es dann auch egal, wer da vorne die erste Anlaufstation sei. Das sagte Zulj, weil klar ist, dass Simon Zoller gegen Fürth fehlen wird.

Für ihn wird Silvere Ganvoula die Fürther als Erster unter Druck setzen. Oder Soma Novothny wird das tun. Zwischen diesen beiden wird sich Reis entscheiden. Ansonsten kann Reis die Besetzung aufbieten, die zuletzt überzeugte. Leitl kann das wohl eher nicht.

Mavraj könnte eine Option werden

Fehlen wird Innenverteidiger Maxi Bauer. Er ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Ein Kandidat für die Innenverteidigung wäre Mergim Mavraj. Der aber hat Probleme mit dem Oberschenkel. Immerhin hat er am Dienstag und Mittwoch mit der Mannschaft trainiert. „Wenn er auch heute wieder positives Feedback gibt“, sagte Leitl am Donnerstag, „dann wird er definitiv im Kader stehen." Möglich wäre stattdessen auch, dass Anton Stach aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung rückt.

Definitiv ausfallen werden Innenverteidiger Paul Jaeckel nach seiner Oberschenkelverletzung und der offensive Mittelfeldspieler Julian Green nach seiner Covid-19-Erkrankung. „Beide werden in den nächsten Tagen individuell trainieren und die Belastung langsam steigern“, sagte Leitl.

Leitl: "Bochum will unbedingt hoch"

Unabhängig davon liege der Druck aber ohnehin nicht auf seinem Team sagte Leitl. "Wir haben überhaupt keinen Druck, der liegt auf Bochumer Seite, die wollen unbedingt hoch. Unser Ziel ist, 50 Punkte zu holen." Die wären allerdings mit zwei Siegen schon erreicht. Dass Leitl und sein Team nach dem Erreichen dieser Marke die Saison austrudeln lassen, ist allerdings kaum zu erwarten.

Schon vor dem Hinspiel aber fuhr Leitl gut damit, die Bochumer als Favoriten darzustellen. „Ich erwarte keine defensive Bochumer Mannschaft, weil es nicht in ihrem Naturell liegt. Sie verfügen über viel individuelle Qualität und Erfahrung, sind aktuell sehr konstant in ihren Leistungen, haben eine gute Balance und werden versuchen, ihr Spiel durchzubringen."

Schöne Rückfahrt mit drei Punkten im Gepäck

Das ist in der Tat das Ziel der Bochumer. Bei Reis hörte sich das zwar etwas an, er meinte aber wohl das Gleiche als er sagte: „Es kann jeder versuchen, uns den Platz an der Tabellenspitze wegzunehmen. Unser Ziel ist eine schöne Rückfahrt im Bus.“ Und die wird natürlich erst so richtig nett mit drei Punkten im Gepäck.