Bochum. Saulo Decarli und Danny Blum rücken beim Spiel des VfL Bochum gegen Würzburg in die Startelf. Blum will den Gästen keine Chance lassen.

Mehr als 500 Spiele als Profi haben Thomas Reis und Sebastian Schindzielorz bestritten. Hinzu kommen die Erfahrungen im Trainer- und im Managementbereich. Diese Situation aber, betonen der Trainer und der Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, haben sie noch nie erlebt: Dass zwölf Spieltage vor Schluss die ersten vier Teams die gleiche Punktzahl haben, 42 nämlich.

„Es ist enorm eng und spannend. Wir sind froh, dass wir dabei sind“, sagt Schindzielorz und hat im Aufstiegskampf auch die zwei, drei Teams dahinter auf der Rechnung, also den Karlsruher SC, Fortuna Düsseldorf, vielleicht Hannover 96.

Am Folgespieltag kommt es zu zwei direkten Duellen

Bevor es am folgenden Spieltag zu den direkten Duellen zwischen Fürth und Bochum sowie dem HSV und Kiel kommt, könnte das Spitzenquartett am 23. Spieltag theoretisch noch gemeinsam marschieren. Bochum spielt gegen Würzburg, Kiel gegen Aue, Fürth in Hannover (alle Samstag, 13 Uhr) und der HSV im Stadtduell bei St. Pauli (Mo., 20.30 Uhr).

Für den VfL gilt es zunächst, die Hausaufgaben zu erledigen. Und dass diese gegen Schlusslicht Würzburger Kickers schwerer zu lösen sein dürften als es der Tabellenstand aussagt, ist hinlänglich erörtert worden. Weil Würzburg, wie Reis es noch einmal zusammenfasste, aktuell befreit aufspielen kann gegen die Topteams, weil sich Würzburg im Winter gut verstärkt hat, weil Würzburg gegen vier andere Spitzenmannschaften zuletzt gewonnen oder nur unglücklich verloren hat.

Trainer Reis lobt Verteidiger Decarli für seinen Trainingseinsatz

Dabei wird Reis seine Startelf zumindest auf zwei Positionen ändern. Gar kein Geheimnis machte er daraus, wer den gesperrten und obendrein angeschlagenen Maxim Leitsch, der in der nächsten Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren soll, ersetzen wird. „Saulo Decarli wird spielen. Er hat im Training unheimlich Gas gegeben“, so Reis. Der Schweizer steht nach langer Verletzungspause und einem Pokalspieleinsatz in Leipzig also vor seinem Comeback in der 2. Liga nach einem Jahr ohne Zweitliga-Einsatz.

Zudem ist mit Danny Blum auf dem Flügel für Herbert Bockhorn zu rechnen. Bockhorn hat zwar am Freitag erstmals wieder mittrainiert, das reicht aber noch nicht für den Kader. „Die Tendenz geht dahin, dass Blum von Anfang an spielt“, so Reis.

Danny Blum: "Würzburg kann uns auch alle elf in Manndeckung nehmne"

In Aue gab der 30-Jährige sein Comeback für 20 Minuten. Blum ist bereit: „Wir wissen, wie eng die Liga ist, das Hinspiel war schon ein sehr hartes Stück Arbeit. Wir wollen aber versuchen, dass Würzburg in Bochum keine Chance hat. Dafür werden wir alles investieren“, sagt der Linksfuß.

Sollte auch Würzburg, wie zuletzt Aue, VfL-Spielmacher Robert Zulj in Manndeckung nehmen, „werden wir eine Antwort darauf haben“, folgt Blum seinem Trainer Reis, der „Lösungen parat“ haben will für diesen Fall. Blum sagt: „Würzburg kann uns auch alle elf in Manndeckung nehmen. Auch darauf werden wir diesmal eine Antwort haben. Wir spielen zuhause und wollen die drei Punkte holen.“

Teams und Fakten: Vier VfL-Spielern droht eine Sperre

Beim VfL Bochum fallen für das Spiel gegen Würzburg die verletzten Vasileios Lampropulos und Tom Weilandt sowie der gesperrte Maxim Leitsch aus. In den Kader rücken Soma Novothny und Verteidiger Verthomel Boboy aus der U19. Den Kickers fehlen die verletzten Ewerton, Giefer, Hansen und der Ex-Bochumer Hemmerich.

Vier Spieler des VfL wären nach der nächsten Gelben Karte für ein Spiel gesperrt: Danny Blum, Danilo Soares, Robert Zulj (alle bisher vier) und Cristian Gamboa (9).

So könnten sie spielen:

VfL Bochum: Riemann – Gamboa, Decarli, Bella Kotchap, Soares – Losilla, Tesche – Blum, Zulj, Holtmann – Zoller. Reserve: Drewes, Boboy, Masovic, Chibsah, Pantovic, Eisfeld, Ganvoula, Bonga, Novothny

Würzburg: Bonmann, Feltscher, Douglas, Strohdiek, Feic – Hägele, Sntheimer, Hasek – Lotric – Munsy, Pieringer