Bochum. Der VfL Bochum verliert gegen den Karlsruher SC mit 1:2, ist aber weiterhin Zweiter. Belastung und Druck bleiben hoch – in der Liga und im Pokal.

Es hätte mal wieder gepasst in diese sagenhafte Geschichte, die der VfL Bochum seit einiger Zeit schreibt. Es läuft die letzte Minute der Nachspielzeit: Die Niederlage vor den Augen, bekommt Silvere Ganvoula freistehend den Ball. Der 24 Jahre alte Stürmer, der in dieser Saison nur noch als Joker fungiert und an dem es Interesse aus China geben soll, hat das 2:2 auf dem Fuß, Ganvoula kann auch so seinen Beitrag zum Mannschaftserfolg leisten.

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Aber Marius Gersbeck, Torwart des Karlsruher SC, pariert aus nächster Nähe. Das Pendel, es schlägt diesmal nicht für den VfL Bochum aus. Der vermeintliche Lucky Punch war nur ein Punch, das Spiel statt eines Unentschiedens am Ende noch eine Niederlage. Aber: Trotz des 1:2 (0:1) am Sonntag gegen den starken Tabellensechsten bleibt der VfL Bochum Tabellenzweiter. Ein Dämpfer im Aufstiegsrennen, aber kein schwerer.

VfL Bochum: Trainer Reis: Wird die Mannschaft nicht umwerfen

„Wir spielen eine gute Runde, wir werden weiter eine gute Runde spielen“, sagte Trainer Thomas Reis. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Niederlage die Mannschaft nicht umwerfen wird.“ Die große Analyse muss ohnehin warten. Schon am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) steht das Achtelfinale im DFB-Pokal bei Bundesligist RB Leipzig an, am Samstag das Auswärtsspiel in der Liga beim VfL Osnabrück.

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Der VfL hatte sich zuletzt regelrecht in einen Rausch gespielt und damit den Wunsch nach dem Aufstieg befeuert. Auch anderen Mannschaften ist die Entwicklung nicht entgangen. „Bochum steht zurecht da oben“, sagte KSC-Innenverteidiger Robin Bormuth, der den VfL als einen Aufstiegskandidaten bezeichnet. Der Ex-Düsseldorfer hatte sich dementsprechend auf eine schwere Aufgabe eingestellt, sorgte aber selbst dafür, dass sich das Blatt wendete. Nach einer Ecke setzte sich Bormuth durch und drückte den Ball ins Tor (14.).

Bochum, zu diesem Zeitpunkt seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen, brauchte lange, um sich zu erholen. Obwohl der KSC den Gastgebern viele Räume gab und selbst auf seine Offensive setzte – wie beim Pfostenschuss von Marc Lorenz (23.). „Für die Zuschauer war das sicher interessant“, sagte Reis. Für ihn nicht. Ob er laut wurde in der Pause, bleibt sein Geheimnis, aber in der 55. Minute wehrte Gerbeck einen Schuss von Robert Zulj ab, den zweiten Versuch nutzte Kapitän Anthony Losilla für den Ausgleich. Dass es dabei jedoch nicht blieb, lag an einer weiteren Ecke und an KSC-Kapitän Jerome Gondorf, der sie zu nutzen wusste (84.).

VfL Bochum: Terminhatz geht weiter

„Diese Niederlage ist schwer zu akzeptieren“, sagte Losilla nach seinem ersten Saisontor. „Ich glaube, sie waren nur durch Standards gefährlich.“ Auch Trainer Reis ärgerte sich, dass „wir durch zwei Standardsituationen das Spiel aus der Hand gegeben haben“.

Ein Indiz für fehlende Frische? Das Spiel war das dritte in sieben Tagen, die Terminhatz geht weiter. Doch von dieser „Ausrede“ wollen weder Reis noch Losilla etwas hören. „Natürlich ist das anstrengend, aber man hat ja gesehen, dass wir die Kraft hatten, das Spiel zu gewinnen“, sagte Losilla. Der Aufstieg ist auch eine Frage der Kraft.