Sandhausen. Der VfL Bochum steht nach der Hinrunde auf einem Aufstiegsplatz. Mit der ersten Halbzeit beim 1:1 in Sandhausen war der VfL aber nicht zufrieden.

Thomas Eisfeld benötigt keine lange Anlaufzeit. Gegen Heidenheim und Regensburg traf er mit dem ersten Ballkontakt per Freistoß. Beim 1:1 seines VfL Bochum in Sandhausen war Eisfeld gerade auf dem Platz, als er sich den Ball im Halbfeld zurechtlegte. Freistoß. Flanke. Kopfball Robert Zulj – der Ausgleich in Minute 84. Eine besondere Bilanz für den Mittelfeldmann, der sich mit der Joker-Rolle zufrieden geben muss zurzeit.

Auch interessant

„Ich würde schon gerne länger spielen“, sagte Eisfeld hinterher. „Aber ich gebe mein Bestes, versuche mich im Training weiter anzubieten. Wenn ich dann reinkomme und mich durch Standardtore oder einen Assist belohnen kann, ist das natürlich schön für mich. Ich werde weiter dran bleiben.“

VfL Bochum nach 1:1 in Sandhausen selbstkritisch

Bochum schließt die Hinrunde damit als Tabellenzweiter ab. Trainer und Spieler des VfL zeigten sich mit der ersten Halbzeit in Sandhausen aber selbstkritisch. „Insgesamt können wir nicht zufrieden sein“, meinte Eisfeld. „In der ersten Halbzeit haben wir uns ein bisschen den Schneid abkaufen lassen, sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen, hatten keine Tiefe. In der zweiten Halbzeit waren wir drückend überlegen, hatten aber auch nur eine Chance durch Robert Zulj. Insgesamt müssen wir heute mit dem Punkt leben. Mehr war aufgrund der ersten Halbzeit auch nicht drin.“

Auch interessant

So sah es auch Trainer Thomas Reis. „Es gibt Spiele, nach denen man mit einem Punkt leben muss“, meinte Reis. „Wir haben in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel abgeliefert. Die Laufbereitschaft hat mir nicht 100prozentig zugesagt, wir hatten zu viele technische Fehler, zu einfache Ballverluste, hatten wenige Läufe in die Tiefe. Wir gehen mit einer Standardsituation dann in Rückstand. Wir haben in der zweiten Halbzeit etwas umgestellt, was den Aufbau anbelangt. Da hat Sandhausen größere Probleme bekommen, wir konnten uns dann besser durchkombinieren, was auf dem Platz auch nicht immer einfach war. Das soll aber keine Ausrede sein. Die Mannschaft hat dann nur noch in einer Hälfte gespielt und versucht, das Spiel komplett auf unsere Seite zu ziehen. Die Flanken waren zwar nicht so, wie wir uns das vorstellen, das ist ein Kritikpunkt. Mit der Art und Weise der zweiten Halbzeit bin ich aber absolut einverstanden.“

VfL-Torschütze Zulj: "Kampfspiel auf schwierigem Platz"

Auch Robert Zulj, der mit seinem neunten Saisontreffer nun bester VfL-Schütze der Saison ist, fand ähnliche Worte. „Es war ein Kampfspiel auf schwierigem Platz. Es gab viele Zweikämpfe, viele lange Bälle, viele strittige Situationen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt, wir hatten zu wenig Tiefgang, kaum Abschlüsse. In der zweiten Halbzeit wollten wir einiges besser machen, spielerisch mehr bringen, besser im eins gegen eins sein. Da hat mir das Gesicht unserer Mannschaft gefallen.“

Auch interessant

Robert Tesche, der Matchwinner vom letzten Heimspiel gegen Nürnberg, sprach von einem „harten Stück Arbeit“. In der ersten Halbzeit „waren wir zu statisch, hatten kein Tempo drin“, so der Mittelfeld-Routinier. „In der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Reaktion gezeigt, sind viel aggressiver aus der Kabine gekommen, haben mehr Druck ausüben können. Der eine Punkt kann noch wichtig sein.“

Das betonte auch Anthony Losilla: „Wir sind nach einem Rückstand zurückgekommen, das war wichtig“, sagte der Kapitän. „Wir können nicht alle Spiele gewinnen, auch wenn heute viel mehr drin war. Am Ende ist es ein wichtiger Punkt, den wir mitnehmen.“ Das Spiel sei „sehr kompliziert“ gewesen, „wie immer gegen eine Mannschaft, die gar nicht Fußball spielen will. Es war ein harter Kampf auf einem schwierigen Platz. Trotzdem war es in der ersten Halbzeit viel zu wenig von uns. Wir hatten zu wenig Bewegung, um hier etwas zu holen“, meinte Losilla. „Jetzt blicken wir auf das Spiel in St. Pauli.“ Am Donnerstag spielt der VfL beim Tabellensechzehnten, der im Aufwind ist. Nach dem 3:2 in Hannover gewann St. Pauli mit 2:0 gegen Regensburg und ist nun seit vier Partien ungeschlagen.​