Bochum. Drei Spiele in Reihe hat der VfL Bochum zuletzt in der 2. Bundesliga gewonnen. Das liegt auch daran, weil alle Stammkräfte fit sind.

Die Trainer der 2. Bundesliga haben es derzeit leicht, wenn es gegen den VfL Bochum geht. Zumindest bei der zu erwartenden Aufstellung des VfL. Da gibt es momentan kaum bis keine Veränderungen. VfL-Trainer Thomas Reis hat eine Stammformation gefunden. Die spielt allerdings sehr erfolgreich. Das wiederum macht es für die Trainer der 2. Bundesliga derzeit schwer, wenn es gegen den VfL Bochum geht.

Zuletzt gab es nur einen Wechsel. Für den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten Cristian Gamboa rückte Herbert Bockhorn auf die Stelle des Außenverteidigers. Ansonsten vertraute Reis den Spielern, die zuletzt dreimal in Reihe in der Liga und dazu im DFB-Pokal gewannen.

Lampropoulos und Novothny fallen aus

Das funktioniert auch deshalb so gut, weil die Leistungsträger bisher von Verletzungen verschont geblieben sind. Aktuell verletzt oder angeschlagen sind neben dem Langzeitverletzten Vasileios Lampropoulos nur Soma Novothny und Silvere Ganvoula.

„Silvere Ganvoula hat individuell trainiert“, sagte Reis nach dem Vormittagstraining am Mittwoch. „Er hat sich gegen Regensburg leicht am Knie verletzt, als er in einer Szene auf den Ball getreten ist.“ Er wird aber für das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg nicht ausfallen. Anders sieht es bei Soma Novothny und Vasileios Lampropoulos aus. „Novothny kann aber wohl spätestens nächste Woche wieder mit der Mannschaft trainieren“, sagte Reis. „Bei Lampropulos wird es wohl noch länger dauern.“

Die Doppel funktionieren gut

Aufgrund der jüngsten Ergebnisse hat Reis keinen Grund, um seine Startformation zu verändern. Gleichwohl versucht er die Spannung und den Konkurrenzkampf im Team hoch zu halten. Einerseits gibt er Gamboa gegen Nürnberg bereits eine Einsatzgarantie, weil der bis zu seiner Sperre mit guten und sehr guten Leistungen überzeugte.

Andererseits lobt er auch Bockhorn und deutet an, dass er sich durchaus vorstellen könnte, ihn auch gegen Nürnberg von Beginn an zu bringen. Folgt Reis aber seiner bisherigen Handlungsweise, wird Bockhorn wieder zunächst auf der Bank sitzen. Dafür funktionieren die Doppel auf den verschiedenen Positionen derzeit auch zu gut.

Tesche und Losilla harmonieren

Die beiden jungen Innenverteidiger Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch liefern stabil ab, ebenso die Außenverteidiger Gamboa und Danilo Soares. Auf den Außenbahnen überzeugen Gerrit Holtmann und Danny Blum.

Sie machen es dem Gegner auch dadurch schwer, dass sie immer mal wieder im Spiel die Seiten wechseln. „Es gibt von mir keine Vorgabe, wann und wie oft sie die Seiten wechseln“, sagte Reis. „Das ist abhängig von den verschiedenen Spielsituationen. Beide Spieler sollen flexibel sein. Sie sind beide Linksfuß und nur einer kann über die linke Seite anfangen. Das hat Vor- und Nachteile.“

Keine Testspiele möglich

Nur Vorteile – weil Erfolg – scheint derzeit beim VfL die Besetzung des defensiven Mittelfeldes zu bringen. Dort harmonieren Robert Tesche und Anthony Losilla. Die in der vergangenen Saison bei diesen diskutierten Themen „fehlende Schnelligkeit“ und „fehlende Torgefahr“ sind derzeit keine.

„Robert Tesche und Anthony Losilla machen es aktuell sehr gut und eben sehr viel mit ihrer Erfahrung“, sagte Reis. „Schön, dass sie ihren zweiten Frühling erleben. Dadurch kommen andere Mittelfeldspielern aktuell nicht auf so viel Einsatzzeit. Aber wir haben noch viele Spiele, die Saison ist lang. Manchmal geht es sehr schnell und ein Spieler, der lange nicht gespielt hat, ist plötzlich deutlich mehr gefordert.“

Für diese Spieler bleibt nur das Training, um sich weiter und immer wieder anzubieten. Bei einigen Akteuren sei es etwas schwieriger sie mit in den Spieltagskader zunehmen, sagte Reis. „Nicht, weil sie schlecht trainiert hätten oder ich ihnen nichts zutrauen würde. Aber ich kann halt nicht fünf Stürmer mit in den Kader nehmen, ebenso wenig vier Innenverteidiger.“

Den Spielern, die nicht oder nur wenig spielen, würde es helfen, wenn die Bochumer Testspiele absolvieren könnten. „Das geht aber aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht“, sagte Reis. „Um das auszugleichen, machen wir im Training häufiger große Spielformen und versuchen immer auch Elf gegen Elf zu spielen.“