Bochum. Der VfL Bochum liegt auf Platz 2 in der 2. Liga. Großen Anteil daran haben die Einwechselspieler. In Regensburg brachten sie den Sieg.
Die Momente der ausgelassen Freude gehören beim VfL Bochum derzeit fest zu den Spielen dazu. Als der gerade erst eingewechselte Thomas Eisfeld beim Spiel in Regensburg in der Nachspielzeit zum 2:0-Endstand traf, sprang zuerst Simon Zoller, Torschütze des 1:0, Trainer Thomas Reis in die Arme. Dann umarmten beide zusammen Co-Trainer Markus Gellhaus. Sie bildeten ein hüpfendes Trio, das damit den Sieg in Regensburg und den damit verbundenen Sprung des VfL auf Platz zwei in der 2. Bundesliga feierte. Die Bochumer stabilisieren sich gerade auf einem sehr hohen Niveau.
29 Punkte hat Reis bereits nach dem 15. Spieltag mit seinem Team gesammelt. Die Mannschaft habe Selbstbewusstsein, glaube an sich. So soll es möglichst weitergehen. „Ich will“, sagte Reis, „dass sie weiter die Gier behält, erfolgreich zu sein. Ich habe derzeit das Gefühl, dass die Jungs alles dafür tun, dass sie gewinnen. Die Mannschaft setzt vieles davon um, was wir uns im Training erarbeiten. Wir versuchen uns weiter zu verbessern.“
Besetzung des Strafraums passt nicht
Der Sieg in Regensburg und dann auch noch zu Null sei wichtig gewesen. „Aber auch nach so einem Spiel schauen wir natürlich, was wir besser machen können. Es war kein einfaches Spiel. In der ersten Hälfte sind wir nicht wie erhofft zu Abschlüssen gekommen. Die Besetzung des Strafraums hat nicht immer gepasst. Wenn wir außen durchgebrochen sind, waren teilweise zu wenige Spieler im Strafraum und wenn ausreichend Spieler im Strafraum waren, haben wir den Ball nicht an den Mann gebracht. Erneut sind wir mit unseren Umschaltmomenten zu fahrlässig umgegangen. Wir sprechen die Fehler an und versuchen es im nächsten Spiel besser zu machen.“
Wenn man Erfolg habe, sei aber vieles einfacher. „Bei uns passt derzeit viel zusammen“, sagte Reis.
Das führt zu einer bemerkenswerten Konstanz. Von den letzten sieben Spielen haben die Bochumer fünf gewonnen. Sie scheinen als Mannschaft gewachsen zu sein. Auch das ist ein Verdienst von Thomas Reis.
Mannschaft soll als Einheit funktionieren
Erneut outet er sich ein Fan davon zu sein, „dass eine Mannschaft als Einheit funktioniert“. Das helfe auch bei Rückschlägen. „Und dass wir mit Rückschlägen umgehen können, haben wir nach den Niederlagen gegen Kiel und Hannover und dem Rückstand gegen Darmstadt gezeigt.“
Gerade beim 2:1-Sieg gegen Darmstadt wurde deutlich, dass derzeit scheinbar alle Akteure im Team ihre Rolle annehmen. Auch wenn sie vielleicht nicht so viel spielen wie gewünscht. Milos Pantovic ist da ein gutes Beispiel.
Lob für Pantovic, Eisfeld und Bockhorn
„Er würde sich noch wohler fühlen, wenn er mehr spielen würde“, sagt Reis über den Angreifer, den er zuletzt zweimal einwechselte. „Er will mehr Einsatzzeit, das ist verständlich. Aber er belohnt sich derzeit mit guten Aktionen. Er setzt die Vorgaben gut um. In Sachen Einsatz konnte man ihm sowieso nie etwas vorwerfen. Der Einsatz stimmte immer, der Ertrag dagegen nicht. Gegen Regensburg hat er die beiden Freistöße herausgeholt, die zu unseren beiden Toren geführt haben.“ Gegen Darmstadt machte er das Tor zum 2:1 – auf Vorarbeit von Herbert Bockhorn.
Der machte nun in Regensburg sein erstes Pflichtspiel von Beginn an für die Bochumer. Reis war mit seiner Leistung zufrieden. „Er hat es bei seinem Debüt in der Startformation gut gemacht. Wir wissen, dass wir mit ihm eine gute Alternative zu Cristian Gamboa haben. Der Konkurrenzkampf im Team bleibt groß.“
Gegen Nürnberg und Sandhausen in der Liga
Das bestätigte letztlich auch Thomas Eisfeld mit seinem Tor. Sein Platz im Team ist von Robert Zulj besetzt. Bis in die Nachspielzeit musste Eisfeld warten, bis er mitspielen durfte. Mit seinem ersten Ballkontakt setzte er dann gleich den Schlusspunkt unter das nächste erfolgreiche Spiel der Bochumer.
„Es ist natürlich schön zu sehen, dass sich auch ein Thomas Eisfeld mit diesem sehenswerten Freistoß zum 2:0 belohnt hat“, sagte Reis. „Gut auch zu sehen, dass sich alle darüber freuen und das die ausgewechselten Spieler die Mannschaft weiter von der Tribüne anfeuern. Das macht eine funktionierende Mannschaft aus.“
Erinnerung an die Vorsaison
Die ist nun weiter extrem gefordert. Die Aufgaben werden nicht leichter. Im DFB-Pokal Anfang Februar sowieso nicht, wenn die Bochumer bei RB Leipzig spielen, aber eben auch nicht in der 2. Bundesliga. „Wir haben weiterhin ein schweres Programm“, sagte Reis. „Jetzt geht es gegen Nürnberg, die hohe Ansprüche haben, dann zum Abschluss der Hinrunde nach Sandhausen. Wir haben jetzt 29 Punkte. Holen wir gegen Nürnberg und Sandhausen weitere Punkte dazu, wäre das eine ordentliche Hinrunde.“
Zur Erinnerung: Zum Abschluss der Hinrunde in der Vorsaison hatten die Bochumer 20 Punkte und lagen auf Platz elf.