Bochum. Silvere Ganvoula und Robert Zulj sorgten mit ihren Toren für den 2:0-Heimsieg gegen Aue. Beide saßen zunächst auf der Bochumer Bank.

Lange wollte VfL-Torschütze Robert Zulj nicht auf die Frage des Sky-Reporters eingehen, ob der Startelfwechsel seines Trainers ihn an der Ehre gepackt hätte: "Ich glaube, er hat einfach mal den anderen Spielern die Chance gegeben, in der Startelf zu spielen", sagte der Mittelfeldspieler, der als Joker beim 2:0 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Erzgebirge Aue getroffen hatte. Der Zweitliga-Profi des VfL Bochum fügte hinzu. "Ich denke nicht, dass wir deswegen motivierter waren."

Bochum mit Novothny, Chibsah, Pantovic und Eisfeld

Reis hatte den Worten Taten folgen lassen: Nach der Niederlage in Überzahl gegen Braunschweig und einer durchwachsenen Trainingswoche mischte der Trainer des VfL Bochum die Startformation durch: Statt Silvere Ganvoula spielte Neuzugang Soma Novothny im Sturm. Statt Gerrit Holtmann auf links Milos Pantovic. Statt Robert Zulj und Robert Tesche Raman Debütant Raman Chibsah und Thomas Eisfeld im Mittelfeld. Doch für die Entscheidung sorgten die Einwechselspieler: Erst Zulj (72.), dann Ganvoula (82.) trafen in Überzahl zum ersten Heimsieg des VfL.

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"Wir sind glücklich, dass wir eine gute Reaktion gezeigt haben und das Thema beendet haben, dass wir in Überzahl nicht gut spielen können", sagte Reis nach dem Spiel. Zuvor gegen Osnabrück (0:0) und Braunschweig hatte der VfL die Überzahl nicht genutzt. Doch gerade der Auftritt in Braunschweig hatte Reis gewurmt. Er sei "maßlos enttäuscht" gewesen vom Überzahlspiel, hatte er gesagt.

Bochums Torschütze Ganvoula: Alles ist gut

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Als disziplinarische Maßnahme wollte Reis seine Rotation in der Startelf aber nicht verstanden wissen. Er stellte klar: "Man darf das nicht als Denkzettel sehen. Wir sind ein Team und wir wollen als VfL Bochum agieren." Er erwarte nicht, dass die betroffenen Spieler ihm "einen Strauß Blumen geben oder mir gratulieren, weil sie nicht gespielt haben". Vielmehr sei es so, dass der Kader nun komplett sei und der Konkurrenzkampf eröffnet sei: "Es war an der Zeit, den einen oder anderen die Gelegenheit zu geben, sich selber zu zeigen. Es geht nicht darum, die Spieler, die heute draußen waren, die Sündenböcke für letzte Woche zu sein." So sah es auch Torschütze Silvere Ganvoula. Der Trainer habe vorher mit ihm gesprochen, "deshalb ist alles gut". Die Ansprachen unter der Woche habe er als motivierend empfunden und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. "Deshalb bin ich glücklich heute."

VfL-Trainer Reis von Roter Karte überrascht

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Vor allem Novothny ergriff die Chance, ackerte in der Offensive und traf sogar ins Tor. Allerdings wurde sein Treffer in Hälfte eins nicht gegeben, der Videoschiedsrichter entschied auf Abseits. Beteiligt war der ungarische Stürmer auch an der Hinausstellung des Auers Calogero Rizzuto. Reis sah die Aktion nicht. Rizzuto hatte Novothny am Boden liegend am Weiterlaufen gehindert. "Ich war sehr überrascht von der Roten Karte", sagte Reis. "Es hat mit Sicherheit nicht dazu beigetragen, dass Aue besser Fußballspiele konnte."