Bochum. Innenverteidiger Vasileios Lampropoulos und der VfL Bochum warten noch auf Post aus Spanien. Der Klub rechnet mit Angeboten für Silvere Ganvoula.

Einen Corona-Test in Bochum hat er schon absolviert, es ist eigentlich alles geklärt, doch aus Spanien gab es auch am späten Donnerstagnachmittag formal noch kein grünes Licht. Man warte, zitierte der Reviersport Vasileios Lampropoulos, noch auf Post aus Spanien, „dann geht alles sehr schnell“.

Daher musste VfL Bochums Trainer Thomas Reis aber auch in der zweiten Donnerstag-Einheit noch auf den Griechen verzichten. Schief gehen kann aber wohl auch nach Informationen dieser Redaktion nichts mehr. Der 30-jährige Innenverteidiger soll laut Reviersport beim VfL Bochum einen Vertrag bis 2022 mit Option auf ein weiteres Jahr erhalten.

Stabilität in der Defensive des VfL Bochum

Im Winter hatte der VfL den erfahrenen Griechen vom spanischen Zweitligisten Deportivo La Coruna ausgeliehen, seit dem 0:0 in Darmstadt sorgte er in zehn Partien für Stabilität in der Defensive.

Wenn der Deal nach dieser Hängepartie dann perfekt ist, hat der VfL Bochum seine Viererkette beisammen, die nach dem Re-Start Garant für die erfolgreichen Geisterspiele war. Linksverteidiger Danilo Soares hatte seinen Vertrag - für viele überraschend - bereits kurz nach dem Saisonende bis 2024 verlängert. Rechts ist Cristian Gamboa noch bis zum nächsten Sommer gebunden, und Lampropoulos’ Partner als linker Innenverteidiger ist Maxim Leitsch, dessen Kontrakt bis 2022 gilt. Die Konkurrenten für die Innenverteidiger sind Saulo Decarli und Armel Bella-Kotchap.

Auch interessant

Lampropoulos ist Bochums dritter Neuzugang nach Offensivkraft Tarsis Bonga und Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn. Bockhorn hat sich allerdings vor einer Woche einen Teilriss des Innenbandes im Knie zugezogen. Er ist in der Reha und wird noch etliche Wochen ausfallen.

Auch interessant

Mit Angeboten für Silvere Ganvoula ist bald zu rechnen

Die Kaderplanung ist damit freilich längst nicht abgeschlossen, das gilt für beide Richtungen. Mindestens einen, womöglich zwei Stürmer will und muss der VfL noch verpflichten. Beim VfL rechnet man jedenfalls damit, dass für Torjäger Silvere Ganvoula spätestens in ein, zwei Wochen millionenschwere Angebote eintreffen werden. Der 23-jährige, noch entwicklungsfähige Stürmer hat sich in der Vorsaison bis zu seiner Verletzung mit 13 Toren in den Fokus gespielt und ist sicherlich nicht abgeneigt, sowohl sportlich als auch finanziell eine Liga aufzusteigen.

Begehrt: Bochums Stürmer Silvere Ganvoula.
Begehrt: Bochums Stürmer Silvere Ganvoula. © Ralf Ibing /firo Sportphoto/POOL | Ralf Ibing

Und der VfL könnte nicht zuletzt wegen der Coronavirus-Krise und entsprechender Einnahmeverluste einen hohen Transfererlös gut gebrauchen. Gebunden ist Ganvoula noch bis 2023, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. Spekuliert wurde zuletzt unter anderem mit einem Interesse von Mainz 05, auch französische Klubs werden immer wieder mal genannt.

Auch interessant

Spekulationen um eine Rückkehr von Simon Terodde

Bei einem Ganvoula-Wechsel gäbe es einen akuten Handlungsbedarf, darauf ist der VfL Bochum bereits seit Wochen eingestellt. Zuletzt hieß es, dass Simon Terodde vom 1. FC Köln ein Kandidat sein soll. Wie der Kölner Express zuerst berichtet hatte, soll der VfL Bochum Kontakt zu seinem Ex-Stürmer aufgenommen haben. Aber auch die finanzstärkeren Zweitliga-Konkurrenten Hamburger SV und der 1. Nürnberg – hier wird über eine Art Tauschgeschäft mit Robin Hack spekuliert – sollen interessiert sein. Vielleicht bleibt Terodde aber auch bei den Kölnern, bei denen er noch bis 2021 unter Vertrag steht. Das Transfergeschäft in diesen Sphären nimmt ja gerade erst Fahrt auf.

So sah man ihn in Bochum am liebsten: Simon Terodde nach einem seiner 74 Treffer für den VfL.
So sah man ihn in Bochum am liebsten: Simon Terodde nach einem seiner 74 Treffer für den VfL. © dpa | Bernd Thissen

Sicher ist: Weder eine Ablösesumme noch das derzeitige Gehalt Teroddes könnte der VfL stemmen. Eine Verpflichtung wäre nur bei einem Ganvoula-Abgang vorstellbar. Zudem müsste Köln Teile des Gehalts weiterbezahlen und/oder Terodde ordentliche Einbußen in Kauf nehmen. In der Summe: viele Fragezeichen.

In Bochum hat der stets einwandfrei aufgetretene 32-Jährige, ein Freund des neuen Assistenten der Geschäftsführung Patrick Fabian, jedenfalls Marken gesetzt. Von 2014 bis 2016 erzielte der Königstransfer des damaligen Managers Christian Hochstätter 74 Tore für die Bochumer. Danach wechselte er zum VfB Stuttgart, ehe er zum 1. FC Köln weiterzog, wo er zuletzt keine größere Rolle mehr spielte.