Bochum. Seit Montag trainiert der VfL Bochum wieder. Zunächst gab es Leistungstest. Jetzt kommt der Ball dazu. Schon jetzt fordert Trainer Reis Einsatz.

Die hohen Temperaturen sorgen nicht dafür, dass die Profis des VfL Bochum weniger trainieren. Seit Montag läuft die Vorbereitung auf die neue Saison. Zunächst gab es Leistungstests, seit Donnerstag ist auch der Ball mit im Spiel. Knapp sechs Wochen hat Trainer Thomas Reis Zeit, um das Team fit für den Saisonstart zu machen. Mit dem Auftakt war er schon mal zufrieden.

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Schon am Montag seien die Leistungen der Spieler im Training qualitativ sehr ordentlich gewesen. „Das habe ich zum Trainingsauftakt schon anders erlebt“, sagte er. Am Dienstag und Mittwoch gab es die Leistungstests an der Ruhr-Universität. Auch da gab es bislang keine negative Rückmeldung. „Wir haben noch nicht alle Ergebnisse. Aber wir gehen davon aus, dass alle Spieler spielfähig sein werden.“

Reis vermisst Zuschauer und ihre Emotionen

Die Spieler kamen ja auch vorbereitet zum Trainingsauftakt. Zumindest hatten alle individuelle Trainingspläne, die vor dem Start der eigentlich Vorbereitung abarbeiten sollten. „Ich kann mir aber vorstellen“, sagte Reis „dass einige noch etwas nachholen müssen. Simon Zoller und Silvere Ganvoula waren verletzt. Da müssen wir ohnehin schauen, wie sie Belastung eines Mannschaftstrainings verkraften. Gegebenenfalls müssen sie noch extra arbeiten.“

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Am Donnerstag und Freitag standen, beziehungsweise stehen zwei Einheiten an, am Samstag eine, am Sonntag ist frei. Auch aufgrund der zu erwartenden Temperaturen ließ Reis vormittags eher taktisch arbeiten. Wie derzeit gewohnt ohne Zuschauer. Nur einige Kinder der VfL-Fußballschule, die gerade parallel läuft, versuchten ab und zu durch ein Loch in den Absperrungen einen Blick auf die VfL-Profis zu werfen.

Verein sucht nach finanzierbaren Verstärkungen

Dass keine Zuschauer beim Training und in der kommenden Saison wohl weiterhin auch bei den Spielen keine oder wenige Zuschauer zugelassen sein werden, findet Reis weiterhin schade. „Mir fehlen die Emotionen, die von der Tribüne kommen.“ Er möchte allerdings auch nicht entscheiden, wer zu den Spielen als Zuschauer rein darf und wer nicht. „Ich wäre froh, wenn wir vor Zuschauern spielen dürften.“

Milos Pantovic überzeugte nach der Coronapause. Sein Problem: er ist im ersten Ligaspiel gesperrt.
Milos Pantovic überzeugte nach der Coronapause. Sein Problem: er ist im ersten Ligaspiel gesperrt. © firo | Ralf Ibing

Bis es mit der Liga los geht, dauert es noch. Bis dahin will Reis ein funktionierendes Team haben. Möglich, dass sich dessen Zusammensetzung in den nächsten Tagen und Wochen noch ändert. Der Verein sucht weiter nach finanzierbaren Verstärkungen. Weiterhin sehr interessiert ist auch Thomas Reis an einer Weiterverpflichtung von Vasileios Lampropoulos, dem griechischen Innenverteidiger.

Warten auf Vasileios Lampropoulos

Mit ihm hätte Reis dann die Wahl zwischen vier Innenverteidigern. Zum Ende der Saison machten es Lampropoulos und Maxim Leitsch sehr gut. Der junge Armel Bella-Kotchap spielte keine Rolle, Saulo Decarli fehlte verletzt. Mit ihm hat Reis längst gesprochen. „Sein Fuß hält, er hat die Operation gut überstanden. Er ist ein ehrgeiziger Typ und wir wissen, dass er die Qualität hat. Dass wir sagen, dass wir Vasileios Lampropoulos fest verpflichten möchten, heißt ja nicht, dass wir nicht mehr mit Saulo Decarli planen.“ Wenn man etwas entwickeln wolle, brauche man Konkurrenz im Team. „Und die haben wir, glaube ich, auf jeder Position. Außerdem wissen wir ja gar nicht, ob und wenn ja, wann Vasileios Lampropoulos dazu kommt.“

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Es sei aber nicht so, dass jeder Spieler bei Null anfange. „Die Leistungen aus der Vorsaison spielen schon eine Rolle“, sagte Reis. „Aber nach der Coronapause haben viele Spieler gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Wir hatten viele verletzte Spieler, da konnten sich dann andere Akteure in den Vordergrund spielen. Milos Pantovic hat es dann gut gemacht, Thomas Eisfeld auch. Alle Spieler können sich in der Vorbereitung in den Kopf des Trainers bringen.“