Bochum. Danilo Soares war der Beste - und Maxim Leitsch der Aufsteiger. Das ist das Spielerzeugnis der Rückrunde des VfL Bochum.

16 Spiele gab es nach dem Jahreswechsel in dieser wegen der Corona-Pause dreigeteilten Saison. Nach jeder Partie hat die WAZ Noten verteilt und nun den Schnitt errechnet. Berücksichtigt wurden stets nur Einsätze über mindestens eine halbe Stunde.

Derweil laufen die Planungen für den Kader der nächsten Saison weiter auf Hochtouren, das Telefon bei Trainer Thomas Reis und Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz steht kaum still. Nach der wichtigsten Personalie, der Vertragsverlängerung mit Danilo Soares bis 2024, ist wohl nächste Woche mit der einen oder anderen Entscheidung zu rechnen.

Das Spielerzeugnis der Top-Elf 2020 in Kürze

Manuel Riemann (14 Einsätze/14 benotet, Notenschnitt gesamt 2,5, nach der Coronapause 2,26; Vertrag bis 2021). Den Bielefeld-Auftritt samt Platzverweis (Note 5,5) machte der Keeper schnell vergessen. Riemann glänzte mit konstant starken Leistungen, erhielt meist eine 1,5 bis 2,5.

Danilo Soares (16 Einsätze/16, Notenschnitt 2,71, nach Coronapause 2,11; Vertrag bis 2024). Er galt als unhaltbar – und bleibt doch. Der Linksverteidiger überzeugte mit konstant starken Leistungen nach dem Bielefeld-Auftakt. Seine Vertragsverlängerung bis 2024 ist ein wichtiges, ein starkes Signal.

Cristian Gamboa (15 Einsätze/14, Notenschnitt 3,0, nach Coronapause 2,71; Vertrag bis 2021). Auch der dynamische, willensstarke Rechtsverteidiger steigerte sich nach der Ligaunterbrechung, trumpfte etwa gegen St. Pauli und in Osnabrück auf. Der 31-Jährige aus Costa-Rica ist auch als Teamplayer angesehen.

Der Aufsteiger des Jahres bis hierhin: Maxim Leitsch.
Der Aufsteiger des Jahres bis hierhin: Maxim Leitsch. © WAZ FotoPool | Udo Kreikenbohm

Maxim Leitsch (15 Einsätze/15, Notenschnitt 2,70, nach Coronapause 2,66; Vertrag bis 2022). Seit dem HSV-Spiel verpasste der linke Innenverteidiger keine Sekunde mehr nach zuvor 16-monatiger Verletzungspause. Der 22-Jährige hat die Bundesliga im Blick – am liebsten mit dem VfL Bochum.

Vasileios Lampropoulos (10 Einsätze/10, Notenschnitt 2,8, nach Coronapause 2,85; Leihvertrag mit La Coruna endete). Der rechte Innenverteidiger aus Griechenland (30) war seit dem 0:0 in Darmstadt der Stabilisator der Abwehr. Der VfL will ihn halten. Die Gespräche laufen, seine Verpflichtung genießt Priorität. Könnte klappen. Steigt La Coruna ab, wäre er ablösefrei. La Coruna hat drei Runden vor Schluss drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

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Anthony Losilla (16 Einsätze/16, Notenschnitt 3,18, nach Coronapause 2,77; Vertrag bis 2021). Der Kapitän ist und bleibt ein Vorbild an Einsatz, er zählt zu den drei laufstärksten Spielern der 2. Liga. Mitunter agiert er etwas übereifrig und weniger spektakulär, ist aber als Herz und Antreiber des Teams immer wichtig. Sein 1:0 gegen Heidenheim eröffnete die starke Re-Start-Serie.

Zeigte nach der Pause seine Klasse: Robert Zulj soll dem VfL noch viel Freude bereiten.
Zeigte nach der Pause seine Klasse: Robert Zulj soll dem VfL noch viel Freude bereiten. © Focke Strangmann/Pool via Getty Images | Pool

Robert Tesche (16 Einsätze/14, Notenschnitt 2,92, nach Coronapause 2,71; Vertrag bis 2021). Der 33-Jährige wurde von Ex-Trainer Robin Dutt aufs Abstellgleis gestellt. Thomas Reis vertraute ihm – und der Stratege im Mittelfeld zahlte mit Leistung zurück. Sein Vertrag verlängerte sich um ein Jahr.

Jordi Osei-Tutu (12 Einsätze/11, Notenschnitt 2,9, nach Coronapause 2,88; Leihe endete). In Karlsruhe hatte er einen schwachen Tag, doch meist glänzte der Dribbler vom FC Arsenal mit seinem Tempo – als Rechtsaußen statt Rechtsverteidiger. Der VfL will ihn weiter ausleihen, Osei-Tutu kann sich das zumindest vorstellen. Es gibt aber große Konkurrenz. Es wird nicht einfach, auch Arsenal zu überzeugen.

Robert Zulj (11 Einsätze/8, Notenschnitt 2,81, nach Coronapause 2,75; Vertrag bis 2023). Der Winterzugang nutzte die Coronapause, um richtig fit zu werden – und zeigte dann, dass er der Unterschiedspieler im zentralen offensiven Mittelfeld sein kann. Am Ende fehlte der 28-Jährige verletzt.

Simon Zoller (7 Einsätze/6, Notenschnitt 2,71, nach Coronapause 3,0; Vertrag bis 2022). Der Außenstürmer geht voran beim VfL, auch jenseits des Platzes. Nach der Pause fehlte er ab Spiel Nummer drei wie so viele Offensivkräfte verletzt. Zum Trainingsauftakt soll der kampfstarke Zoller wieder fit sein.

War 2020 nicht mehr so stark wie in der Hinrunde und am Ende verletzt: Silvere Ganvoula.
War 2020 nicht mehr so stark wie in der Hinrunde und am Ende verletzt: Silvere Ganvoula. © WAZ FotoPool | Udo Kreikenbohm

Silvere Ganvoula (12 Einsätze/11, Notenschnitt 3,4, nach Coronapause 3,62; Vertrag bis 2023). Zehn seiner 13 Saisontore erzielte der Stoßstürmer im Vorjahr, die letzten vier Partien musste er verletzt zusehen. Der VfL würde ihn nur gegen eine hohe Millionenablöse ziehen lassen. Ein Angebot liegt nicht vor.

25 Spieler setzte der VfL im Kalenderjahr 2020 ein

Das sind die weitere Durchschnittsnoten ab fünf Einsätzen:

Saulo Decarli (6 Einsätze/Schnitt 3,25, Vertrag bis 2022). Der Verteidiger fiel seit März verletzt aus.

Vitaly Janelt (13, Schnitt 3,22; Vertrag bis 2021): Traf in Dresden zum 2:1-Sieg, war aber nicht konstant genug.

Danny Blum (7/5; Schnitt 3,2; Vertrag bis 2021). Sahnetag gegen Sandhausen mit drei Treffern (Note 1), seit der Pause aber verletzt.

Manuel Wintzheimer (10/6; 3,16; HSV-Leihe endete). Der Stürmer ist immer sehr einsatzfreudig, aber nicht immer glücklich in seinen Entscheidungen. Er kehrt zum HSV zurück. Eine Rückkehr nach Bochum ist eher unwahrscheinlich, der VfL sucht nach anderweitigem Ersatz.

Milos Pantovic (9/6; Schnitt 3,05; Vertrag bis 2021). Nach der Pause war der Flügelspieler ein Gewinn bis zu seiner Roten Karte, weshalb er beim Saisonstart noch für dieses eine Spiel gesperrt ist.

Thomas Eisfeld (Vertrag bis 2021, 5 Einsätze, nur drei benotet) überzeugte am Ende – anders als Tom Weilandt (2022) und Sebastian Maier (2021).

Ferner wurden eingesetzt: Torwart Patrick Drewes (konnte seine Chance gegen den HSV und vor allem in Hannover nicht nutzen), Patrick Fabian (Karriere beendet), Chung-Yong Lee (wechselte im Februar nach Südkorea), Simon Lorenz (wechselte nun zum KSV Holstein Kiel), Armel Bella-Kotchap (konnte sich gegen Leitsch/Lampropoulos nicht durchsetzen), Stefano Celozzi (Vertragsende, Ziel offen).